Black Dagger 03 - Ewige Liebe
Torsos trat und boxte. Das Mondlicht beleuchtete seine tödliche Schönheit, die Zähne waren gefletscht, der kräftige Körper prügelte den Lessern den Verstand aus dem Leib.
Rechts von ihm ertönte ein Schrei, und Butch wirbelte herum. V hatte einen Lesser abgefangen, der fliehen wollte, und der Bruder nahm sich den verdammten Typen jetzt zur Brust.
Die Fight Club -Nummer überließ er lieber den Vampiren, stattdessen sah Butch sich den Baum näher an. An einem
dicken Ast hing ein weiterer Lesser. Er sah ziemlich mitgenommen aus.
Butch löste das Seil und ließ den Körper langsam herunter. Er sah kurz über die Schulter, da das Klatschen und Knurren plötzlich lauter geworden war. Drei weitere Lesser hatten sich ins Getümmel gestürzt, aber er machte sich keine Sorgen um seine Jungs.
Er kniete sich neben den Vampirjäger und durchsuchte seine Taschen. Gerade zog er eine Brieftasche heraus, als er einen lauten Schuss hörte. Rhage knallte auf den Boden. Flach auf den Rücken.
Ohne nachzudenken, ging Butch in Schussposition und zielte auf den Lesser, der gerade eine weitere Kugel in Rhage versenken wollte. Er kam nicht dazu, abzudrücken. Aus dem Nichts flammte plötzlich ein gleißender Blitz auf, als hätte jemand eine kleine Atombombe gezündet. Die Nacht wurde zum Tag, alles auf der Lichtung war hell erleuchtet: die herbstlich belaubten Bäume, das Kampfgeschehen, die Wiese.
Als die Leuchtkraft allmählich wieder nachließ, kam jemand auf Butch zugerannt. Als er V erkannte, ließ er die Waffe sinken.
»Hopp, hopp! Steig in das verdammte Auto!« Der Vampir schwang die Hufe, als wäre der Leibhaftige persönlich hinter ihm her.
»Was ist mit –«
Den Rest des Satzes bekam Butch nicht mehr heraus. V rannte frontal auf ihn zu wie ein Rammbock, packte ihn und zerrte ihn mit sich weiter, bis sie sicher im Wagen saßen und die Türen verschlossen hatten.
Butch drehte sich zu dem Bruder um. »Wir können Rhage doch nicht da draußen lassen!«
Ein gewaltiges Brüllen zerriss die Nacht, und Butch drehte wie in Zeitlupe den Kopf herum.
Auf der Lichtung stand ein Ungeheuer. Es war knapp zwei Meter fünfzig groß und ähnelte entfernt einem Drachen; hatte ein Gebiss wie ein Tyrannosaurus und messerscharfe Klauen an den vorderen Gliedmaßen. Das Wesen blitzte im Mondschein auf, der riesige Körper und der mächtige Schwanz waren von lila und hellgrün schillernden Schuppen bedeckt.
»Was zum Teufel ist das?«, flüsterte Butch und fummelte an der Tür, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich fest geschlossen war.
»Rhage mit richtig schlechter Laune.«
Das Monster stieß wieder ein Brüllen aus und stürzte sich dann auf die Lesser, als wären sie Spielzeug. Und es … du lieber Himmel. Es würde nichts übrig bleiben von ihnen. Nicht einmal die Knochen.
Butch merkte, wie er anfing zu hyperventilieren.
Entfernt hörte er das Geräusch eines Feuerzeugs und blickte zur Seite. Vs Gesicht war im Licht der gelben Flamme zu sehen, als er sich mit zitternden Händen eine Selbstgedrehte anzündete. Als der Bruder den Rauch ausstieß, erfüllte der intensive Duft türkischen Tabaks die Luft.
»Seit wann ist er …« Wie magisch wurden Butchs Augen wieder von dem bizarren Schauspiel auf der Lichtung angezogen. Und er vergaß, was er hatte fragen wollen.
»Rhage hat es sich ernstlich mit der Jungfrau der Schrift verscherzt. Deshalb hat sie ihn verflucht. Hat ihm zweihundert Jahre Hölle aufgebrummt. Jedes Mal, wenn er sich zu sehr aufregt — Schwuppdiwupp, passiert das. Schmerz kann es auslösen. Wut. Körperliche Unausgeglichenheit, wenn du verstehst, was ich meine.«
Butch hob eine Augenbraue. Und ausgerechnet er war zwischen Rhage und diese Frau getreten. So einen Blödsinn machte er mit Sicherheit nie wieder.
Das Blutbad da draußen kam Butch vor wie ein Splatter-Trashfilm
ohne Ton. Diese Art von Gewalt war eine völlig andere Liga, da kam nicht mal er mit. In all den Jahren bei der Mordkommission hatte Butch reichlich Leichen gesehen. Manche waren schauerlich zugerichtet gewesen. Aber niemals zuvor hatte er ein solches Gemetzel live miterlebt, und seltsamerweise entrückte der Schock die Erfahrung der Realität.
Gott sei Dank.
Obwohl er zugeben musste, dass das Monster sich elegant bewegte. Wie es diesen Lesser in die Luft schleuderte und ihn wieder auffing mit den …
»Passiert das oft?«, fragte er.
»Oft genug. Deshalb hält er sich lieber an den Sex. Ich gebe dir einen guten Rat: Leg dich
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