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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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so dürr und schwächlich war. Aber männliche Vampire waren eben so – vor ihrer Transition. Selbst Tohr, ein ausgewachsenes Mitglied der Bruderschaft der Black Dagger, war offenbar früher schmächtig gewesen.
    Jetzt hob Wellsie Johns Kopf an. »Kannst du es mir erzählen?«
    Er schüttelte den Kopf und vergrub sich noch tiefer in ihrem Haar, hielt sie so fest, dass er sich wunderte, wie sie überhaupt noch atmen konnte.
    Zsadist materialisierte sich vor Bellas Haus und fluchte leise. Schon wieder war jemand hier gewesen. Im Pulverschnee der Auffahrt sah man frische Reifenspuren und Fußabdrücke, die bis zur Tür reichten. Mist … Da waren sehr viele Fußabdrücke, so viele, dass es so aussah, als hätte jemand das Haus ausgeräumt. Das machte ihn nervös, als verschwänden immer mehr kleine Stückchen von ihr.

    Verflucht noch mal. Wenn ihre Familie den Haushalt auflöste, wüsste er nicht mehr, wohin er gehen sollte, um bei ihr zu sein.
    Ohne zu blinzeln, starrte er die Veranda und die hohen Fenster des Wohnzimmers an. Vielleicht sollte er sich ein paar Dinge von ihr einpacken. Das wäre nicht gerade die feine englische Art, aber andererseits war er sich für einen Diebstahl gewiss nicht zu schade.
    Wie schon oft dachte er über ihre Familie nach. Er wusste, dass sie Aristokraten waren, doch mehr auch nicht, und er konnte gut darauf verzichten, sie näher kennen zu lernen. Selbst an seinen besten Tagen war er grauenhaft im Umgang mit anderen Leuten, doch die Situation mit Bella machte ihn überdies auch gefährlich im Umgang. Nein, Tohrment war der Verbindungsmann zu ihrer Familie, und Z achtete sorgfältig darauf, ihnen nicht zu begegnen.
    Er ging hinten um das Haus herum, trat durch die Küche ein und schaltete die Alarmanlage ab. Wie jede Nacht sah er als Erstes nach ihren Fischen. Flocken schwammen auf dem Wasser, ein Anzeichen dafür, dass sich schon jemand darum gekümmert hatte. Es kotzte ihn an, dass man ihm diese Aufgabe abgenommen hatte.
    Die Wahrheit war, dass er ihr Haus inzwischen als sein eigenes Heim betrachtete. Er hatte es geputzt und aufgeräumt, nachdem sie entführt worden war. Er war durch alle Zimmer und über alle Stufen gelaufen, hatte aus den Fenstern geblickt und auf jedem Stuhl und jedem Sofa und auch auf dem Bett gesessen. Er hatte sich sogar entschlossen, das Haus zu kaufen, falls ihre Familie den Kasten verkaufen wollte. Zwar hatte er noch nie ein Haus oder besonders viele persönliche Gegenstände besessen, doch diese Mauern und dieses Dach und der
ganze Kram darin – alles würde ihm gehören. Es würde ein Schrein für Bella sein.
    Z absolvierte einen kurzen Rundgang durch das Haus und machte eine Bestandsaufnahme der Dinge, die entfernt worden waren. Viel war es nicht. Ein Gemälde und eine silberne Schale aus dem Wohnzimmer, ein Spiegel aus dem Eingangsbereich. Er hätte gern gewusst, warum ausgerechnet diese Gegenstände ausgewählt worden waren, und er wünschte sie zurück an Ort und Stelle, wohin sie gehörten.
    Als er wieder in die Küche kam, rief er sich ins Gedächtnis, wie der Raum nach ihrer Entführung ausgesehen hatte. All das Blut, die Glasscherben, die kaputten Stühle, das zerbrochene Geschirr. Sein Blick fiel auf einen schwarzen Gummistreifen auf dem Kiefernboden. Er konnte sich ausmalen, wie er entstanden war. Bella hatte sich gegen den Lesser gewehrt, war durch die Küche geschleift worden, und ihre Schuhsohle hatte gequietscht, als sie die Spur hinterließ.
    Wut kroch ihm durch die Brust, bis er von diesem hässlichen, allzu vertrauten Gefühl zu keuchen begann. Nur … Himmel Herrgott, das war doch alles völlig unsinnig: Dass er nach ihr suchte, in ihrem Haus herumtigerte und von ihren Sachen besessen war. Sie waren nicht befreundet gewesen. Nicht einmal gute Bekannte. Und er war die beiden Male, als sie sich begegnet waren, nicht gerade nett zu ihr gewesen.
    Das bereute er mittlerweile zutiefst. Er wünschte, er hätte während dieser wenigen Momente, die er mit ihr erlebt hatte, nicht so … Sich nicht zu übergeben, als er festgestellt hatte, dass sie von ihm erregt war, wäre beispielsweise ein ganz guter Anfang gewesen. Aber er konnte die Reaktion nun mal schlecht zurücknehmen. Keine Frau außer seiner kranken, abartigen Herrin war
jemals feucht für ihn geworden, weshalb glatte weibliche Haut bei ihm nicht unbedingt die besten Assoziationen auslöste.
    Beim Gedanken daran, wie Bella sich an seinen Körper gedrückt hatte, fragte er sich immer

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