Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen
wie die Situation zu erleben. Und er hatte eigentlich gar nicht vorgehabt, so offen zu sein. Es war nur … nach zwanzig Minuten etwa war er zusammengebrochen, und seine Hand hatte hektisch angefangen zu schreiben und nicht mehr aufhören können.
Er schloss die Augen und versuchte, sich an das Aussehen des Mannes zu erinnern, der ihn bedrängt hatte. Nur ein schemenhaftes Bild stand ihm vor Augen, doch an das Messer erinnerte er sich ganz deutlich. Es war ein zweischneidiges Klappmesser gewesen, mit einer fünfzehn Zentimeter langen Klinge, so spitz wie ein Schrei.
Er strich mit dem Finger über das Touchpad des Laptops und der Bildschirmschoner verschwand. In seinem Email-Account war eine neue Nachricht. Von Sarelle. Er las sie dreimal, bevor er zu antworten versuchte.
Am Ende schrieb er zurück: »Hey, Sarelle, morgen Abend klappt bei mir leider nicht. Tut mir sehr leid. Ich melde mich bei dir. Bis bald, John.«
Er wollte … sie wirklich nicht wiedersehen. Erst mal zumindest.
Er wollte überhaupt keine Frauen sehen außer Wellsie und Mary und Beth und Bella. In seinem Leben würde es nichts auch nur annähernd Erotisches geben, bis
er das verarbeitet hatte, was man ihm vor einem Jahr angetan hatte.
Er loggte sich aus Hotmail aus und öffnete ein neues Dokument in Word.
Seine Finger lagen nur einen kurzen Moment ruhig auf der Tastatur. Dann begannen sie zu fliegen.
10
Zsadist hob mühsam den Kopf und sah auf die Uhr. Zehn Uhr morgens. Zehn … zehn Uhr. Wie viele Stunden? Sechzehn …
Erschöpft schloss er die Augen, er konnte kaum noch atmen. Er lag flach auf dem Rücken, die Beine gespreizt, die Arme abgewinkelt. So lag er da, seit er vor vielleicht einer Stunde von Bella heruntergerollt war.
Es kam ihm vor wie ein ganzes Jahr, seit er am Abend zuvor zurück in sein Zimmer gekommen war. Sein Hals und die Handgelenke brannten von den vielen Malen, die sie sich an ihm genährt hatte. Das Ding zwischen seinen Beinen war wund. Um sie herum war die Luft gesättigt vom Bindungsduft, und das Laken war nass von seinem Blut und der anderen Flüssigkeit, die sie von ihm gebraucht hatte.
Keinen einzigen Augenblick davon wollte er missen.
Er schloss die Augen und überlegte, ob er jetzt wohl schlafen könnte. Er war so ausgehungert nach Nahrung
und Blut, dass selbst seine Neigung, sich immer bis zum Äußersten zu treiben, das Verlangen nicht abtöten konnte.
Aber er konnte sich nicht bewegen.
Als er eine Hand auf seinem Unterleib spürte, öffnete er seine Lider zu einem Schlitz und sah Bella an. Die Hormone meldeten sich wieder in ihr, und die Reaktion, die sie von ihm brauchte, antwortete. Er wurde wieder hart.
Er versuchte, sich umzudrehen und dahin zu schleppen, wo er gebraucht wurde, doch er war zu schwach. Bella schmiegte sich an ihn, aber er konnte sich nicht aufrichten, sein Kopf wog tausend Kilo.
Also nahm er ihren Arm und zog sie auf sich. Als ihre Schenkel sich über seinen Hüften öffneten, blickte sie ihn entsetzt an und wollte herunterkrabbeln.
»Schon okay«, krächzte er. Er räusperte sich, doch das half auch nichts. »Ich weiß ja, dass du es bist.«
Ihre Lippen kamen auf ihn zu, und er erwiderte ihren Kuss, obwohl er den Arm nicht heben konnte, um sie festzuhalten. Wie er es liebte, sie zu küssen. Er liebte es, ihren Mund auf seinem zu spüren, liebte es, sie so nah an seinem Gesicht zu haben, liebte ihren Atem in seinen Lungen, liebte … sie? War es das, was in der Nacht geschehen war? Hatte er sich verliebt?
Der Bindungsduft auf ihnen beiden gab ihm die Antwort. Und die Erkenntnis hätte ihn erschrecken sollen, aber er war zu müde, um dagegen anzukämpfen.
Bella setzte sich auf ihn und nahm ihn in sich auf. So fertig er war, stöhnte er doch in Ekstase auf. Er konnte einfach nicht genug davon bekommen, sie zu spüren. Und das lag nicht nur an ihrer Triebigkeit, so viel war klar.
Sie ritt ihn, pflanzte ihm die Hände auf die Brust und
fand einen Rhythmus mit ihren Hüften, da er mit seinen nicht mehr zustoßen konnte. Er fühlte, wie sich eine neue Explosion in ihm aufbaute, besonders als er ihre Brüste zu ihren Bewegungen hin und her schwingen sah.
»Du bist so wunderschön«, sagte er mit heiserer Stimme.
Sie hielt kurz inne und küsste ihn wieder, ihr dunkles Haar fiel über ihn, verschleierte ihn sanft. Als sie sich wieder aufrichtete, staunte er über ihren Anblick. Sie leuchtete vor Gesundheit und Lebendigkeit dank all dem, was er ihr gegeben hatte, eine strahlende
Weitere Kostenlose Bücher