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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Mit der linken Hand griff Jane hinter das Herz, verstopfte das hintere Loch mit dem Finger und nähte die Eintrittswunde zu. Im Anschluss hob sie das Herz aus dem Herzbeutel und tat dasselbe auf der Rückseite.
    Insgesamt waren weniger als sechs Minuten verstrichen. Sie lockerte den Spreizer, drückte den Brustkorb wieder dahin zurück, wohin er gehörte, und verband die beiden Seiten des Sternums mit Edelstahldraht miteinander. Gerade wollte sie ihn vom Zwerchfell bis zum Schlüsselbein zutackern, als der Narkosearzt sich meldete und die Apparate zu piepen begannen.
    »Blutdruck sechzig zu vierzig, fallend.«

    Jane rief die üblichen Anweisungen bei Herzversagen und beugte sich tief über ihren Patienten. »Komm bloß nicht auf dumme Ideen«, zischte sie. »Wenn du mir hier wegstirbst, dann bin ich wirklich sauer.«
    Aus dem Nichts und gegen jede medizinischen Basis verstoßend, öffneten sich die Augen des Mannes blinzelnd und fokussierten sich auf sie.
    Jane zuckte zurück. Du lieber Himmel … seine Iris hatten den farblosen Glanz eines Diamanten, sie strahlten so hell, dass sie seine Augen an einen Wintermond in einer wolkenlosen Nacht erinnerten. Und zum ersten Mal in ihrem Leben konnte sie sich vor Schreck nicht mehr bewegen. Ihre Blicke waren ineinander verhaftet, und es war, als wären sie auch körperlich miteinander verbunden, verschlungen, untrennbar …
    »Er flimmert wieder«, bellte der Anästhesist.
    Jane kam wieder zu sich.
    »Bleib bloß bei uns«, befahl sie dem Patienten. »Hörst du mich? Bleib gefälligst hier.«
    Sie hätte schwören können, dass der Kerl nickte, bevor er die Lider wieder schloss. Und sie machte sich weiter an die Arbeit, sein Leben zu retten.
     
    »Du musst dich dringend mal locker machen wegen diesem Vorfall mit der Kartoffelkanone«, sagte Butch.
    Phury verdrehte die Augen und ließ sich wieder an die Lehne der Bank sinken. »Ihr habt mein Fenster zerbrochen. «
    »Natürlich. Darauf hatten V und ich ja gezielt.«
    »Zweimal.«
    »Womit bewiesen wäre, dass er und ich hervorragende Scharfschützen sind.«
    »Könntet ihr euch das nächste Mal bitte ein anderes …«
    Phury runzelte die Stirn und setzte den Martini ab. Aus
keinem ersichtlichen Grund waren all seine Instinkte plötzlich hellwach und leuchteten auf wie ein Spielautomat. Er sah sich im VIP-Bereich um, auf der Suche nach irgendwie geartetem Ärger. »Hey, Bulle, hast du auch – «
    »Irgendwas stimmt nicht.« Butch rieb sich die Brust, dann zog er sein dickes Goldkreuz unter dem Hemd hervor. »Was zum Teufel geht hier ab?«
    »Keine Ahnung.« Phury ließ den Blick wieder über die Menge schweifen. Mann, es war, als hätte sich ein fauliger Geruch eingeschlichen und die Luft so verpestet, dass seine Nase spontan mit einem Jobwechsel liebäugelte. Und doch war nichts zu erkennen.
    Phury holte sein Handy aus der Tasche und rief seinen Zwillingsbruder an. Als Zsadist abhob, war seine erste Frage, ob Phury in Ordnung sei.
    »Alles in Butter, Z, aber du spürst es auch, oder?«
    Ihm gegenüber hielt sich Butch das Telefon ans Ohr. »Süße? Alles in Ordnung bei dir? Alles klar? Ich weiß nicht … Wrath will mit mir reden? Hol ihn dran … Hallo, Großer. Mhm. Phury und ich. Nein. Ist Rhage bei dir? Gut. Ja, ich rufe sofort Vishous an.«
    Er legte auf und tippte eine Kurzwahl ein. Butch zog die Brauen zusammen. »V? Ruf mich an. Sobald du das abhörst. «
    Er beendete den Anruf gerade, als Phury bei Z auflegte.
    Die beiden lehnten sich wieder zurück. Phury fummelte an seinem Glas herum. Butch spielte mit seinem Kreuz.
    »Vielleicht ist er ins Penthouse gefahren, um sich eine Frau vorzuknöpfen«, meinte Butch.
    »Er hat mir erzählt, dass er das heute am frühen Abend vorhatte.«
    »Okay. Dann ist er vielleicht in einen Kampf verwickelt.«
    »Ja. Er ruft uns bestimmt gleich zurück.«
    Obwohl eigentlich alle Handys der Bruderschaft GPS-Chips
hatten, funktionierte der von V nicht, wenn er das Telefon bei sich trug. Deshalb hätte es nicht viel Zweck, auf dem Anwesen anzurufen und zu versuchen, seinen Standort aufzuspüren. V machte seine Hand dafür verantwortlich; er behauptete, was auch immer sie zum Glühen brachte, verursache eine elektrische oder magnetische Störung. Definitiv beeinträchtigte es die Verbindungsqualität. Wann immer man mit V telefonierte, gab es ein Rauschen in der Leitung, selbst bei einem Festnetzanschluss.
    Phury und Butch hielten es ungefähr eineinhalb Minuten aus, bevor sie sich

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