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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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kaputtgehen. Er würde hier und jetzt zusammenbrechen, sein wundes Innerstes würde sich auf den Boden ergießen, seine Organe zusammen mit heruntergefallenen Servietten und Kreditkartenbons unter den Füßen von Fremden zermalmt werden.
    Die Kellnerin, die gute Seele, kam mit Nachschub.
    Als er das zweite Glas hob, predigte er sich selbst: O’Neal, kneif die Arschbacken zusammen und zeig etwas Selbstachtung. Hab Vertrauen zu ihr. Sie würde niemals mit einem anderen Mann schlafen. Das würde sie einfach nicht tun.
    Doch der Sex war ja nur ein Teil davon.
    Das wurde ihm bewusst, als er das Glas leerte. Dieser Albtraum hatte noch eine weitere Dimension. Sie würde sich in regelmäßigen Abständen nähren müssen. Sie beide müssten das wieder und wieder und wieder durchstehen.
    Mist. Er betrachtete sich selbst gern als einen Mann, der erwachsen genug war, selbstbewusst genug, um mit seinem Leben klarzukommen. Doch er war auch besitzergreifend und selbstsüchtig. Und beim nächsten Mal würde es wieder genau dasselbe sein: sie in den Armen eines anderen Mannes,
er allein in einer Kneipe saufend und kurz davor, sich aufzuhängen. Nur wäre es dann noch schlimmer. Und danach noch schlimmer.
    Er liebte sie so sehr, so tief, dass er sie beide zerstören würde. Und es würde nicht lange dauern.
    Abgesehen davon – was für eine gemeinsame Zukunft konnten sie schon haben? Bei seinem Whiskeykonsum würde seine Leber das Spiel wahrscheinlich nur noch zehn Jahre mitmachen. Marissas Spezies lebte jahrhundertelang. Er wäre lediglich eine Fußnote in ihrem ewigen Leben, ein Schlagloch auf der Straße zu ihrem endgültigen Partner, der zu ihr passte, der ihr geben konnte, was sie brauchte.
    Als die Kellnerin mit dem dritten Doppelten kam, hielt Butch seinen Zeigefinger hoch, damit sie neben ihm stehen blieb. Er leerte das Glas in einem Zug und gab es ihr zurück.
    Kurz darauf kam sie mit Nummer Vier. Gleichzeitig bemühte sich dieses dürre blonde Jüngelchen mit seinem Trio von stiernackigen Bodyguard-Typen zwei Tische weiter, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    Der kleine Scheißer schien jeden verdammten Abend hier zu sein. Oder vielleicht kam Butch das auch nur so vor, weil man den Idioten einfach nicht übersehen konnte.
    »Hey!«, rief der Bursche. »Wir wollen was bestellen. Bewegung. «
    »Ich komme gleich«, sagte die Kellnerin.
    »Sofort«, zischte der Widerling. »Nicht gleich.«
    Widerstrebend ging sie an den Tisch, und Butch beobachtete, wie sie übel belästigt wurde. Verfluchte, großmäulige Angeber, die ganze Bande. Und sie würden ihr Verhalten mit Sicherheit im Laufe des Abends nicht bessern.
    So wenig wie seine Laune sich bessern würde.
    »Du wirkst ein bisschen aggressiv, Butch O’Neal.«
    Er kniff die Augen zu. Als er sie wieder aufschlug, stand
die Vampirin mit dem Männerhaarschnitt und dem Männerkörper immer noch vor ihm.
    »Wirst du uns heute Abend Ärger machen, Butch O’Neal?«
    Er wünschte, sie würde aufhören, seinen Namen zu sagen. »Ich kann mich gerade noch beherrschen.«
    Ein erotisches Leuchten blitzte in ihren Augen auf. »Oh, das weiß ich. Aber jetzt red mal Tacheles. Machst du heute Abend noch Probleme?«
    »Nein.«
    Sie sah ihn lange und intensiv an. Dann lächelte sie kaum merklich. »Ich werde dich im Auge behalten. Denk dran.«

2
    Joyce O’Neal Rafferty versperrte ihrem Mann mit dem Baby auf der Hüfte und einem bösen Funkeln in den Augen den Weg. Man sah Mike an, dass er von seinen Doppelschichten bei den Verkehrsbetrieben erschöpft war, aber das war ihr vollkommen egal. »Mein Bruder hat heute angerufen. Butch. Du hast ihm von der Taufe erzählt, stimmt’s?«
    Ihr Mann küsste den kleinen Sean, versuchte es aber bei seiner Frau erst gar nicht. »Ach, komm schon, Liebling …«
    »Das geht dich nichts an!«
    Mike schloss die Haustür hinter sich. »Warum hasst ihr ihn alle so?«
    »Darüber werde ich nicht mit dir diskutieren.«
    Als sie sich abwandte, sagte er: »Er hat deine Schwester nicht umgebracht, Jo. Er war zwölf Jahre alt. Was hätte er tun können?«
    Sie setzte sich ihren Sohn auf die andere Hüfte, drehte sich aber nicht um. »Es geht nicht um Janie. Butch hat seiner Familie vor Jahren den Rücken gekehrt. Es war seine
eigene Entscheidung, es hatte nichts mit dem zu tun, was passiert ist.«
    »Vielleicht habt ja auch ihr alle ihm den Rücken gekehrt.«
    Sie blitzte ihn über die Schulter hinweg wütend an. »Warum verteidigst du ihn?«
    »Er war mein Freund.

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