Black Dagger 02 - Blutopfer
die Wange. »Noch können wir die Sache abblasen.«
»Nein!«, entgegnete sie ihm wie aus der Pistole geschossen. »Ich liebe dich, und wir werden heiraten. Jetzt sofort. «
Ein paar der Brüder lachten leise. »Das wäre dann wohl geklärt«, sagte einer von ihnen, aber mit Respekt in der Stimme.
Als sie sich wieder gesammelt hatte, nickte Wrath Phury zu.
»Zuerst präsentieren wir sie der Jungfrau der Schrift«, erklärte der Bruder.
Wrath nahm sie bei der Hand und führte sie zu der verhüllten Gestalt. »Jungfrau der Schrift, dies ist Elizabeth, Tochter des ehrenwerten Kriegers Darius, Enkelin des Princeps Marklon, Urenkelin des Princeps Horusman …«
Die Aufzählung wurde eine Zeitlang fortgeführt. Als Wrath endlich schwieg, streckte Beth aus Reflex die Hand zu der Gestalt aus.
Es gab erschreckte Rufe, Wrath packte sie am Arm und zog sie zurück. Einige der Brüder machten einen Satz nach vorn.
»Das ist meine Schuld«, sagte Wrath und breitete die Arme aus, wie um sie zu schützen. »Ich habe sie nicht angemessen vorbereitet. Sie wollte Euch nicht kränken.«
Ein Lachen – tief, warm und weiblich – ertönte unter dem Gewand hervor. »Fürchte dich nicht, Krieger. Es ist gut so. Komm her, Frau.«
Wrath trat zur Seite, blieb aber in der Nähe.
Beth ging mit unsicheren Bewegungen auf die Gestalt zu. Sie spürte, dass sie begutachtet wurde.
»Dieser Vampir bittet dich, ihn als deinen Hellren anzunehmen, mein Kind. Nimmst du ihn zu deinem Mann, wenn er würdig ist?«
»O ja.« Beth sah Wrath an. Er war immer noch besorgt.
»Ja, das tue ich.«
Die Gestalt nickte. »Krieger, diese Frau will dich zum Mann nehmen. Bist du bereit, dich für sie zu beweisen?«
»Das bin ich.« Wraths tiefe Stimme durchdrang den Raum.
»Wirst du dich für sie opfern?«
»Das werde ich.«
»Wirst du sie gegen jene verteidigen, die ihr zu schaden suchen?«
»Das werde ich.«
»Gib mir deine Hand, mein Kind.«
Zaghaft gehorchte Beth.
»Handfläche nach oben«, wisperte Wrath.
Rasch folgte sie der geflüsterten Aufforderung. Die Falten des Gewandes bewegten sich und bedeckten ihre Hand. Sie spürte ein merkwürdiges Kitzeln, wie eine schwache elektrische Ladung.
»Krieger.«
Wrath streckte die Hand aus und auch sie wurde von dem schwarzen Umhang verdeckt.
Unvermittelt spürte sie eine Wärme, die sie ganz einhüllte. Sie sah Wrath an, und er lächelte zurück.
»Ah«, sagte die Gestalt. »Das ist ein guter Bund. Ein sehr guter Bund.«
Ihre beiden Hände wurden fallen gelassen, und dann schlang Wrath die Arme um sie und küsste sie.
Die Anwesenden begannen zu klatschen, und jemand putzte sich die Nase.
Beth hielt ihren neuen Ehemann so fest wie sie es vermochte. Es war geschehen. Das war real. Sie waren –
»Fast fertig, Lielan.«
Wrath trat zurück und öffnete die Schärpe seiner Robe. Er legte das Kleidungsstück ab und entblößte seine nackte Brust.
Wellsie kam zu ihnen und nahm Beth an der Hand. »Alles wird gut. Atme einfach nur mit mir.«
Beth sah sich nervös um, als Wrath sich vor seine Brüder kniete und den Kopf sinken ließ. Fritz brachte einen kleinen Tisch heran, auf dem die Kristallschale voller Salz, ein Krug mit Wasser und eine kleine Lackschachtel standen.
Phury ragte über Wrath auf. »Mein Herr, wie ist der Name deiner Shellan?«
»Ihr Name ist Elizabeth.«
Miteinem kratzenden Geräusch zog Phury seinen schwarzen Dolch.
Und beugte sich über Wraths bloßen Rücken.
Beth quiekte und sprang vor, als die Klinge herabgesenkt wurde. »Nein –«
Wellsie hielt sie fest. »Bleib hier.«
»Was macht er denn –«
»Du schließt einen Bund mit einem Krieger«, flüsterte Wellsie eindringlich. »Gewähre es ihm, vor seinen Brüdern seine Ehre zu beweisen.«
»Nein!«
»Hör mir zu – Wrath schenkt dir seinen Körper und seine Seele. All das gehört nun dir. Das ist der Zweck der Zeremonie.«
Phury trat zurück, und Beth bemerkte ein dünnes Rinnsal Blut an Wraths Seite.
Vishous trat vor. »Wie ist der Name deiner Shellan?«
»Ihr Name ist Elizabeth.«
Als der Bruder sich bückte, schloss Beth die Augen und drückte Wellsies Hand so fest sie konnte. »Er muss das nicht tun, um sich mir zu beweisen.«
»Liebst du ihn?«, wollte Wellsie wissen.
»Ja.«
»Dann musst du sein Verhalten akzeptieren.«
Zsadist war der nächste.
»Friedlich, Z«, raunte Phury und blieb dicht neben seinem Zwilling stehen.
O Gott, aufhören.
Wieder und wieder traten die Brüder vor und stellten
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