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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Terrasse rannte. Er stieß sich ab und warf sich auf die Mauer, konnte aber nichts erkennen, weil er so weit oben war und sich auf dieser Seite des Gebäudes keine Laternen befanden. Was das Geräusch eines auf den Boden prallenden Körpers betraf – er schrie weiß Gott laut genug, um diese Art von dumpfem Schlag zu übertönen.
    »Vishous!«
    O mein Gott, wenn er doch nur schnell genug hinterherkäme, dann könnte er … was auch immer, V zu Havers bringen oder so was … irgendwas. Er fuhr herum, um zum Aufzug zu rennen …
    Da erschien Vishous vor ihm wie ein leuchtendes Gespenst, eine perfekte Spiegelung dessen, was der Bruder gewesen war, eine ätherische Vision von Butchs einzig wahrem Freund.
    Butch geriet ins Taumeln, ein jämmerliches Winseln kam ihm über die Lippen. »V …«
    »Ich konnte es nicht«, sagte das Gespenst.
    Butchs Miene wurde fragend. »V?«
    »So sehr ich mich selbst hasse – ich will nicht sterben.«
    Butch wurde es eiskalt. Dann glühte er plötzlich so heiß wie der Körper seines Mitbewohners.

    »Du verfluchtes Arschloch!« Ohne nachzudenken schoss er auf Vishous zu und umklammerte seine Kehle. »Du verfluchtes … Arschloch! Du hast mich zu Tode erschreckt!«
    Er riss den Arm zurück und schlug V direkt ins Gesicht, krachend landete seine Faust auf dem Kieferknochen. Rasend vor Wut machte er sich auf einen Gegenschlag gefasst. Doch statt sich zu wehren, schlang V die Arme um Butch, ließ den Kopf an seine Schulter sinken und – brach in Tränen aus. Bebte am ganzen Körper. Zitterte so stark, dass er zu zerbrechen drohte.
    Immer noch stinksauer stützte Butch Vishous, hielt den nackten, leuchtenden Körper seines Bruders fest umschlungen, während der kalte Wind um sie herum heulte.
    Als ihm langsam die Kraftausdrücke ausgingen, raunte er V ins Ohr: »Wenn du so was noch mal abziehst, dann bringe ich dich höchstpersönlich um. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich verliere den Verstand«, nuschelte V an Butchs Hals. »Das Einzige, was mich immer gerettet hat, verliere ich jetzt … habe ich schon verloren … ist verschwunden. Es ist das Einzige, was mich gerettet hat, und jetzt habe ich nichts mehr …«
    Als Butch ihn noch fester an sich drückte, bemerkte er in seinem Inneren ein Gefühl von Erleichterung und Heilung. Wobei er nicht länger darüber nachdachte, da er etwas Heißes und Nasses in seinen Kragen tropfen spürte. Er hatte so einen Verdacht, dass es Tränen waren, wollte aber nicht darauf herumreiten. V war zweifellos entsetzt über diese Zurschaustellung von Schwäche, falls er wirklich weinte.
    Butch legte seinem Mitbewohner die Hand in den Nacken und murmelte: »Überlass das mit dem Retten doch einfach mir, bis du wieder klar im Kopf bist, was meinst du dazu? Ich sorge dafür, dass dir nichts passiert.«
    Als Vishous endlich nickte, dämmerte Butch plötzlich etwas. Scheiße – er war dem Leuchten ganz nah … aber er
brannte nicht, und er spürte auch keinen Schmerz. Im Gegenteil, er konnte fühlen, wie die Schwärze aus seiner Haut und seinen Knochen sickerte, in das weiße Licht hinein strömte, das Vishous war: Das war die Erleichterung, die er vorhin gespürt hatte.
    Warum nur verglühte er nicht?
    Aus dem Nichts sagte eine weibliche Stimme: »Weil dies ist, was sein soll, das Licht und die Dunkelheit vereint, zwei Halbe, die ein Ganzes ergeben.«
    Butch und V rissen die Köpfe herum. Die Jungfrau der Schrift schwebte über die Terrasse, ihr schwarzer Umhang unbewegt, trotz der eisigen Böen um sie herum.
    »Deshalb wirst du nicht von der Hitze verzehrt«, sagte sie. »Und deshalb erkannte er dich von Anfang an.« Sie lächelte leicht, obwohl Butch nicht klar war, woher er das wusste. »Das ist der Grund, aus dem das Schicksal dich zu uns geführt hat, Butch, Nachkomme des Wrath, Sohn des Wrath. Der Zerstörer ist angekommen, und du bist er.
    Und nun beginnt eine neue Epoche in diesem Kriege.«

21
    Nickend wechselte Marissa das Handy ans andere Ohr und überprüfte die Bestellliste auf ihrem Schreibtisch. »Ganz recht, wir brauchen eine Großküchenausstattung. Mindestens sechs Kochplatten.«
    Sie spürte jemanden im Türrahmen stehen und blickte auf. Nur um völlig den Faden zu verlieren. »Könnte ich … äh, könnte ich Sie vielleicht zurückrufen?« Sie wartete nicht auf eine Entgegnung, sondern legte direkt auf. »Havers. Wie hast du uns gefunden?«
    Ihr Bruder neigte den Kopf. Er war gekleidet wie üblich – Burberrysakko, graue Hose und Fliege. Die

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