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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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großen Kummer, dass du niemals dein eigen Fleisch und Blut in Armen halten, niemals in deine eigenen Augen im Gesicht eines anderen Wesens blicken wirst; dass du niemals das Wesentliche deiner Selbst mit dem deines Geliebten wirst vermischen können. Was du verloren hast, ist ein ausreichend großes Opfer. Dir auch den Krieger zu nehmen … das wäre zu viel. Wie ich dir gesagt habe: dein Leben wird währen, bis du aus eigenem Willen beschließt, in den Schleier einzugehen. Und ich fühle, dass diese Entscheidung getroffen werden wird, wenn es auch für diesen Krieger an der Zeit ist, die Erde zu verlassen.«
    Sie gab Marys Hand frei. Alle Freude, die sie eben noch
empfunden hatte, verließ sie. Am liebsten hätte sie geweint.
    »Verdammt«, sagte sie. »Ich träume immer noch, oder? Das alles ist nur ein Traum. Ich hätte es wissen müssen …«
    Ein tiefes, weibliches Lachen drang unter dem Umhang hervor. »Geh zu deinem Krieger, Frau. Fühl die Wärme seines Körpers, und erkenne, dass all dies die Wirklichkeit ist.«
    Mary drehte sich um. Rhage starrte die Gestalt genauso ungläubig an wie sie selbst.
    Sie trat auf ihn zu und schlang die Arme um ihn, hörte sein Herz laut in der Brust pochen.
    Die schwarze Gestalt verschwand, und Rhage begann, in der Alten Sprache zu sprechen. Die Worte purzelten ihm so schnell aus dem Mund, sie hätte sie nicht einmal verstehen können, wäre es Englisch gewesen.
    Gebete, dachte sie – er betete.
    Als er schließlich aufhörte, sah er sie an. »Lass mich dich küssen, Mary.«
    »Warte mal, willst du mir nicht bitte erklären, was hier gerade passiert ist? Und wer das war?«
    »Später. Im Moment kann ich nicht klar denken. Eigentlich wäre es sogar besser, ich würde mich einen Moment hinlegen. Ich hab das Gefühl, gleich bewusstlos zu werden, und ich will nicht auf dich fallen.«
    Sie legte sich seinen schweren Arm um die Schulter und griff ihn um die Taille. Als er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie stützte, knurrte sie angestrengt.
    Sobald Rhage flach auf dem Rücken lag, riss er sich die weißen Bänder von den Handgelenken und dem Hals. Erst jetzt sah sie, dass neben dem Blut von den Schienbeinen auch etwas glitzerte. Sie nahm die Tafel näher in Augenschein. Da lagen Splitter, wie Glas. Oder Diamanten?

     
    O Gott, darauf hatte er gekniet? Kein Wunder, dass er so zerschunden war.
    »Was hast du da gemacht?«, fragte sie.
    »Getrauert.«
    »Warum?«
    »Das erkläre ich dir später.« Er zog sie auf sich und drückte sie an sich, so fest er konnte.
    Als sie seinen Körper so unter ihrem spürte, fragte sie sich, ob solche Wunder tatsächlich geschehen konnten. Nicht im Sinne von »gerade noch mal Glück gehabt«, sondern auf die mystische, unbegreifliche Weise. Sie dachte an die Ärzte, die mit ihren Blutproben und ihren Tabellen herumrannten. An den elektrischen Schlag, der ihr durch den Arm und die Brust gefahren war, als die schwarz Gekleidete sie berührt hatte.
    Und sie dachte an ihre verzweifelten Gebete, die sie gen Himmel gesandt hatte.
    Ja, befand sie. Wunder geschahen tatsächlich auf dieser Welt.
    Sie fing gleichzeitig zu lachen und zu weinen an und saugte Rhages tröstende Reaktion auf ihren Ausbruch in sich auf.
    Etwas später sagte sie: »Nur meine Mutter hätte das glauben können.«
    »Was glauben?«
    »Meine Mutter war eine gute Katholikin. Sie glaubte an Gott, an die Erlösung und das ewige Leben.« Sie küsste ihn auf den Hals. »Deshalb hätte sie all das hier sofort geglaubt. Und sie wäre überzeugt gewesen, dass das da unter dem schwarzen Umhang die Mutter Gottes war.«
    »Um genau zu sein, war das die Jungfrau der Schrift. Die zwar einiges ist, aber ganz sicher nicht die Mutter von Jesus. Zumindest nicht in unserer Vorstellung.«
    Mary hob den Kopf. »Weißt du, meine Ma sagte immer,
ich würde gerettet werden, ob ich an Gott glaube oder nicht. Sie war überzeugt, ich könnte mich wegen des Namens, den sie mir gegeben hatte, der Gnade nicht entziehen. Sie meinte immer, jedes Mal, wenn jemand meinen Namen sagen oder schreiben oder denken würde, dann wäre ich der Gnade teilhaftig.«
    »Deinen Namen?«
    »Mary. Die englische Form von Maria. Sie hat mich nach der Jungfrau Maria benannt.«
    Rhage stockte der Atem. Und dann lachte er leise.
    »Was ist so komisch daran?«
    Seine Augen leuchteten. »Ach, nur dass V … also Vishous irrt sich nie. O Mary, meine wunderschöne Jungfrau, darf ich dich lieben, solang ich lebe? Und wirst du mit mir

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