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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nach Hause kommen?«
    »Sprich mit mir.«
    Stille dehnte sich zwischen ihnen aus. Es war offensichtlich,
dass seine Schwester ihm nicht mehr vertraute. Ach Mist … Konnte er ihr das verdenken?
    »Bella, bitte. Es tut mir alles so leid. Aber sprich mit mir.« Als keine Reaktion kam, sagte er: »Habe ich …« Er musste sich räuspern. »Habe ich zwischen uns alles zerstört?«
    »Wann kann ich nach Hause kommen?«
    »Bella …«
    »Beantworte meine Frage, Bruder.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dann will ich dorthin, wo Mahmen ist.«
    »Das geht nicht. Ich habe dir schon vor langer Zeit erklärt, dass ich dich und Mahmen nicht am selben Ort wissen möchte, wenn es Schwierigkeiten gibt. Warum willst du denn unbedingt dort weg? Noch gestern wolltest du an keinem anderen Ort der Welt sein.«
    Lange Zeit gab sie keine Antwort. »Ich hatte meine Triebigkeit.«
    Rehv spürte, wie alle Luft seine Lungen verließ. Er schloss die Augen. »Warst du mit einem von ihnen zusammen? «
    »Ja.«
    Sich hinzusetzen, war eine verdammt gute Idee in diesem Moment, aber kein Stuhl stand nah genug. Er stützte sich auf seinen Stock und ließ sich auf die Knie herunter. Auf den Aubusson-Teppich, direkt vor ihrem Porträt. »Geht es dir gut?«
    »Ja.«
    »Und jetzt beansprucht er dich für sich.«
    »Nein.«
    »Wie bitte?«
    »Er will mich nicht.«
    Rehv fletschte die Fänge. »Bist du schwanger?« »Nein.«

    Gott sei Dank. »Wer war es?«
    »Das würde ich dir nicht mal sagen, wenn mein Leben davon abhinge, Rehv. Und jetzt will ich hier weg.«
    Du liebe Güte, sie war in ihrer Triebigkeit in einem Haus voller Männer gewesen … voller heißblütiger Krieger. Und zu allem Überfluss war auch noch der Blinde König darunter.
    »Bella, bitte sag mir, dass es nur einer war, der dir gedient hat. Sag mir, dass es nur einer war, und er dir nicht wehgetan hat.«
    »Warum? Weil du Angst hast, eine Schlampe zur Schwester zu haben? Hast du Angst, dass die Glymera mich wieder ausstoßen könnte?«
    »Scheiß auf die Glymera. Ich frage das, weil ich dich liebe, und weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, dass die Bruderschaft dich benutzt hat, als du so verletzlich warst.«
    Sie reagierte nicht gleich. Während er ungeduldig auf eine Antwort wartete, brannte sein Hals so heftig, als hätte er eine Schachtel Reißnägel verschluckt.
    »Es war nur einer, und ich liebe ihn«, sagte sie endlich. »Du kannst ruhig wissen, dass er mir die Wahl gelassen hat zwischen sich und einer Spritze mit Morphium. Ich habe ihn genommen. Aber seinen Namen werde ich dir niemals sagen. Um ehrlich zu sein, möchte ich überhaupt nie wieder von ihm sprechen. Also, wann kann ich nach Hause kommen?«
    Okay. Das war schon mal gut. Zumindest konnte er sie von dort wegholen.
    »Lass mich einen sicheren Platz für dich suchen. Ruf mich in einer halben Stunde noch mal an.«
    »Warte noch, Rehvenge, ich möchte, dass du das Bannungsgesuch zurücknimmst. Wenn du das tust, werde ich mich jedes Mal freiwillig einer Sicherheitsmaßnahme unterwerfen,
bevor ich ausgehe, falls du dich dann besser fühlst. Ist das ein faires Angebot?«
    Er legte die Hand über die Augen.
    »Rehvenge? Du behauptest, dass du mich liebst. Dann beweise es. Nimm das Gesuch zurück, und ich verspreche, mit dir zu kooperieren.… Rehvenge?«
    Er ließ den Arm sinken und betrachtete das Porträt über sich an der Wand. So schön, so rein. So würde er sie immer bewahren, wenn er nur könnte. Doch sie war kein Kind mehr. Und sie erwies sich als viel robuster und stärker, als er sie sich jemals vorgestellt hatte. Das zu erleben, was sie durchmachen musste, am Leben zu bleiben …
    »In Ordnung. Ich nehme es zurück.«
    »Und ich rufe dich in einer halben Stunde an.«

16
    Die Dämmerung senkte sich herab, und das Licht schwand aus der Blockhütte. U hatte sich den ganzen Tag nicht vom Computer wegbewegt. Zwischen E-Mails und Telefonaten hatte er die verbliebenen achtundzwanzig Vampirjäger Caldwells ausfindig gemacht und eine Generalversammlung für Mitternacht anberaumt. In diesem Rahmen würde er sie neu in Eskadrone einteilen und eine fünfköpfige Spezialeinheit ernennen, die für die Rekrutierung neuer Mitglieder zuständig war.
    Im Anschluss an das heute Treffen würde er nur zwei Beta-Einheiten in die Stadt schicken. Zivile Vampire trieben sich nicht mehr so stark in den Bars herum, da zu viele in dieser Gegend schon entführt worden waren. Es wurde Zeit, den Fokus zu verschieben.
    Nach einiger Überlegung

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