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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Steuer.
    Bilder von Mary schoben sich vor sein inneres Auge. Und dann fiel ihm ein, dass er vergessen hatte, ihr Gedächtnis zu löschen.
    Vergessen? Na klar. Er hatte sich nur deshalb nicht aus ihren Erinnerungen getilgt, weil er sie wiedersehen wollte. Und er wollte, dass sie sich an ihn erinnerte.
    Das war nicht gut. Gar nicht gut.

14
    Mary warf sich im Bett herum und strampelte sich aus der Decke frei. Im Halbschlaf spreizte sie die Beine weit, um sich ein wenig abzukühlen.
    Verdammt, sie hatte den Thermostat zu hoch eingestellt –
    Ein schrecklicher Verdacht schlich sich in ihr Unterbewusstsein, und dann plötzlich war sie hellwach.
    Erhöhte Temperatur. Sie hatte erhöhte Temperatur.
    Ach du Scheiße … Sie kannte das Gefühl nur allzu gut, die heißen Wangen, die trockene Hitze, die schmerzenden Gelenke. Und die Uhr sagte 4:18. Was damals genau die Uhrzeit gewesen war, zu der das Fieber in der Regel auftrat.
    Sie griff mit der Hand über Kopf nach dem Fenster und öffnete es. Die kalte Luft nahm diese Einladung bereitwillig an und strömte herein, kühlte sie ab, beruhigte sie. Kurz danach flaute das Fieber wieder ab, der Rückzug kündigte sich durch einen feinen Schweißfilm an.
    Vielleicht bekam sie einfach nur eine Erkältung. Leute mit ihrer Vorgeschichte konnten durchaus auch ganz normale
Krankheiten bekommen, wie der Rest der Menschheit. Wirklich.
    Aber egal, ob Schnupfenvirus oder Rückfall, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Sie zog sich einen Fleecepulli über das T-Shirt und die Boxershorts und ging nach unten. Auf dem Weg in die Küche knipste sie jedes Licht an, an dem sie vorbeikam, bis sämtliche dunklen Ecken des Hauses hell erleuchtet waren.
    Zielpunkt: ihr Kaffeebecher. Es wäre definitiv besser, ein paar Mails aus dem Büro zu beantworten und sich das lange Wochenende über auf den Columbus Day vorzubereiten, als im Bett zu liegen und die Minuten bis zum Arzttermin zu zählen.
    Was übrigens noch 330 waren, nur mal so nebenbei.
    Gott, wie sie das Warten hasste.
    Sie goss Wasser in die Kaffeemaschine und nahm die Dose mit dem Pulver aus dem Schrank. Da sie fast leer war, holte sie die Reservepackung und –
    Sie war nicht allein.
    Mary beugte sich vor und sah aus dem Fenster über der Spüle. Ohne Außenlicht konnte sie nichts sehen, also ging sie hinüber zur Terrassentür und drückte auf den Lichtschalter.
    »Um Gottes willen!«
    Eine riesige schwarze Gestalt stand auf der anderen Seite der Scheibe.
    Mary stolperte rückwärts Richtung Telefon, doch als sie einen blonden Haarschopf sah, blieb sie stehen.
    Hal hob die Hand zum Gruß.
    »Hey.« Seine Stimme wurde durch das Glas gedämpft.
    Mary schlang sich die Arme um den Leib. »Was machst du denn hier?«
    Seine breiten Schultern hoben sich. »Ich wollte dich sehen. «

    »Warum? Und warum jetzt?«
    Wieder ein Achselzucken. »War nur so eine Idee von mir.«
    »Bist du irre?«
    »Ja.«
    Beinahe musste sie lächeln. Doch dann erinnerte sie sich selbst daran, dass sie keine unmittelbaren Nachbarn hatte, und er praktisch so groß war wie ihr Haus.
    »Wie hast du mich überhaupt gefunden?« Vielleicht hatte Bella ihm ja gesagt, wo sie wohnte.
    »Kann ich nicht reinkommen? Oder komm du raus, wenn dir das lieber ist.«
    »Hal, es ist halb fünf Uhr morgens.«
    »Ich weiß. Aber du bist wach und ich auch.«
    Himmel, er war einfach so beeindruckend in seinen schwarzen Lederklamotten, und wenn sein Gesicht überwiegend im Schatten lag, wirkte er auch eher bedrohlich als schön.
    Und sie dachte ernsthaft darüber nach, die Tür zu öffnen? Sie war offenbar selbst irre.
    »Hör mal, Hal, ich halte das für keine so gute Idee.«
    Er sah sie unverwandt durch die Scheibe an. »Können wir uns dann einfach so unterhalten?«
    Perplex starrte sie ihn an. Der Typ war bereit, hier stehen zu bleiben, vor der Haustür, ausgesperrt wie ein Triebtäter, nur um mit ihr zu plaudern?
    »Hal, das ist nicht böse gemeint, aber es gibt ungefähr einhunderttausend Frauen in diesem Stadtviertel, die dich nicht nur ins Haus, sondern auch ins Bett lassen würden. Warum suchst du dir nicht eine von denen aus und lässt mich in Ruhe?«
    »Die sind nicht du.«
    In der Dunkelheit waren seine Augen nicht zu erkennen. Doch sein Tonfall klang verdammt ernst.

    In dem langen Schweigen, das folgte, redete sie sich selbst gut zu, ihn nicht hereinzulassen.
    »Mary, wenn ich dir wehtun wollte, könnte ich das ohne Probleme machen. Du könntest jede Tür und jedes Fenster

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