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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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brachte. Fritz wartete mit dem Wagen an der Straße, und der ältliche Doggen stellte keine Fragen, als V ihm die Adresse nannte.
    Wie immer war der Butler ein Geschenk des Himmels.
    Wieder allein im Penthouse goss sich V einen Grey Goose ein und ließ sich auf dem Bett nieder. Die Folterbank war
bedeckt mit erkaltetem Wachs, Blut, ihrer Erregung und den Folgen seiner Orgasmen. Es war eine schmutzige Session gewesen. Das waren die annehmbaren immer.
    Er nahm einen ausgiebigen Schluck aus dem Glas. In der dichten Stille nach seinen Perversionen traf ihn die schallende Ohrfeige seiner nicht vorhandenen Realität, eine Kaskade sinnlicher Bilder. Was er vor Wochen beobachtet hatte und ihm jetzt wieder ins Gedächtnis kam, hatte er versehentlich mit angesehen; trotzdem hatte er die Szene eingesackt wie ein Taschendieb, sie hinter seiner Stirn verstaut, auch wenn sie ihm nicht gehörte.
    Damals hatte er Butch und Marissa gesehen … wie sie zusammenlagen. Das war, als der Bulle in Havers’ Klinik in Quarantäne gewesen war. Eine Videokamera hing in der Ecke des Krankenzimmers, und V hatte die beiden auf einem Monitor entdeckt: sie in einem leuchtend pfirsichfarbenen Kleid, er in einem OP-Kittel. Sie hatten sich lange und heiß geküsst, ihre Körper hungernd nach Sex.
    V hatte das Herz bis zum Hals geschlagen, als Butch sich auf sie gerollt hatte, wobei der Kittel aufsprang und seine Schultern und den Rücken und die Hüften freigab. Er hatte sich rhythmisch bewegt, seine Wirbelsäule hatte sich aufgebäumt und wieder entspannt, während ihre Hände auf seinen Hintern glitten und ihre Nägel sich eingruben.
    Es war wunderschön gewesen, die beiden zusammen zu sehen. Völlig anders als der Sex mit den harten Kanten, den V sein gesamtes Leben lang gehabt hatte. Da war Liebe und Vertrautheit gewesen und … Güte.
    Vishous ließ seine Muskeln locker und fiel rückwärts auf die Matratze, das Glas kippte und beinahe vergoss er den Inhalt, als er sich ausstreckte. Mein Gott, er fragte sich, wie es wohl wäre, solchen Sex zu haben. Würde ihm das überhaupt gefallen? Vielleicht bekäme er klaustrophobische Anfälle. Er war sich nicht sicher, ob er es aushalten könnte,
wenn jemand seine Hände überall auf ihm hätte, und er konnte sich nicht vorstellen, völlig nackt zu sein.
    Doch dann dachte er an Butch und kam zu dem Schluss, dass es vermutlich davon abhing, mit wem man zusammen war.
    V legte die gute Hand auf sein Gesicht und wünschte sich verzweifelt, seine Gefühle würden verschwinden. Er hasste sich für diese Gedanken, für seine Zuneigung, für sein sinnloses Sehnen und die allzu vertraute Litanei der Scham, die auf dem Rücken der Ermattung heranflog. Eine bodenlose Erschöpfung ergriff ihn von Kopf bis Fuß, er kämpfte dagegen an, wohl wissend, dass sie gefährlich war.
    Dieses Mal gewann er nicht. Bekam nicht mal ein Mitspracherecht. Seine Augen klappten zu, obwohl die Angst ihm den Rücken hinaufkroch und seinen gesamten Körper mit Gänsehaut überzog.
    O … Scheiße. Er schlief ein …
    In Panik versuchte er, die Lider zu öffnen, aber es war zu spät. Sie waren zu Mauern geworden. Der Strudel hatte ihn erfasst, und er wurde in die Tiefe gezogen, egal, wie sehr er sich dagegen wehrte.
    Sein Griff um das Glas lockerte sich und wie durch einen Nebel hörte er, wie es auf dem Boden auftraf und zersplitterte. Sein letzter Gedanke war, dass er genau wie dieses Gefäß war – er zersprang und ergoss sich, nicht in der Lage, weiter in sich zu bleiben.

3
    Ein paar Straßenzüge weiter westlich nahm Phury sein Martiniglas in die Hand und lehnte sich auf der gepolsterten Lederbank im ZeroSum zurück. Er und Butch waren ziemlich still gewesen, seit sie vor einer halben Stunde im Club aufgeschlagen waren, beide beobachteten einfach nur die Leute vom Tisch der Bruderschaft aus.
    Und da gab es reichlich zu beobachten.
    Jenseits einer Wasserfallwand zuckten Menschen auf der Tanzfläche des Clubs zu Techno, ritten Wellen von Ecstasy und Koks und benahmen sich in edlen Designerklamotten daneben. Die Bruderschaft hielt sich allerdings nie auf der Seite der Massen auf. Ihr schmaler Streifen Grund und Boden lag im VIP-Bereich und bestand aus einem Tisch ganz hinten neben dem Notausgang. Der Club war ein guter Ort, um sich mal locker zu machen. Man ließ sie dort in Ruhe, der Sprit war von ausgezeichneter Qualität, und der Laden lag mitten in der Innenstadt, wo die Bruderschaft hauptsächlich auf die Jagd ging.

    Zudem

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