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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Körper hatte sich verändert. Nicht seine Seele.
    Er wollte vor dieser ererbten Last davonlaufen, einfach nur fort …
    Tohr erschauerte. »So lang … Wir haben so lange darauf gewartet, dass du uns rettest.«
    Wrath schloss die Augen. Die verzweifelte Erleichterung in der Stimme seines Bruders sagte ihm, wie dringend sie wirklich einen König brauchten. Wie hoffnungslos so viele von ihnen waren. Und solange Wrath am Leben war, konnte dem Gesetz nach kein anderer diese Rolle ausfüllen.
    Vorsichtig streckte er die Hand aus und legte sie auf Tohrs gesenkten Kopf. Das Gewicht der Aufgabe, die vor ihm lag, vor ihnen allen lag, überstieg seine Vorstellung bei weitem.
    »Wir werden die Unseren zusammen retten«, murmelte er. »Wir alle.«
     
    Stunden später wachte Beth mit einem Bärenhunger auf. Sie befreite sich aus Wraths Umklammerung, zog ein T-Shirt an und wickelte sich in seinen Morgenmantel.
    »Wo willst du hin, Lielan?« Wraths Stimme klang träge und entspannt. Sie hörte seine Schulter knacken, wie immer, wenn er sich reckte.
    Wenn sie daran dachte, wie oft sie sich diese Nacht geliebt hatten, war sie erstaunt, dass er sich überhaupt noch bewegen konnte.
    »Ich hole mir nur etwas zu Essen.«

    »Ruf doch Fritz.«
    »Er hat letzte Nacht wirklich genug gearbeitet. Er hat sich etwas Ruhe redlich verdient. Ich bin gleich zurück.«
    »Beth« – Wraths Ton war scharf – »es ist fünf Uhr nachmittags. Die Sonne steht hoch am Himmel.«
    Sie hielt inne. »Du hast doch gesagt, ich könne vielleicht sogar tagsüber rausgehen.«
    »Das ist theoretisch möglich –«
    »Dann kann ich es genauso gut jetzt herausfinden.«
    Sie war schon an der Tür, als Wrath vor ihr auftauchte. Seine Augen blitzten wild.
    »Das brauchst du nicht unbedingt sofort zu probieren.«
    »Ist doch kein Problem. Ich gehe nur rauf –«
    »Du gehst nirgendwohin«, knurrte er. Sein massiger Körper strahlte Aggressivität aus. »Ich verbiete dir, diesen Raum zu verlassen.«
    Beth schloss langsam den Mund.
    Verbieten? Er verbietet es mir?
    Diese Anwandlungen müssen sofort im Keim erstickt werden, dachte sie und hielt ihm den Zeigefinger vor das Gesicht.
    »Halt dich bloß zurück, Wrath. Und das Wort verbieten kannst du direkt wieder aus deinem Wortschatz streichen, wenn du mit mir sprichst. Wir sind vielleicht verheiratet, aber ich werde mich nicht von dir herumkommandieren lassen. Haben wir uns verstanden?«
    Wrath schloss die Augen. Sorge war in den harten Konturen seines Gesichts zu lesen.
    »Es wird schon nichts passieren«, sagte sie und trat ganz nah an ihn heran. Sie stemmte seine Arme hoch und legte sie sich um die Schultern. »Ich ziehe einfach den Kopf ein, wenn ich in den Salon komme. Und wenn irgendetwas passiert, komme ich sofort zurück. In Ordnung?«
    Er drückte sie fest an sich. »Es ist schrecklich für mich, nicht bei dir sein zu können.«

    »Du kannst mich nicht vor allem beschützen.«
    Wieder ertönte das Knurren.
    Sie küsste ihn auf die Unterseite seines Kinns und machte sich auf den Weg nach oben, bevor er weiter protestieren konnte. Als sie oben an der Treppe ankam, blieb sie mit der Hand auf dem Geländer stehen.
    Unten hörte sie ein Handy klingeln. Wrath stand immer noch im Türrahmen seines Zimmers und sah sie an.
    Vorsichtig schob sie das Gemälde einen Spalt auf. Ein Lichtstrahl stach in die Dunkelheit.
    Sie hörte ihn fluchen und die Tür schließen.
     
    Wrath starrte sein Handy an, bis es wieder still wurde.
    Er ging auf und ab. Er setzte sich auf die Couch. Ging wieder auf und ab.
    Und dann ging die Tür auf. Beth lächelte.
    »Ich kann es.«
    Er rannte zu ihr, befühlte ihre Haut. Sie war kühl und unversehrt. »Hat es nicht gebrannt? Oder sich zumindest heiß angefühlt?«
    »Nein. Die Helligkeit hat meinen Augen wehgetan, aber es war nicht –«
    »Du warst draußen?«
    »Ja. Wahnsinn.« Beth stützte ihn unter den Achseln, als seine Knie nachgaben. »Lieber Himmel, du bist aber blass. Leg dich lieber hin.«
    Er gehorchte brav.
    Lieber Himmel. Sie war am helllichten Tag nach draußen gegangen. Seine Beth war einfach ins Sonnenlicht spaziert. Wo er sie nicht hätte erreichen können. Wenn sie wenigstens im Salon geblieben wäre, hätte er noch eine Chance gehabt … Sie hätte zu Asche verbrennen können.
    Kühle Hände strichen ihm das Haar aus den Augen. »Wrath, es geht mir gut.«

    Er sah ihr ins Gesicht. »Ich glaube, ich falle gleich in Ohnmacht.«
    »Was rein physiologisch unwahrscheinlich ist,

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