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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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worden.
    Doch was zum Teufel sollte er jetzt machen? Er konnte sie nicht allein in ihrem Haus lassen, weil ihre Adresse sicher auf dem Führerschein zu finden war. Das wäre also der erste Ort, den die Lesser aufsuchen würden. Sie in ein Hotel zu bringen, war auch keine Option, denn er konnte nicht sicher sein, dass sie dort bliebe: Sie würde nicht verstehen,
warum sie nicht nach Hause durfte, denn sie erinnerte sich ja nicht an den Überfall.
    Am liebsten hätte er sie mit zu sich genommen, zumindest bis er sich überlegt hatte, wie er mit dieser Scheißsituation umgehen sollte. Das Blöde war nur, dass früher oder später jemand bemerken würde, dass sie sich in seinem Zimmer aufhielt. Und das verhieß für alle Beteiligten Ärger. Selbst wenn Tohrs Befehl, ihre Erinnerung zu löschen, aufgehoben wurde – Menschen waren in ihrer Welt streng verboten: Ihre Anwesenheit war gewöhnlich zu gefährlich. Das Letzte, was die Bruderschaft gebrauchen konnte, war, dass der Homo sapiens sapiens von der Existenz der Vampire und ihrem geheimen Krieg gegen die Lesser Wind bekam.
    Schön und gut, aber er war verantwortlich für Marys Leben. Und Regeln waren dazu da, gebrochen zu werden.
    Vielleicht konnte er Wrath dazu bewegen, sie aufzunehmen. Wraths Shellan war selbst ein halber Mensch, und seit die beiden zusammengefunden hatten, war der Blinde König merklich weicher geworden, wenn es um das Thema Frauen ging. Und selbst Tohr konnte sich nicht über den König hinwegsetzen. Niemand konnte das.
    Trotzdem musste Mary für die Zeit, in der Rhage versuchte, die Angelegenheit zu klären, in Sicherheit gebracht werden.
    Er dachte an ihr Haus. Es lag abseits, was bedeutete, dass er sie dort ohne großes Aufsehen verteidigen konnte, falls es nötig wurde. Und er hatte genug Waffen im Auto. Er konnte sie dorthin bringen, sie notfalls beschützen und in der Zeit Wrath anrufen.
    Rhage gab ihren Verstand wieder frei und schnitt den Faden ihrer Erinnerung an dem Punkt ab, als sie aus dem Auto gestiegen waren. Sie würde sich nicht einmal mehr an ihre Küsse erinnern.
    Was alles in allem eine gute Sache war. Verdammt. Er
hatte es zu weit getrieben, war zu schnell vorgegangen, und hatte sich dabei selbst fast in den Abgrund gerissen. Als sein Mund und seine Hände sie gestreichelt hatten, war das innere Summen zu einem Kreischen angestiegen. Besonders stark war es, als sie seine Hand zwischen ihre Oberschenkel gelegt hatte.
    »Hal?« Verwirrt sah Mary zu ihm auf. »Was ist los?«
    Er fühlte sich furchtbar, als er in ihre aufgerissenen Augen blickte und die Bilder in ihrem Kopf endgültig begrub. Er hatte schon Erinnerungen aus dem Gedächtnis unzähliger Frauen gelöscht, und niemals auch nur einen zweiten Gedanken daran verschwendet. Aber bei Mary war es etwas anderes. Es fühlte sich an, als würde er sie betrügen.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Am liebsten hätte er sich ein paar Strähnen ausgerissen. »Du möchtest also lieber das Essen ausfallen lassen und zu dir gehen? Von mir aus gern. Ich könnte auch ein bisschen Ruhe vertragen.«
    »In Ordnung, aber … ich habe das Gefühl, wir müssten noch etwas anderes erledigen.« Sie sah an sich herab und wischte sich das Gras vom Rock. »Obwohl – so wie ich aussehe, und nach dem, was vor meinem Haus passiert ist, sollte ich mich wohl ohnehin nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen. Ich dachte eigentlich, ich hätte das ganze Gras abgewischt – Moment mal, wo ist denn meine Handtasche?«
    »Vielleicht hast du sie im Auto gelassen?«
    »Nein, ich – o Gott.« Sie begann, unkontrolliert zu zittern, ihr Atem ging schnell und flach. Die Augen weiteten sich panisch. »Hal, es tut mir leid, ich muss … ich muss … verdammt.«
    Es war das Adrenalin, das durch ihre Adern schoss. Ihr Kopf war ruhig, aber ihr Körper war immer noch voller Furcht.
    »Komm her«, sagte er und zog sie an sich. »Ich halte dich, bis es vorbei ist.«

    Während er sie leise vor sich hin murmelnd beruhigte, hielt er ihre Hände vor seiner Brust fest, damit sie nicht zufällig noch den verbleibenden Dolch unter seinem Arm oder die 9-Millimeter-Beretta in seinem Hosenbund ertastete. Seine Augen scannten ununterbrochen die Gegend, suchten die Schatten des Parks zur Rechten und das Restaurant zur Linken ab. Er wollte unbedingt endlich ins Auto steigen.
    »Das ist mir so peinlich«, nuschelte sie an seiner Brust. »Ich hatte schon ewig keine Panikattacke mehr.«
    »Mach dir darüber keine Sorgen.« Als

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