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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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irgendwie rausgekriegt hatten, dass sie unter Beobachtung standen.
    So viel zu Us Unauffälligkeit.
    Das Massenmordgeschenk an Omega war also geplatzt. Also besaß O jetzt kein Mittel mehr, um dem Meister um den Bart zu gehen. Wenn demnach seine Frau noch am Leben war, würde es noch schwieriger werden, sie zu einem Lesser zu machen.
    An diesem Punkt war O ausgerastet. Er hatte U am Telefon angebrüllt. Alle möglichen Obszönitäten ausgestoßen. Und U hatte die verbale Auspeitschung über sich ergehen lassen wie ein echter Schlappschwanz, war immer stiller geworden, in Deckung gegangen. Das Schweigen hatte O in den Irrsinn getrieben, doch er hatte es ja immer schon gehasst, wenn Leute sich nicht wehrten.
    Mist. Er hatte gedacht, U wäre gefestigt, aber der Kerl war schwach, und O hatte es satt. Er wusste, er musste U ein Messer in die Brust stoßen, und er würde es auch tun. Aber fürs Erste brauchte er keine weiteren Ablenkungen.
    Scheiß auf die Gesellschaft und U und die Betas und auf Omega. Er hatte wichtigere Dinge zu erledigen.
    Also schnappte O sich die Schlüssel für den Pick-up und verließ die Hütte. Er würde auf direktem Weg in die Thorne Avenue 27 fahren, und er würde in das Haus eindringen. Vielleicht war das die pure Verzweiflung, aber er war sicher, dass die Antwort, die er suchte, hinter diesem Eisentor lag.

    Endlich würde er herausfinden, wo seine Frau war.
    O war beinahe bei seinem Wagen, als sein Nacken zu summen begann, bestimmt von all der Schreierei am Telefon. Er schenkte dem Gefühl keine Beachtung und setzte sich ans Steuer. Als er auf die Straße bog, zerrte er an seinem Kragen, dann hustete er ein paar Mal, um seine Kehle zu lockern. Verdammt. Das fühlte sich komisch an.
    Einen Kilometer weiter rang O bereits nach Atem. Er griff nach seinem Hals und keuchte, dann riss er das Steuer nach rechts und trat auf die Bremse. Er drückte die Tür auf und taumelte hinaus. Die kalte Luft brachte ein oder zwei Sekunden lang Erleichterung, dann war das Erstickungsgefühl wieder da.
    O ging auf die Knie. Als er mit dem Gesicht zuerst in den Schnee fiel, flackerte sein Bewusstsein immer wieder kurz auf wie eine kaputte Lampe. Und dann verschwand es.
     
    Als Zsadist über den Flur zu Wraths Büro lief, war sein Verstand ebenso wach wie sein Körper langsam. Der Rest der Brüder war bereits versammelt. Alle wurden still, als er eintrat. Ohne sie zu beachten, hielt er den Blick auf den Boden gerichtet und ging in seine übliche Ecke. Er hörte, wie jemand sich räusperte. Vermutlich Wrath.
    Tohrment erhob das Wort. »Bellas Bruder hat angerufen. Er hat das Gesuch auf Bannung zurückgestellt und darum gebeten, dass sie noch ein paar Tage hierbleiben kann.«
    Zs Kopf schnellte hoch. »Warum?«
    »Er hat keinen Grund angegeben …« Tohrs Augen verengten sich beim Anblick von Zs Gesicht. »O mein Gott.«
    Die anderen im Raum drehten alle die Köpfe, und
man hörte einige leise nach Luft schnappen. Und dann glotzten ihn alle Brüder und Butch einfach nur noch an wie Fische, denen plötzlich das Wasser abhandengekommen war.
    »Was zum Henker ist denn los?«
    Phury deutete auf den antiken Spiegel an der Wand neben der Flügeltür. »Sieh selbst.«
    Zsadist stapfte durch den Raum, am liebsten hätte er sie alle verflucht. Es ging doch hier um Bella …
    Dann fiel ihm die Kinnlade herunter. Mit zitternden Händen zeigte er auf die Augen, die in dem altmodischen Bleiglas zu sehen waren. Seine Iris waren nicht mehr länger schwarz. Sie waren gelb. Wie die seines Zwillingsbruders.
    »Phury?«, sagte er leise. »Phury … was ist passiert?«
    Sein Bruder trat hinter ihn, und sein Gesicht tauchte neben Zs im Spiegel auf. Und dann Wraths dunkle Reflexion, dunkle Brille und lange Haare. Dann Rhages Filmstarschönheit. Und Vishous’ Baseballkappe. Und Tohrments Bürstenschnitt. Und Butchs markante Nase.
    Einer nach dem anderen berührten sie ihn, legten ihre großen Hände sanft auf seine Schultern.
    »Willkommen zurück«, flüsterte Phury.
    Zsadist starrte die Männer hinter sich an. Und hatte den eigenartigen Gedanken, dass wenn er sich zurückfallen ließe … sie ihn auffangen würden.
     
    Kurz nachdem Zsadist gegangen war, ging Bella ihn suchen. Sie hatte ihren Bruder anrufen und ein Treffen arrangieren wollen, als ihr einfiel, dass sie sich erst um ihren Liebhaber kümmern musste, bevor sie sich wieder mit ihrem privaten Familiendrama beschäftigte.
    Endlich brauchte Zsadist ein Mal etwas von ihr. Und

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