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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nicht«, zischte Rehvenge. »Er hat sich in meinem eigenen Laden auf mich gestürzt. Ich will verflucht noch mal wissen, was er sich dabei gedacht hat. Und dann wirst du mir einen guten Grund nennen müssen, warum ich ihm nicht beide Kniescheiben zertrümmern sollte.«
    Butch erhob laut und vernehmlich die Stimme. »Du hast sie genährt.«
    Rehvenge blinzelte. Hob die Hand an den Hals. »Wie bitte?«
    Butch knurrte die Bisswunden an, er versuchte bereits wieder, sich loszureißen. Es war, als gäbe es zwei Hälften von ihm. Die eine war einigermaßen vernunftbegabt, und die andere war vollkommen jenseits von Gut und Böse. Nicht schwer zu erraten, welche sich gerade durchsetzte.
    »Marissa«, schnaubte er. »Du hast sie genährt.«
    Rehv riss die Augen weit auf. »Du bist es? Du bist der, den sie liebt?«

    »Ja.«
    Der Reverend keuchte geschockt. Dann rieb er sich das Gesicht und zog seinen Hemdkragen zusammen, um die Wunde zu verdecken. »Ach … Scheiße. Verdammter Mist.« Er wandte sich ab. »Vishous, schaff ihn hier raus und sieh zu, dass du ihn nüchtern kriegst. Gütige Jungfrau, die Welt ist heute Nacht viel zu klein.«
    Jetzt verwandelten sich Butchs Knie plötzlich in Gummi und der Raum begann, sich wild um ihn zu drehen. Mannomann, er war doch um einiges betrunkener, als er gedacht hatte, und der Schlag ins Gesicht hatte ihm auch nicht gerade gut getan.
    Unmittelbar, bevor er bewusstlos wurde, stöhnte er: »Ich hätte es sein sollen. Sie hätte mich benutzen sollen …«
     
    Mr X parkte seinen Minivan in einer Seitenstraße der Tenth Street und stieg aus. Die Stadt schaltete schon einen Gang höher, die Kneipen drehten die Musik auf und füllten sich mit den Betrunkenen und anderweitig Berauschten.
    Zeit, auf die Jagd nach den Brüdern zu gehen.
    Während Mr X die Autotür schloss und seine Waffen überprüfte, warf er einen Blick über die Motorhaube zu Van.
    Er war immer noch höllisch enttäuscht von seinem Auftritt im Ring. Auch erschrocken. Andererseits würde es sicherlich ein Weilchen dauern, bis die Macht verschmolz. Kein Lesser ging sofort mit der vollen Kraft aus seiner Initiation hervor, und nur weil Van der Mann aus der Weissagung war, gab es keinen Grund zu glauben, dass er eine Ausnahme bildete.
    Trotzdem Scheiße.
    »Woran erkenne ich, wer ein Vampir ist?«, fragte Van.
    Richtig. Konzentration auf ihre Arbeit. X räusperte sich. »Die Zivilisten werden Ihren Geruch entdecken. Und Ihnen werden sie auffallen, weil sie Angst bekommen. Was die Brüder
angeht: Die kann man nicht übersehen. Sie sind größer und aggressiver als alles, was Sie je erlebt haben, und sie schlagen immer zuerst zu. Wenn sie uns entdecken, werden sie angreifen.«
    Nebeneinander marschierten sie auf die Trade Street. Die Nacht war eisig, genau die Mischung aus kalt und feucht, die X früher immer zum Kampf angestachelt hatte. Doch jetzt hatte sich sein Fokus verschoben. Er musste unterwegs sein, weil er der Haupt- Lesser war; aber ihm ging es einzig und allein darum, sich und Van auf dieser Seite der Wirklichkeit zu halten, bis der Kerl zu dem gereift war, was er sein sollte.
    Gerade wollten sie sich in eine kleine Gasse ducken, als Mr X stehen blieb. Er wandte den Kopf um und blickte hinter sich. Dann auf die andere Straßenseite.
    »Was ist denn …«
    »Klappe.« Mr X schloss die Augen und ließ seinen Instinkten freien Lauf. Er atmete ruhig und sammelte sich, ließ seine mentalen Fühler durch die Nacht schweifen.
    Omega war in der Nähe.
    Dann öffnete er die Lider hoch und dachte, dass das unmöglich sein konnte. Der Meister konnte ohne den Haupt- Lesser nicht auf diese Seite kommen.
    Und doch war das Böse nah.
    Auf den Absätzen seiner Springerstiefel wirbelte Mr X herum. Ein Auto fuhr auf der Trade Street vorbei. Er blickte darüber hinweg zum ZeroSum, diesem Technoschuppen. Der Meister war da drin. Eindeutig.
    Ach, du Scheiße, hatte es schon wieder einen Machtwechsel an der Spitze der Gesellschaft gegeben?
    Nein, in diesem Fall wäre Mr X nach Hause gerufen worden. Dann hatte Omega vielleicht einen anderen benutzt, um herüberzukommen? War das überhaupt möglich?
    Ohne ein Wort zu verlieren trabte Mr X über die Straße auf den Club zu, und Van folgte ihm dicht auf den Fersen.
Er war zwar völlig ahnungslos, aber zu allen Schandtaten bereit.
    Vor dem ZeroSum stand eine lange Schlange von Menschen in grellen Klamotten. Alle bibberten vor Kälte, rauchten oder telefonierten mit ihren Handys. Mr X hielt inne.

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