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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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waren so weit zusammengezogen, dass sie sich in der Mitte trafen. »Du riechst wie ein Lesser.«
    »Ja, ich weiß.«

    »Warum?«
    »Das erzähle ich dir, wenn du runterkommst.«
    »So was nennt man Erpressung.« V nahm noch einen Schluck Wodka. »Ich will nicht runterkommen, Butch. Ich will fliegen … wegfliegen.« Er legte den Kopf wieder in den Nacken und sprang hoch … fing sich aber wieder, indem er wild mit der Flasche fuchtelte. »Hoppla. Beinahe abgestürzt. «
    »Vishous … jetzt lass den Quatsch!«
    »Soso, Bulle. Du hast also wieder Omega in dir. Und dein Blut fließt schwarz in deinen Adern.« V schob sich die Haare aus den Augen, so dass man die Tätowierung an der Schläfe sehen konnte, von hinten beleuchtet durch den Schein unter seiner Haut. »Und doch bist du nicht eigentlich böse. Wie hat sie das noch formuliert? Ach, genau … der Sitz des Bösen ist in der Seele. Und du … du, Butch O’Neal, hast eine gute Seele. Besser als das, was ich in mir habe.«
    »Vishous, komm sofort runter.«
    »Ich mochte dich, Bulle. Vom ersten Moment an. Nein, nicht im allerersten Moment. Da wollte ich dich töten. Aber dann mochte ich dich. Sehr.« Mein Gott, so hatte Butch Vishous noch nie gesehen. Traurig, zärtlich, aber vor allem – sehnsüchtig. »Ich hab euch beiden zugeschaut, Butch. Ich hab dich gesehen, als du … sie geliebt hast.«
    »Was?«
    »Marissa. Ich habe gesehen, wie du auf ihr gelegen hast, in der Klinik.« Er wedelte mit seiner weiß glühenden Hand in der Luft herum. »Das war falsch, ich weiß, und es tut mir sehr leid … aber ich konnte mich von dem Anblick nicht losreißen. Ihr beide ward so wunderschön zusammen, und ich wollte das auch … was auch immer das war. Ich wollte das auch fühlen. Nur ein Mal. Ich wollte wissen, wie das ist, ganz normal Sex zu haben; wie das ist, wenn einem derjenige etwas bedeutet, mit dem man kommt.« Er lachte unschön auf.
»Tja, das, was ich will, ist nicht gerade normal, oder? Wirst du mir meine Perversion verzeihen? Wirst du mir meinen beschämenden und schändlichen Diebstahl verzeihen? Verflucht noch mal … wie ich uns beide erniedrige …«
    Butch hätte im Augenblick absolut alles gesagt, um seinen Freund von dieser Mauer herunterzulocken, aber er spürte ganz deutlich, dass V von sich selbst entsetzt war. Was vollkommen unnötig war. Niemand konnte doch etwas für seine Gefühle, und Butch empfand diese Offenbarung nicht als Bedrohung. Aus irgendeinem Grund auch nicht als Überraschung.
    »V, Kumpel. Wir sind Freunde. Du und ich … wir sind doch Freunde.«
    Der sehnsüchtige Ausdruck verschwand von Vs Miene, und sein Gesicht wurde zu einer kalten Maske, die in Anbetracht ihrer Situation beängstigend war. »Du warst der einzige Freund, den ich je hatte.« Wieder dieses furchtbare Lachen. »Auch wenn meine Brüder bei mir waren, warst du doch der Einzige, dem ich mich nahe fühlte. Ich bin nicht so gut in Beziehungskisten, weißt du. Aber bei dir war es anders.«
    »V, das empfinde ich ganz genauso. Aber wir sollten dich …«
    »Und du warst nicht wie die anderen, dir hat es nie was ausgemacht, dass ich anders war. Die anderen … die haben mich gehasst, weil ich anders war. Was jetzt auch egal ist. Sie sind sowieso alle tot. Tot, tot …«
    Butch hatte keine Ahnung, wovon V sprach, aber der Inhalt spielte auch keine große Rolle. Die Vergangenheitsform war akut das Problem.
    »Ich bin immer noch dein Freund. Ich bleibe immer dein Freund.«
    »Immer … komisches Wort, immer.« V beugte die Knie, er konnte kaum das Gleichgewicht halten, während er in die Hocke ging.

    Butch machte einen Schritt nach vorn.
    »Das lässt du schön bleiben, Bulle. Bleib da stehen.« V stellte den Wodka ab und strich leicht mit dem Finger über den Flaschenhals. »Das Zeug hat sich immer gut um mich gekümmert.«
    »Warum trinken wir dann nicht einen zusammen?«
    »Ach nee. Aber du kannst den Rest haben.« Vishous’ Diamantblick hob sich, die linke Pupille dehnte sich mehr und mehr aus, bis sie den gesamten weißen Teil verschlungen hatte. Es gab eine lange Pause, dann lachte V. »Weißt du, ich kann nichts sehen … selbst wenn ich mich öffne, selbst wenn ich mich freiwillig melde, bin ich blind. Ich bin visionsbehindert. « Er sah an sich herunter. »Aber ich bin trotzdem noch ein verdammtes Nachtlicht. Wie eine von diesen Lampen, die man in die Steckdose einstöpselt und die dann leuchten.«
    »V …«
    »Du bist doch ein guter Ire, oder?« Als Butch

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