Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
unter seiner Haut.
    Omega lächelte, obwohl Butch keine Ahnung hatte, woher er das wusste. »Ein Jammer, dass wir nicht mehr Zeit haben, da du in einem so empfindlichen Zustand bist. Aber du und ich werden in Zukunft noch mehr Gelegenheiten haben, uns besser kennenzulernen. Was ich für mich beanspruche, kommt zu mir zurück. Und jetzt schlaf.«
    Als habe jemand einen Schalter umgelegt, schlief Butch ein.
     
    »Beantworte verdammt noch mal die Frage, Vishous.«
    V wandte den Blick im selben Moment von seinem König ab, als die Standuhr in der Ecke des Arbeitszimmers zu schlagen anfing. Nach vier Schlägen hörte sie auf, also war es vier Uhr nachmittags. Die Bruderschaft war schon den ganzen Tag in Wraths Kommandozentrale, tigerte durch den absurd eleganten Salon im Stil Ludwigs XIV, sättigte das zarte Ambiente des Raumes mit ihrer Wut.
    »Vishous«, knurrte Wrath jetzt. »Ich warte. Wie willst du
Butch finden? Und warum hast du mir nicht früher etwas davon erzählt?«
    Weil er gewusst hatte, dass es Probleme verursachen würde, und sie hatten schon mehr als genug Scheiß an der Backe.
    Während V überlegte, was er darauf entgegnen konnte, musterte er seine Brüder. Phury saß auf der blassblauen Seidencouch vor dem Kamin, das Möbelstück wirkte im Vergleich zu ihm winzig. Sein mehrfarbiges Haar ging ihm schon wieder bis unters Kinn. Z stand hinter seinem Zwillingsbruder an den Kaminsims gelehnt, die Augen wieder schwarz, weil er so aufgebracht war. Rhage stand an der Tür, das wunderschöne Gesicht zu einem gemeinen Ausdruck verzogen, die Schultern zuckend, als wäre die Bestie in ihm genauso stinksauer.
    Und dann war da noch Wrath. Bedrohlich saß er hinter seinem zierlichen Schreibtisch, mit unbarmherziger Miene, die schwachen Augen hinter einer Panoramasonnenbrille mit schwarzem Rand verborgen. Seine schweren Unterarme, deren Innenseiten mit Tätowierungen geschmückt waren, die seine reinblütige Abstammung anzeigten, ruhten auf einer mit Gold geprägten Mappe. Dass Tohr nicht dabei war, empfanden alle von ihnen als klaffende Wunde.
    »V? Los, beantworte meine Frage, sonst muss ich es aus dir rausprügeln.«
    »Ich weiß eben einfach, wie ich ihn finden kann.«
    »Was verheimlichst du uns?«
    V ging hinüber zur Bar, goss sich einen kräftigen Schluck Wodka ein und kippte ihn in einem Zug herunter. Er seufzte, dann ließ er die Bombe platzen.
    »Ich habe ihn genährt.«
    Mehrstimmiges, ungläubiges Keuchen waberte durch den Raum. Als Wrath fassungslos aufstand, goss sich V noch eine Portion Wodka ein.

    »Du hast was?« Das letzte Wort wurde gebrüllt.
    »Ich habe ihn von mir trinken lassen.«
    »Vishous …« Wrath marschierte um den Schreibtisch herum. Seine schweren Stiefel knallten auf den Boden wie Felsbrocken. Der König baute sich so dicht vor ihm auf, dass sich ihre Gesichter beinah berührten. »Er ist ein Mann. Ein Mensch. Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? «
    V leerte das Glas und schüttete sich Nummer drei ein. »Durch das Blut, das ich ihm gegeben habe, kann ich ihn finden, und deshalb habe ich ihn trinken lassen. Ich habe gesehen … dass ich es tun soll. Also habe ich es getan, und ich würde es jederzeit wieder tun.«
    Wrath wandte sich ab und wanderte im Zimmer auf und ab, die Hände zu Fäusten geballt. Der Rest der Bruderschaft sah dem Frustmarsch ihres Chefs neugierig zu.
    »Ich habe getan, was ich musste«, fauchte V und setzte das Glas an.
    Vor einem der riesigen Fenster hielt Wrath an. Noch waren die Rollläden für den Tag heruntergelassen, kein Licht drang hindurch. »Hat er von deiner Vene getrunken?«
    »Nein.«
    Einige der Brüder räusperten sich, als wollten sie ihn dazu drängen, ehrlich zu sein.
    V fluchte und goss sich noch einen Schnaps ein. »Du lieber Himmel, so ist das nicht mit ihm. Ich habe ihm etwas Blut in ein Glas geschüttet. Er wusste nicht, was er da trank.«
    »Scheiße, V«, murmelte Wrath, »damit hättest du ihn umbringen können …«
    »Das war vor drei Monaten. Er hat es überstanden, also ist doch eigentlich nichts passiert …«
    Wraths Stimme donnerte plötzlich so laut wie ein Luftangriff über sie hinweg. »Du hast gegen das Gesetz verstoßen!
Einen Menschen zu nähren, bei der Jungfrau! Was soll ich denn jetzt machen?«
    »Wenn du mich der Jungfrau der Schrift übergeben willst, werde ich bereitwillig gehen. Aber eins muss klar sein. Zuerst werde ich Butch finden und nach Hause bringen, tot oder lebendig.«
    Wrath schob seine Sonnenbrille

Weitere Kostenlose Bücher