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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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müssen. Was auch immer das für ein Summen war, es hatte ihn aufgewühlt, also war es gefährlich. Dabei war so eine Reaktion unsinnig. Mary beruhigte ihn doch, löste seine Anspannung. Sicher, er wollte sie, und das erregte ihn, aber doch nicht so sehr, dass er gefährlich wurde.
    Zum Teufel. Vielleicht hatte er seine körperliche Reaktion falsch gedeutet. Vielleicht war diese elektrische Ladung, die er da gespürt hatte, einfach eine intensivere sexuelle Anziehung gewesen, als er sie gewohnt war. Normalerweise beschränkte sich Erregung bei ihm schlicht und
einfach auf den Drang zu kommen, um sich danach wieder im Griff zu haben.
    Er dachte an die Frauen, die er bisher gehabt hatte. Es waren unzählige gewesen, alles namenlose, gesichtslose Gestalten, in die er sich ergossen hatte. Nicht eine von ihnen hatte ihm wahre Lust bereitet. Er berührte und küsste sie nur, weil er wollte, dass sie auch auf ihre Kosten kamen. Um sein schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen, wenn er sie so benutzte.
    Scheiße, das schlechte Gewissen blieb. Denn er benutzte sie ja trotzdem.
    Er hätte Mary also auf dem Parkplatz stehen lassen müssen, selbst wenn ihn dieses Summen bei dem Kuss nicht so aus dem Konzept gebracht hätte. Mit ihrer wunderbaren Stimme, den Augen einer Kriegerin und den bebenden Lippen konnte Mary niemals einfach nur eine schnelle Nummer sein. Sie zu nehmen, selbst mit ihrem Einverständnis, wäre so, als würde er etwas Reines beschmutzen.
    Sein Handy klingelte, und er sah auf das Display. Er fluchte, ging aber trotzdem dran. »Hey, Tohr. Ich wollte dich gerade anrufen.«
    »Ich habe dein Auto wegfahren sehen. Triffst du dich jetzt mit der Frau?«
    »Hab ich schon.«
    »Das ging aber schnell. Sie muss dich gut behandelt haben. «
    Rhage knirschte mit den Zähnen. Ausnahmsweise fiel ihm mal keine passende Bemerkung ein. »Ich habe mit ihr über den Jungen gesprochen, und da dürfte es keine Probleme geben. Sie mag ihn und hat Mitleid mit ihm, aber wenn er verschwände, würde sie keinen Aufstand machen. Sie kennt ihn erst seit Kurzem.«
    »Gut gemacht, Hollywood. Und wohin fährst du jetzt?«
    »Nirgendwohin. Ich fahre nur durch die Gegend.«

    Tohrs Stimme wurde weicher. »Es ist schlimm für dich, nicht kämpfen zu können, oder?«
    »Würde es dir nicht genauso gehen?«
    »Natürlich, aber mach dir mal keine Sorgen. Morgen Nacht kommt früh genug, und dann bist du wieder im Einsatz. Und in der Zwischenzeit kannst du ja im One Eye ein bisschen Dampf ablassen.« Tohr kicherte. »Übrigens habe ich von den Schwestern gehört, die du vorgestern hattest, eine nach der anderen. Mann, du bist wirklich erstaunlich.«
    »Mhm. Darf ich dich um einen Gefallen bitten?«
    »Jeden, mein Bruder.«
    »Bitte … lass mich heute mit den Frauen zufrieden, okay?« Rhage holte tief Luft. »Denn die Wahrheit ist, dass ich es hasse. Ehrlich.«
    Eigentlich wollte er es dabei belassen, aber plötzlich sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus, und er konnte sie nicht stoppen.
    »Ich hasse die Anonymität. Ich hasse den Schmerz danach. Ich hasse die Gerüche an meinem Körper und in meinen Haaren, wenn ich nach Hause komme. Aber am allermeisten daran hasse ich, dass ich es immer wieder tun muss, weil ich sonst eines Tages einen von euch oder einen Unbeteiligten verletzen könnte.« Er stieß geräuschvoll die Luft aus. »Und diese beiden Schwestern, die dich so beeindruckt haben, dazu sag ich dir jetzt mal was: Ich suche mir immer nur die raus, denen es scheißegal ist, mit wem sie es treiben. Denn alles andere wäre unfair. Die beiden Bräute haben mich abgecheckt, meine Uhr und meine Dollars gesehen und beschlossen, dass man mit mir angeben kann. Das Ficken war ungefähr so intim wie eine Autopanne. Und heute Nacht? Du gehst nach Hause zu Wellsie. Ich gehe allein nach Hause. Wie ich gestern allein nach Hause gegangen bin und morgen allein nach Hause gehen werde. Das Rumvögeln macht mir keinen Spaß, es bringt mich um,
und das schon seit Jahren, also bitte verschon mich damit, klar?«
    Langes Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Scheiße … es tut mir leid. Ich wusste das nicht. Ich hatte ja keine Ahnung –«
    »Ja, also …« Er musste dieses Gespräch beenden. »Hör mal, ich muss jetzt weiter. Ich muss … weiter. Bis dann.«
    »Nein, warte Rhage –«
    Rhage legte auf und fuhr auf den Seitenstreifen. Als er sich umsah, bemerkte er, dass er mitten im Wald stand, überall um ihn herum nur Bäume. Er legte den Kopf auf das

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