Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
noch, warum sie bei ihm hatte liegen wollen. Sein Gesicht war ein verdammtes Trümmerfeld. Sein Körper sah nicht viel besser aus, wenigstens nicht sein Rücken. Und gegen seinen Ruf wirkte Jack the Ripper wie ein Pfadfinder. Zum Henker, er war wütend auf alles und jeden, und das zu jeder Zeit. Sie hingegen war wunderschön und mitfühlend und freundlich gewesen, eine würdevolle Aristokratin privilegierter Herkunft.
    Aber genau ihre Gegensätze waren doch das Entscheidende gewesen, oder etwa nicht? Für sie war er das Neue, Aufregende gewesen, das sie anzog. Das gefährliche Abenteuer. Die wilde Kreatur, die sie für ein, zwei Stunden aus ihrem braven kleinen Leben reißen würde. Und obwohl es wehgetan hatte, genau auf das reduziert zu werden, was er war, hatte er sie trotzdem noch … wunderbar gefunden.
    Hinter sich hörte er eine Standuhr schlagen. Fünf Uhr.
    Die Vordertür öffnete sich knarrend.
    Völlig lautlos zog Z blitzschnell einen Dolch aus dem Brusthalfter und drückte sich flach an die Wand. Den Kopf hielt er so, dass er den Flur und den Eingangsbereich im Blick hatte.
    Butch hielt die Hände hoch, als er hereinkam. »Ich bin’s bloß, Z.«
    Zsadist ließ die Klinge sinken und steckte sie zurück ins Halfter.
    Der ehemalige Cop bei der Mordkommission bildete die große Ausnahme in ihrer Welt; er war der einzige
Mensch, der je in den inneren Kreis der Bruderschaft aufgenommen worden war. Butch war Vs Mitbewohner, Rhages Partner beim Gewichtheben und Phurys Shopping-Kumpel. Und aus unerfindlichen Gründen war er völlig besessen von Bellas Entführung, wodurch er auch mit Z etwas gemeinsam hatte.
    »Was gibt’s, Bulle?«
    »Bist du auf dem Weg nach Hause?« Das war zwar wie eine Frage formuliert, klang aber eher wie ein Vorschlag.
    »Noch nicht.«
    »Wird schon bald hell.«
    Na und. »Hat Phury dich geschickt?«
    »Das war meine eigene Idee. Als du von deinem Ausflug nicht zurückgekommen bist, dachte ich mir schon, dass du vielleicht hier bist.«
    Z verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast du Angst, ich könnte die Frau umgebracht haben?«
    »Nein. Ich hab sie noch im Club gesehen, bevor ich gegangen bin.«
    »Und warum stehst du jetzt vor mir?«
    Der Mann sah aus, als suchte er nach den passenden Worten, während er in den teuren Lederschuhen, auf die er so abfuhr, vor- und zurückschaukelte. Dann knöpfte er den edlen schwarzen Kaschmirmantel auf.
    Ach so … Butch war ein Bote. »Spuck’s schon aus, Bulle.«
    Immer noch zögernd rieb der Mensch sich mit dem Daumen über die Augenbraue. »Du weißt doch, dass Tohr mit Bellas Familie gesprochen hat, oder? Und dass ihr Bruder ein ziemlicher Hitzkopf ist? Jedenfalls weiß er, dass es jemanden gibt, der regelmäßig hierherkommt. Er hat es durch die Alarmanlage herausgekriegt. Jedes Mal, wenn sie an- oder abgeschaltet wird,
empfängt er ein Signal. Er will, dass diese Besuche aufhören, Z.«
    Zsadist fletschte die Fänge. »Sein Pech.«
    »Er wird Wachen aufstellen.«
    »Was zum Teufel geht ihn das eigentlich an?«
    »Komm schon, Mann, es ist das Haus seiner Schwester. «
    Drecksack. »Ich will das Haus kaufen.«
    »Das kommt nicht infrage, Z. Tohr sagte, die Familie wolle es in näherer Zukunft nicht zum Verkauf anbieten. Sie wollen es behalten.«
    Einen Augenblick mahlte Z mit den Kiefern. »Bulle, tu dir selbst einen Gefallen und verzieh dich.«
    »Ich würde dich lieber nach Hause fahren. Es wird verdammt bald hell.«
    »Genau. Und das muss ich mir ganz dringend von einem Menschen erklären lassen.«
    Butch fluchte unterdrückt. »Dann lass dich doch knusprig braten, wenn du so scharf darauf bist. Hauptsache, du kommst nicht wieder hierher. Ihre Familie hat schon genug durchgemacht.«
    Als die Eingangstür wieder ins Schloss fiel, spürte Z eine Hitzewelle über seinen Körper schwappen, als habe ihn jemand in eine Heizdecke gewickelt und auf die höchste Stufe gestellt. Schweiß brach ihm auf Stirn und Brust aus, sein Magen drehte sich um. Er hob die Hände. Die Innenflächen waren feucht, und die Finger zitterten leicht.
    Physiologische Anzeichen von Stress, dachte er.
    Eindeutig zeigte er eine gefühlsmäßige Reaktion, wenn er auch keinen blassen Schimmer hatte, worauf. Er bekam nur die Begleitsymptome mit. In seinem Inneren war nichts, jedenfalls kein Gefühl, das er genauer bestimmen konnte.

    Er sah sich um und wollte das Haus in Brand stecken, alles in Schutt und Asche legen, damit niemand es haben konnte. Besser als zu wissen, dass

Weitere Kostenlose Bücher