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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Faden.
    Während sie auf die Ankunft der Schusswunde wartete, überprüfte sie die Krankenakten der beiden Patienten, die momentan hier stationär lagen, und sah den Ärzten und
Schwestern bei der Arbeit über die Schulter. Jedes Mitglied des Unfallteams war von Jane handverlesen, und wenn sie Personal einstellte, suchte sie nicht unbedingt nur nach den Eliteuni-Typen, obwohl sie selbst in Harvard studiert hatte. Was sie brauchte, waren die Qualitäten eines guten Soldaten, oder – wie sie es gern nannte – die trockene Sherlock-Wesensart : Pfiffigkeit, Stehvermögen und Eigenständigkeit. Vor allem Eigenständigkeit. Man musste in Krisensituationen den Hintern zusammenkneifen können, wenn man die Rutsche im Griff behalten wollte.
    Aber das bedeutete nicht, dass Mitgefühl nicht unerlässlich für alles war, was sie hier taten.
    Im Allgemeinen brauchten die Notfallpatienten selbst wenig Trost oder Händchenhalten. Meistens waren sie vollgepumpt mit Medikamenten oder standen unter Schock, weil sie Blut in Strömen verloren hatten oder eins ihrer Körperteile auf Eis lag oder fünfundsiebzig Prozent ihrer Haut verbrannt waren. Was diese Patienten brauchten, war das beste medizinische Gerät in den Händen gut ausgebildeter, besonnener Fachleute.
    Ihre Angehörigen und Freunde allerdings brauchten immer Mitgefühl und Freundlichkeit, und manchmal musste ihnen auch Mut zugesprochen werden, wenn das möglich war. Jeden Tag wurden auf der Rutsche Leben zerstört oder wiederhergestellt, und das galt nicht nur für die Menschen auf den Liegen, die zu atmen aufhörten und dann wieder anfingen. Die Warteräume waren ebenfalls voller Betroffener : Ehemänner, Ehefrauen, Eltern, Kinder.
    Jane wusste, wie es war, jemanden zu verlieren, der zu einem gehörte, und sie verrichtete ihre Arbeit im vollen Bewusstsein der menschlichen Seite der ganzen Medizin und Technologie. Sie sorgte dafür, dass ihre Mitarbeiter auf einer Wellenlänge mit ihr lagen: Um auf der Rutsche zu arbeiten, musste man beide Seiten des Jobs beherrschen,
man brauchte die Schlachtfeldmentalität und die Fürsorglichkeit. Wie sie ihren Mitarbeitern wieder und wieder einschärfte – es blieb immer Zeit, jemandes Hand zu halten oder jemanden zu trösten; denn schneller, als man dachte, konnte man sich selbst auf der anderen Seite finden. Tragödien machten vor niemandem halt, deshalb war jeder denselben Launen des Schicksals unterworfen. Gleich welche Hautfarbe oder wie viel Geld auf dem Konto, ob homo oder hetero, Atheist oder wahrer Gläubiger, in Janes Augen waren alle gleich. Und wurden von irgendjemandem, irgendwo geliebt.
    Eine Schwester kam auf sie zu. »Dr. Goldberg hat sich gerade krankgemeldet.«
    »Diese Grippe?«
    »Ja, aber er hat Dr. Harris überredet, für ihn einzuspringen. «
    Gott segne Goldberg. »Braucht der Gute etwas?«
    Die Schwester lächelte. »Er meinte, seine Frau sei entzückt, ihn mal zu Hause zu haben, wenn sie wach ist. Sarah kocht ihm Hühnersuppe und bemuttert ihn von oben bis unten.«
    »Sehr gut. Er braucht ein paar Tage frei. Schade nur, dass er sie nicht genießen können wird.«
    »Ja. Er sagte, sie würde ihm sämtliche Kinofilme, die sie in den vergangenen sechs Monaten verpasst haben, auf DVD vorsetzen.«
    Jane lachte. »Davon wird er wohl noch kränker werden. Ach, übrigens, ich möchte noch mal eine ausführliche Untersuchung des Robinson-Falls. Wir hätten nichts weiter für ihn tun können, aber ich finde, wir sollten uns seinen Tod trotzdem noch mal ganz genau ansehen.«
    »Ich dachte mir schon, dass Sie das sagen würden. Ich hab schon alles für den Tag nach Ihrem New-York-Trip vorbereitet. «

    Jane drückte die Hand der Schwester kurz. »Sie sind ein Schatz.«
    »Ach was, ich kenne nur unsere Chefin, das ist alles.« Sie lächelte. »Sie geben nie einen ab, ohne noch mal doppelt und dreifach zu prüfen, ob man etwas hätte anders machen können.«
    Das stimmte. Jane konnte sich an jeden einzelnen Patienten erinnern, der auf der Rutsche gestorben war, ob sie nun die Aufnahmeärztin gewesen war oder nicht, und sie hatte die Geschichten der Toten alle gespeichert. Nachts, wenn sie nicht schlafen konnte, ratterten die Namen und Gesichter durch ihren Kopf wie ein altmodischer Mikrofiche, bis sie glaubte, verrückt zu werden.
    Das war die ultimative Motivation für sie, ihre Liste der Verstorbenen, und sie würde auf keinen Fall zulassen, dass die gleich eintreffende Schusswunde sich darin einreihte.
    Jane ging zu

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