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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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konnte nicht erkennen, was sich auf der anderen Seite befand.

    Aus einer Laune heraus bog er ab und fuhr in die Zufahrtsstraße hinein. Gute hundert Meter von der Straße entfernt befand sich ein hohes, schwarzes Eisengitter, und er hielt an. Er bemerkte die oben am Tor befestigten Kameras, die Gegensprechanlage und die insgesamt wenig einladende Atmosphäre.
    Das war ja mal interessant. Die andere Adresse war natürlich Unfug gewesen, einfach nur ein durchschnittliches Haus in einer durchschnittlichen Nachbarschaft, mit Menschen, die im Wohnzimmer vor dem Fernseher saßen.
    Doch was auch immer sich hinter so einer Festungsmauer befand, war kein kleiner Fisch.
    Jetzt war er doch neugierig.
    Wobei ein Überwinden dieser Barrieren eine koordinierte Strategie und sorgfältige Ausführung erfordern würde. Was er dabei überhaupt nicht gebrauchen konnte, waren Unannehmlichkeiten mit der Polizei, nur weil er in die sauteure Hütte irgendeines Großkotzes eingebrochen war.
    Aber warum sollte dieser Vampir ausgerechnet diese Adresse aus dem Ärmel zaubern, um sich selbst zu retten?
    Dann entdeckte O etwas Merkwürdiges: Eine schwarze Schleife, die ans Tor gebunden worden war. Um genau zu sein, zwei davon, auf jeder Seite wehte eine im Wind.
    Ein Zeichen der Trauer?
    Starr vor Schreck stieg er aus dem Pick-up aus und ging mit knirschenden Schritten über das Eis zu der rechten Schleife. Sie war gut zwei Meter über dem Boden befestigt, er musste den Arm heben, um sie zu berühren.
    »Bist du tot, meine Frau?«, flüsterte er. Dann ließ er die Hand sinken und starrte durch das Tor in die jenseits davon liegende schwarze Nacht.

    Er ging zurück zum Wagen zurück und fuhr rückwärts wieder hinaus auf die Straße. Er musste den Pick-up irgendwo außerhalb der Mauer abstellen.
    Fünf Minuten später fluchte er. Mist, auf der Thorne konnte man einfach nirgendwo einigermaßen unauffällig parken. Die Straße bestand praktisch nur aus Mauern, es gab kaum ein Stück Seitenstreifen. Die verdammten Reichen.
    O stieg aufs Gaspedal und sah nach links. Rechts. Vielleicht könnte er den Truck unten am Hügel stehen lassen und von der Hauptstraße aus laufen. Es war ein knapper Kilometer Anstieg, aber die Entfernung könnte er rasch überwinden.
    Die Straßenlaternen an der Strecke waren zwar ungünstig für ihn; aber andererseits konnte von den Bewohnern dieser Straße ohnehin niemand aus seinem Bunker herausschauen.
    Da klingelte sein Handy, und er hob mit einem genervten »Was?« ab.
    Us Stimme, die er allmählich zu hassen begann, klang angespannt. »Wir haben ein Problem. Zwei Lesser wurden von der Polizei verhaftet.«
    O kniff die Augen zu. »Was zum Henker haben sie angestellt ?«
    »Sie hatten einen Vampir in der Mangel, als ein ziviler Streifenwagen vorbeikam. Zwei Polizisten hielten die Jäger fest, dann tauchten noch mehr Bullen auf. Die Lesser wurden in Gewahrsam genommen, und einer von ihnen hat mich gerade angerufen.«
    »Dann holen Sie die Idioten auf Kaution raus«, fauchte O. »Warum rufen Sie mich deshalb an?«
    Es entstand eine kurze Pause. Danach klang in Us Tonfall totales Unverständnis durch. »Weil Sie das erfahren müssen. Außerdem hatten die beiden haufenweise Waffen
bei sich, und für keine davon einen Waffenschein. Alle wurden auf dem Schwarzmarkt gekauft und haben keine Seriennummer auf dem Lauf. Völlig ausgeschlossen, dass man sie auf Kaution entlässt. Kein Rechtsverdreher ist so gut. Sie müssen sie selbst rausholen.«
    O blickte nach rechts und links, dann wendete er in einer Auffahrt von der Größe eines Fußballfelds. Nein, hier in der Gegend gab es definitiv keinen Platz zum Parken. Er musste wieder zurück zur Ecke Bellman Road und den Pick-up in dem Viertel unten am Hügel abstellen.
    »O?«
    »Ich habe etwas zu erledigen.«
    U hustete, als müsste er eine ganze Wagenladung Ärger herunterschlucken. »Nichts für ungut, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas wichtiger sein könnte als das hier. Was, wenn die Jäger sich in der Haftanstalt in eine Schlägerei verwickeln lassen? Möchten Sie, dass schwarzes Blut fließt, damit irgendein Rettungssanitäter herausbekommt, dass sie keine Menschen sind? Sie müssen Omega kontaktieren und ihn dazu bringen, die beiden nach Hause zu rufen.«
    »Machen Sie das.« O beschleunigte noch, obwohl er bergab fuhr.
    »Wie bitte?«
    »Wenden Sie sich an Omega.« Er rollte am Ende der Thorne Avenue aus und bog links ab. An dieser Straße lagen lauter

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