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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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erneuernde Mitgliedschaft von Volltrotteln. Es machte um Mitternacht zu und
um fünf Uhr wieder auf, und es war mehrere Nächte hintereinander im Laden ruhig geblieben. Das Gleiche galt für die Gotcha-Halle. Nach Ladenschluss war das einfach nur ein leeres Gebäude. Die beiden Kampfkunstschulen schienen Wrath schon eher aussichtsreich zu sein. Vishous und die Zwillinge lagen vor der anderen auf der Lauer.
    Obwohl Lesser auch tagsüber das Haus verlassen konnten, jagten sie nachts, denn dann war ihre Beute unterwegs. Gegen Morgengrauen wurden die Rekrutierungs- und Trainingszentren der Gesellschaft häufig als Versammlungsorte genutzt, aber nicht immer. Außerdem wechselten die Lesser ihren Aufenthaltsort regelmäßig, so dass ein Ort einen Monat oder ein Jahr lang benutzt und dann wieder verlassen wurde.
    Da Darius erst seit ein paar Tagen tot war, hoffte Wrath, sie wären noch nicht weitergezogen.
    Er tastete nach seiner Uhr. »Verdammt, schon fast drei.«
    Rhage lehnte sich an den Baum, hinter dem er stand. »Das heißt wohl, dass Tohrment heute nicht mehr auftaucht. «
    Wrath zuckte mit den Schultern. Er hoffte inständig, Rhage würde das Thema fallen lassen.
    Ließ er nicht.
    »Passt gar nicht zu ihm.« Rhage überlegte kurz. »Aber du scheinst dich gar nicht zu wundern.«
    »Nein.«
    »Und warum nicht?«
    Wrath knackte mit den Fingerknöcheln. »Ich hab ihm ans Bein gepisst. Unnötigerweise.«
    »Ich werde nicht nachfragen.«
    »Schlau von dir.« Und dann, aus irgendeinem Grund, der ihm selbst unverständlich blieb, fügte er hinzu: »Ich muss mich bei ihm entschuldigen.«

    »Das wird aber eine Überraschung werden.«
    »Bin ich echt so ein Arschloch?«
    »Nein«, antwortete Rhage ungewohnt schlicht. »Aber du hast einfach so selten unrecht.«
    Ehrlichkeit war er von Hollywood nicht gewohnt.
    »Tja, aber Tohrment hab ich jedenfalls dumm angemacht – und ich hatte unrecht.«
    Rhage klopfte ihm auf den Rücken. »Als jemand, der regelmäßig Leute vor den Kopf stößt, kann ich dir versichern: Man kann so gut wie alles wieder reparieren.«
    »Ich hab Wellsie ins Spiel gebracht.«
    »Keine gute Idee.«
    »Und seine Gefühle für sie.«
    »Übel.«
    »Ja. Ziemlich.«
    »Warum?«
    »Weil ich …«
    Weil er sich wie ein Idiot vorgekommen war, dass er auch nur ansatzweise das versucht hatte, was Tohr seit zweihundert Jahren erfolgreich auf die Reihe bekam. Trotzdem er ein Krieger war, führte er eine Beziehung mit einer Frau. Und es war eine starke, liebevolle Verbindung. Er war der Einzige der Brüder, der das schaffte.
    Wrath dachte an Beth. Sah sie vor sich, wie sie auf ihn zukam und ihn bat, zu bleiben.
    Mann, er hoffte inständig, dass sie in seinem Bett liegen würde, wenn er heimkam. Und nicht nur, weil er sie nehmen wollte. Sondern weil er dann neben ihr einschlafen könnte. Ein bisschen ausruhen, in dem Wissen, dass sie bei ihm und in Sicherheit war.
    Ach, zum Teufel. Er hatte das schreckliche Gefühl, dass er bei dieser Frau bleiben müsste. Zumindest für eine Weile.
    »Weil?«, hakte Rhage nach.

    Wraths Nase kitzelte. Ein schwacher, süßlicher Geruch, wie nach Talkum, schwebte im Wind.
    »Wir haben Gäste.« Er öffnete seine Jacke.
    »Wie viele?«, fragte Rhage und sah sich um.
    Lautes Rascheln und knackende Äste durchbrachen die Stille. Die Geräusche kamen näher.
    »Drei. Mindestens.«
    »Jippie.«
    Die Lesser kamen direkt über eine Lichtung auf sie zu. Sie machten Lärm, unterhielten sich, waren unvorsichtig, bis einer plötzlich stehen blieb. Die anderen beiden schlossen auf und verstummten.
    »Schönen guten Abend, Jungs.« Rhage schlenderte auf sie zu.
    Wrath wählte den raffinierteren Ansatz. Während die Lesser seinen Bruder umkreisten, in die Hocke gingen und die Messer zogen, huschte er von hinten durch die Bäume.
    Dann sprang er aus dem Schatten, pflückte einen der Lesser vom Boden und begann den Kampf. Er schlitzte ihm die Kehle auf, hatte aber keine Zeit für den Todesstoß. Rhage hatte sich zwei gleichzeitig vorgeknöpft, aber ein dritter wollte ihm gerade eins mit dem Baseballschläger überziehen.
    Von hinten stürzte sich Wrath auf den Untoten Sammy Sousa, zog ihn zu Boden und stach ihm in den Hals. Schmatzende, erstickte Geräusche sprudelten durch die Luft. Wrath sah sich um, ob noch mehr Lesser in der Nähe waren, oder ob sein Bruder Hilfe brauchte.
    Rhage kam ausgezeichnet klar.
    Selbst für Wraths schlechte Augen war der Krieger im Kampf ein schöner Anblick. Faustschläge

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