Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
ihm die Frage. Schließlich nahm Phury den Wasserkrug und schüttete das gesamte Salz aus der Kristallschale hinein. Dann goss er Wrath die salzige Flüssigkeit über den Rücken.
    Beth schwankte, als sie sah, wie seine Muskeln sich zusammenzogen. Sie konnte sich seinen Schmerz vorstellen, doch außer, dass sein Rücken sich etwas tiefer senkte, ließ er sich nichts anmerken. Er ertrug den Schmerz wortlos, und seine Brüder knurrten anerkennend.
    Phury beugte sich über den Tisch, öffnete die Lackschachtel und nahm ein blütenweißes Stück Stoff heraus. Er trocknete die Wunden, dann rollte er den Stoff zusammen und legte ihn zurück.
    »Erhebe dich, Herr«, sagte er.
    Wrath stand auf. In einem Bogen quer über seine Schultern stand in altenglischen Buchstaben Beths voller Name in seine Haut geritzt.
    Phury reichte Wrath die Schachtel. »Gib dies deiner Shellan als Symbol deiner Stärke. Sie soll wissen, dass du ihrer würdig bist, und sie von nun an über deinen Körper, dein Herz und deine Seele gebietet.«
    Wrath drehte sich um. Als er auf sie zukam, musterte sie beunruhigt sein Gesicht. Es ging ihm gut. Mehr als gut. Er strahlte vor Liebe.
    Dann fiel er vor ihr auf die Knie, senkte den Kopf und bot ihr die Schachtel dar.
    »Willst du mich zu deinem Mann nehmen?«, fragte er und sah sie über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg an. Seine hellen, blinden Augen funkelten.

    Ihre Hände zitterten, als sie die Schachtel von ihm entgegennahm.
    »Ja, das will ich.«
    Wrath erhob sich wieder, und sie schlang ihm die Arme um den Hals, ängstlich bemüht, die frischen Wunden nicht zu berühren.
    Da erhob sich ein Gesang unter den Brüdern, ein langsamer Rhythmus von Worten, die sie nicht verstand.
    »Geht es dir gut?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie nickte, obwohl sie sich gleichzeitig fragte, warum sie nicht Mary oder Sue heißen konnte.
    Aber nein, ihr Name musste ja fette neun Buchstaben haben. E-li-za-beth.
    »So was machen wir aber nicht noch mal, ja?« Sie vergrub den Kopf in seiner Schulter.
    Wrath lachte leise. »Mach dich schon mal auf was gefasst, falls wir Kinder bekommen.«
    Der Gesang wurde lauter, tiefe männliche Stimmen füllten den Raum aus.
    Sie sah die Brüder an, die großen, grimmigen Männer, die jetzt ein Teil ihres Lebens waren. Wrath drehte sich um und legte den Arm um sie. Zusammen wiegten sie sich zum Rhythmus des Liedes, das immer lauter anschwoll. Die Brüder waren wie ein Mann, als sie ihnen in ihrer Sprache die Ehre erwiesen; sie waren wie eine einzige mächtige Einheit.
    Doch dann löste sich eine hohe, klagende Stimme heraus und erhob sich über die anderen, höher und höher. Der Klang dieses Tenors war so rein, so klar, dass allen Anwesenden Schauer über die Haut liefen, und ihnen eine sehnsuchtsvolle Wärme in die Brust fuhr. Die süße Melodie war so kraftvoll in ihrer Herrlichkeit, dass sie zur Decke emporstieg und die Kammer in eine Kathedrale verwandelte.

    Sie brachte den Brüdern, Wellsie und Elizabeth den Himmel zum Greifen nah.
    Es war Zsadist.
    Die Augen geschlossen, den Kopf zurückgeworfen, den Mund weit geöffnet, sang er.
    Er, der Gezeichnete, der Seelenlose, hatte die Stimme eines Engels.

22
    Während des Hochzeitsessens hielt Butch sich mit dem Alkohol etwas zurück, was ihm nicht schwer fiel. Er war zu sehr damit beschäftig, Marissas Gesellschaft zu genießen.
    Und damit, Beth und ihren neuen Mann zu beobachten. Sie wirkte so unendlich glücklich. Und dieser gemeingefährliche Vampir, den sie sich da angelacht hatte, sah ganz genauso zufrieden aus. Die ganze Nacht schon hatte er Beth auf dem Schoß sitzen und fütterte sie mit einer Hand, während er ihr gleichzeitig den Nacken streichelte.
    Als die Feier sich langsam dem Ende zuneigte, stand Marissa auf. »Ich muss zurück zu meinem Bruder. Er wartet mit dem Essen auf mich.«
    Deshalb hatte sie also nichts gegessen.
    Butch zog die Augenbrauen zusammen, er wollte nicht, dass sie ging. »Wann kommst du wieder?«
    »Morgen Nacht?«
    Verdammt, das war eine Ewigkeit.

    Er legte die Serviette auf den Tisch. »Ich werde hier sein und auf dich warten«
    Grundgütiger, er kuschte ja jetzt schon wie ein Hündchen.
    Marissa verabschiedete sich und verschwand.
    Butch griff nach seinem Weinglas und versuchte zu verbergen, wie stark seine Hände zitterten. Die Sache mit dem Blut und den Zähnen hatte er ja schon fast im Griff. Aber das mit dem spurlosen Verpuffen würde noch ein bisschen dauern.
    Zehn Minuten später bemerkte

Weitere Kostenlose Bücher