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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einem Computer und rief die Informationen über den Patienten ab. Das würde ein Kampf. Sie hatten es sowohl mit einer Stichwunde, als auch mit einer Kugel in der Brusthöhle zu tun, und in Anbetracht seines Fundortes hätte sie wetten wollen, dass er entweder ein Drogendealer war, der im falschen Revier gewildert hatte, oder ein Großkunde, den man aufs Kreuz gelegt hatte. So oder so war nicht damit zu rechnen, dass er krankenversichert war. Wobei das keine Rolle spielte. St. Francis nahm jeden auf, egal, ob man bezahlen konnte oder nicht.
    Drei Minuten später schwang die Flügeltür auf, und der Notfall kam hereingeschossen: Mr Michael Klosnick war auf eine Liege geschnallt, ein Hüne von einem Mann mit haufenweise Tattoos, einer Lederhose und einem Ziegenbärtchen. Der Sanitäter am Kopfende beatmete ihn mit dem Ambubeutel, während ein anderer die Geräte festhielt und die Liege zog.
    »In die Vier«, wies Jane die Sanitäter an. »Wo stehen wir?«
    Der Mann am Beatmungsbeutel sagte: »Ringer-Laktat über zwei dicke Venenkatheter. Blutdruck sechzig zu vierzig, fallend. Puls hundertvierzig. Atmung vierzig. Hab ihn zweimal mit zweihundert Joule zurückgeholt. Sinustachykardie bei hundertvierzig.«
    In Bereich vier fixierten die Sanitäter die Liege, während das Personal der Rutsche sich versammelte. Eine Schwester setzte sich an einen kleinen Tisch, um alles zu protokollieren, zwei weitere standen parat, um Jane auf Zuruf mit Gerät zu versorgen, und eine vierte begann, die Lederhose aufzuschneiden. Zwei Ärzte hielten sich bereit, um zu helfen, falls nötig.
    »Ich hab die Brieftasche«, sagte der Sanitäter und reichte sie der Schwester mit der Schere.
    »Michael Klosnick, Alter siebenunddreißig«, las sie. »Das Bild auf dem Ausweis ist verschwommen, aber … könnte er sein, falls er sich die Haare schwarz gefärbt und sich den Bart erst später hätte wachsen lassen.«
    Sie gab die Brieftasche weiter an ihre Kollegin, die Notizen machte.
    »Ich überprüfe, ob er registriert ist«, sagte die andere Schwester, während sie sich einloggte. »Hab ihn schon – Moment mal, das … muss ein Fehler sein. Nein, Adresse stimmt, aber Geburtsdatum nicht.«
    Jane fluchte unterdrückt. »Vielleicht ein Problem mit der neuen Software, auf die Infos da drin möchte ich mich lieber nicht verlassen. Bestimmen wir sofort die Blutgruppe und machen eine Röntgenaufnahme der Brusthöhle.«
    Während Blut abgenommen wurde, führte Jane eine schnelle Voruntersuchung durch. Die Schusswunde war ein sauberes kleines Loch unmittelbar neben einer Art Ziernarbe auf dem Brustmuskel. Außer einem dünnen Blutrinnsal war äußerlich nichts zu erkennen, kein Hinweis auf den möglichen innerlichen Schaden. Die Messerwunde
war ähnlich. Oberflächlich wenig zu sehen. Sie hoffte, der Darm war nicht angekratzt.
    Dann musterte sie seinen restlichen Körper. Diverse Tätowierungen – aua. Da war eine heftige alte Unterleibsverletzung. »Zeig mir mal das Röntgenbild, und ich möchte einen Ultraschall von seinem Herz – «
    Ein Schrei gellte durch den OP.
    Janes Kopf schnellte nach links. Die Schwester, die dem Patienten die Kleider entfernt hatte, lag in Krämpfen auf dem Boden, Arme und Beine schlugen auf die Fliesen. In der Hand hielt sie den schwarzen Handschuh, den der Patient getragen hatte.
    Eine Hundertstelsekunde lang erstarrten alle.
    »Sie hat nur seine Hand berührt«, sagte jemand.
    »Zurück an die Arbeit«, befahl Jane. »Estevez, du kümmerst dich um sie. Ich will sofort wissen, was mit ihr los ist. Der Rest von euch: Konzentration. Hopp, hopp!«
    Ihre Befehle rissen die Mitarbeiter aus ihrer Starre. Jeder war wieder bei der Sache, während die verletzte Schwester in den Raum nebenan getragen wurde und Estevez, einer der diensthabenden Ärzte, sie begleitete.
    Das Röntgenbild der Brust war ganz in Ordnung, aber aus irgendeinem Grund hatte der Ultraschall vom Herzen eine schlechte Qualität. Beides jedoch zeigte genau, was Jane erwartet hatte: Herzbeuteltamponade durch Einschuss in der rechten Kammer: Blut war in den Herzbeutel eingeflossen und drückte auf den Herzmuskel, was zu einer Funktionsstörung und vermindertem Schlagvolumen führte.
    »Wir brauchen ein Ultraschall der Bauchhöhle, während ich mich um sein Herz kümmere.« Nun, da die akutere Verletzung bestimmt war, wollte Jane mehr Einzelheiten über den Messerstich wissen. »Und danach müssen beide Apparate überprüft werden. Manche der Brustaufnahmen haben ein

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