Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen
Schwester vereinigen, jetzt wo du sie geschwängert hast? Oder ist das nur ein Höflichkeitsbesuch?«
Die beiden Frauen stießen unterdrückte Schreie aus, und Zsadist spürte, wie seine Augen schwarz aufblitzten. Als er Bella demonstrativ an sich zog, musste er sich schwer zusammenreißen, nicht die Fänge zu fletschen. Er würde sein Möglichstes tun, niemanden in Verlegenheit zu bringen, aber wenn der Klugscheißer hier noch mehr solcher Sprüche abließ, würde Z ihn vor die Tür schleifen und eine Entschuldigung aus ihm rausprügeln,
weil er die Damen aus der Fassung gebracht hatte. Er war verflucht stolz auf sich, dass er nur leise zischte. »Ja, ich werde sie zur Partnerin nehmen. Und wenn du mit der harten Nummer aufhörst, Kumpel, dann laden wir dich vielleicht sogar zu der Zeremonie ein. Sonst streichen wir dich von der Liste.«
Die Augen des Reverend funkelten. Aber dann lachte er plötzlich. »Immer locker bleiben, Bruder. Ich wollte nur sichergehen, dass meine Schwester in guten Händen ist.«
Er streckte den Arm aus. Zsadist kam der großen Hand auf halbem Weg entgegen.
»Für dich: Schwager. Und keine Sorge, ich passe schon auf sie auf.«
EPILOG
Zwanzig Monate später …
O … diese Qualen. Dieses Training brachte ihn noch um. Sicher, er wollte in die Bruderschaft aufgenommen werden, oder zumindest einer ihrer Soldaten sein. Aber wie sollte man das überleben?
Als endlich Schluss war, sackte der neue Kandidat, der seine Transition noch vor sich hatte, in sich zusammen. Der Unterricht im Nahkampf war für heute vorüber. Aber mehr Schwäche wagte er nicht zu zeigen.
Wie alle Schüler war er völlig eingeschüchtert von seinem Lehrer, einem großen Krieger mit Narben, einem echten und vollwertigen Mitglied der Bruderschaft der Black Dagger. Unzählige Gerüchte machten die Runde über diesen Vampir: Dass er die Lesser auffraß, wenn er sie getötet hatte; dass er Frauen aus Spaß tötete; dass er sich die Narben selbst zugefügt hatte, weil er auf Schmerzen stand …
Und dass er Rekruten umbrachte, wenn sie Fehler machten.
»Ab in die Duschen«, sagte der Krieger jetzt, seine tiefe Stimme erfüllte die Turnhalle. »Der Bus wartet auf euch. Morgen fangen wir um Punkt vier Uhr an. Also schlaft euch gut aus.«
Der Schüler rannte mit den anderen hinaus und war dankbar, unter die Dusche zu kommen. Lieber Himmel … Wenigstens war der Rest der Klasse genauso erleichtert und kaputt wie er. Alle standen sie wie Vieh unter dem Wasserstrahl, kaum blinzelnd, blöd vor Erschöpfung.
Dank sei der guten Jungfrau, er müsste die nächsten sechzehn Stunden nicht mehr zurück auf diese vermaledeiten blauen Matten.
Doch leider musste er beim Anziehen feststellen, dass er sein Sweatshirt hatte liegen lassen. Gequält raste er zurück in den Flur, schlich sich in die Halle …
Und blieb wie angewurzelt stehen.
Der Lehrer stand dort mit bloßem Oberkörper und schlug auf einen Boxsack ein, seine Nippelringe blitzten, als er um das Gerät herumtanzte. Gütige Jungfrau im Schleier … Er trug die Kennzeichnung eines Blutsklaven, und sein Rücken war von Narben übersät. Oh Mann, aber er konnte sich bewegen. Er besaß eine unglaubliche Kraft und Wendigkeit. Tödlich. Sehr tödlich. Total tödlich.
Der Schüler wusste, dass es klüger gewesen wäre, sich zurückzuziehen, aber er konnte den Blick einfach nicht abwenden. Noch nie hatte er jemanden so schnell und heftig zuschlagen sehen. Offenbar entsprachen die Gerüchte über ihn der Wahrheit. Er war ein echter Killer.
Mit einem metallischen Klicken öffnete sich die Tür am anderen Ende der Turnhalle, und der Klang von Säuglingsgeschrei hallte von der hohen Decke wider.
Mitten im Schlag hielt der Krieger inne und wirbelte herum, als eine wunderschöne Frau mit einem in eine rosa Decke gewickelten Kind auf ihn zukam. Seine Miene wurde weich, er schmolz geradezu dahin.
»Tut mir leid, dich zu stören«, übertönte sie das Geheul. »Aber sie will ihren Daddy.«
Der Krieger küsste die Frau und nahm das Baby in seine schweren Arme, drückte sich das Kleine an die nackte Brust. Sofort streckte das kleine Mädchen die winzigen Händchen aus und patschte sie ihm um den Hals. Dann kuschelte es sich an seine Haut und wurde ganz plötzlich still.
Der Krieger drehte sich um und sah den neuen Schüler über die Matten hinweg durchdringend an. »Der Bus kommt gleich, Junge. Du sollest dich beeilen.«
Dann zwinkerte er ihm zu und wandte sich ab, legte eine Hand
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