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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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über den glatten Stein strich, ihn liebkoste. Der Sims war etwas eins zwanzig hoch und verlief um das gesamte Gebäude herum wie der Rand eines Serviertabletts. Oben war er einen Meter breit und lud geradezu zum Herunterspringen ein, ein freier Fall über zehn Meter auf der anderen Seite wäre das perfekte Vorspiel zum harten Tritt des Todes.
    Das war eine interessante Aussicht.
    Er wusste aus eigener Erfahrung, wie süß dieser freie Fall war. Wie die Kraft des Windes gegen die Brust drückte, das Atmen schwer machte. Wie die Augen feucht wurden und die Tränen zu den Schläfen hochflossen, nicht die Wangen herunter. Wie der Boden einem mit ausgestreckten Armen entgegeneilte, ein Gastgeber, der ihn bei der Party willkommen hieß.
    Er war nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, sich damals zu retten. Im letzten Augenblick aber hatte er sich zurück auf die Terrasse materialisiert. Zurück in … Butchs Arme.
    Scheiß Butch. Alles führte immer wieder zu diesem Penner zurück.
    V wandte sich von der Versuchung ab, einen weiteren Flugversuch zu unternehmen, und entriegelte mit seinem Geist eine der Schiebetüren. Die drei Glaswände des Penthouses waren kugelsicher, aber sie konnten das Sonnenlicht nicht herausfiltern. Nicht, dass er sich untertags hier aufhalten wollte.
    Das war kein Zuhause.
    Als er eintrat, drang der Raum und wofür er ihn benutzte auf ihn ein, als wäre die Schwerkraft hier von anderer Beschaffenheit. Wände, Decke und Marmorfußböden des einen großen Raums waren schwarz. Genau wie die hundert Kerzen, die er nach seinem Willen aufflackern lassen
konnte. Das Einzige, was man als Möbelstück bezeichnen konnte, war ein breites Doppelbett, das er nie benutzte. Der Rest war Ausrüstung: der Tisch mit den Fesseln. Die in der Wand verankerten Ketten. Die Masken und die Knebel und die Peitschen und die Rohrstöcke und die Seile. Der Schrank voller Brustwarzengewichte und Stahlklammern und Edelstahlspielzeug.
    Alles für die Frauen.
    Er zog seine Lederjacke aus und warf sie aufs Bett, dann streifte er das Shirt ab. Seine Hose ließ er während der Sessions immer an. Die Subs sahen ihn nie vollständig nackt. Niemand tat das, außer seinen Brüdern während der Zeremonien in der Grotte, und das nur, weil die Rituale es verlangten.
    Wie er unten aussah, ging niemanden einen feuchten Kehricht an.
    Er ließ Kerzen aufflammen, das flüssige Licht wurde von dem glänzenden Boden zurückgeworfen, bevor es von der schwarzen Kuppel der Zimmerdecke aufgesaugt wurde. Es lag nichts Romantisches in der Luft. Diese Wohnung war ein Bunker, in dem das Weltliche an den Willigen vollzogen wurde, und die Beleuchtung diente nur dazu, die sachgemäße Platzierung von Leder und Metall, von Händen und Fängen zu gewährleisten.
    Zudem konnten Kerzen auch noch für andere Dinge als zur Beleuchtung verwendet werden.
    Er ging zu seiner Bar, goss sich einen großzügigen Wodka ein und lehnte sich an die kurze Theke. Es gab Vampirinnen, die es als eine Art Initiationsritus betrachteten, einmal mit ihm eine Session durchzustehen. Dann gab es andere, die nur bei ihm Befriedigung fanden. Und wieder andere wollten erforschen, wie Schmerz und Sex sich vermischen konnten.
    Die Entdeckertypen waren diejenigen, die ihn am wenigsten
interessierten. Meistens hielten sie es nicht aus und mussten schon auf halber Strecke das Safeword oder das Handzeichen, das er ihnen vorher zeigte, benutzen. Er ließ sie immer bereitwillig gehen, wobei das Trocknen der Tränen ihnen selbst überlassen blieb. In neun von zehn Fällen wollten sie es noch einmal probieren, aber das kam nicht in Frage. Wenn sie das erste Mal zu leicht einknickten, dann würden sie es wahrscheinlich wieder tun, und er fühlte sich nicht berufen, Leichtgewichten Nachhilfe in diesem Lifestyle zu geben.
    Diejenigen, die es aushielten, nannten ihn Lheage und verehrten ihn, wobei ihre Ehrfurcht ihm persönlich scheißegal war. Seine innere Getriebenheit musste zur Ruhe kommen, und ihre Körper waren der Stein, an dem er sich wetzte. Nicht mehr, nicht weniger.
    Er ging zur Wand, nahm eine der Stahlketten und ließ sie durch die Handfläche gleiten, Glied für Glied. Zwar war er von Natur aus ein Sadist, aber es gab ihm nichts, seinen Subs Schmerzen zuzufügen. Seine sadistische Ader wurde durch das Töten der Lesser befriedigt.
    Für ihn ging es um die Kontrolle über Körper und Geist seiner Unterworfenen. Was er sexuell und anderweitig mit ihnen machte, was er

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