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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hier ankam. Irgendwie hätte ich mir das lauter vorgestellt – «
    »Wann hast du den Notarzt gerufen?«
    »Also, ich hab ein bisschen gewartet, weil ich damit gerechnet habe, dass gleich jemand angerannt kommt, und ich nicht erschossen werden wollte. Aber da kam niemand, also dachte ich, die sind bestimmt hintenrum abgehauen oder so. Dann hab ich gesehen, dass es gar keinen hinteren Ausgang aus der Straße gibt. Also hat er vielleicht selbst auf sich geschossen, weißt du?«
    »Wie sah der Typ denn aus?«

    »Das Opfer?« Der Junge neigte sich ihm zu. »So nennen die von der Polizei das. Ich hab sie belauscht.«
    »Danke für die Info«, murmelte Phury. »Also, wie sah er aus?«
    »Dunkle Haare. Mit einem Ziegenbärtchen. Viel Leder. Ich hab mich über ihn gebeugt, als ich den Krankenwagen gerufen habe. Er hat geblutet, aber noch gelebt.«
    »Hast du sonst noch jemanden gesehen?«
    »Nee. Nur den einen. Also, ich werd noch von der Polizei befragt, in Echt. Hab ich das schon gesagt?«
    »Ja, Glückwunsch. Du musst ja begeistert sein.« Mann, Phury musste sich wirklich schwer zusammenreißen, dem Kleinen nicht eine dicke Lippe zu verpassen.
    »Hey, mach dich mal locker. Das ist doch total cool.«
    »Nicht für den Kerl, den sie angeschossen haben.« Wieder nahm Phury den Tatort in Augenschein. Wenigstens war V nicht den Lessern in die Hände gefallen, und er war nicht hier gestorben. Möglich, dass der Jäger V zuerst angeschossen hatte, der Bruder aber noch genug Kraft gehabt hatte, um ihn platzen zu lassen, bevor er das Bewusstsein verlor.
    Aber Moment mal … der Schuss kam nach dem Blitz. Also musste ein zweiter Lesser dazugekommen sein.
    Von links hörte Phury eine wohlklingende Stimme: »Hier ist Bethany Choi von Channel Six, wir berichten live vom Tatort einer weiteren Schießerei in der Innenstadt. Laut Polizeiangaben wurde das Opfer, Michael Klosnick – «
    Michael Klosnick? Gut möglich, dass V den Ausweis des Lesser eingesteckt hatte und er bei ihm gefunden worden war.
    » – ins St. Francis Medical Center gebracht und befindet sich mit einer Schusswunde im Brustraum in kritischem Zustand …«
    Alles klar, das würde eine lange Nacht: Vishous verletzt.
In Menschenhänden. Und sie hatten nur vier Stunden bis zur Dämmerung.
    Schnellstmögliche Evakuierung war angesagt.
    Phury wählte die Nummer des Anwesens, während er zurück zu Butch joggte. »Er lebt, Schusswunde, sie haben ihn nach St. Francis gebracht«, informierte er den wartenden Ex-Cop.
    Butch sackte erleichtert zusammen und sagte etwas, das klang wie: Lob sei dem Herrn. »Also, holen wir ihn raus?«
    »Du hast es erfasst.« Warum ging Wrath nicht ans Telefon ? Komm schon, Wrath … geh dran. »Scheiße, diese verdammten Ärzte müssen den Schock ihres Lebens bekommen haben, als sie ihn aufgeschnitten – Wrath? Wir haben ein Problem.«
     
    Vishous war in seinem komatösen Körper hellwach, bei vollem Bewusstsein, auch wenn er in einem Käfig aus unbrauchbarem Fleisch und Knochen gefangen war. Er konnte seine Arme und Beine nicht bewegen, und seine Augenlider waren so fest geschlossen, als hätte er Gummilösung geweint. Sein Gehör schien das Einzige zu sein, was noch funktionierte: Irgendwo über ihm fand ein Gespräch statt. Eine Frau und ein Mann, deren Stimmen er nicht erkannte.
    Nein, Moment mal. Eine von beiden Stimmen kannte er. Eine von beiden hatte ihn herumkommandiert. Die Frau. Aber warum?
    Und warum zum Henker hatte er das zugelassen?
    Er lauschte ihrer Stimme, ohne den Worten wirklich zu folgen. Ihr Tonfall war ziemlich maskulin. Direkt. Herrisch. Befehlend.
    Wer war sie? Wer …
    Die Erkenntnis traf ihn wie eine Ohrfeige und brachte ihn wieder einigermaßen zu Sinnen. Die Ärztin. Die menschliche Ärztin, die ihn operiert hatte. Verflucht, er war in einem
Menschenkrankenhaus. Er war in die Hände von Menschen gefallen, nachdem … Verflucht, was war heute Nacht mit ihm passiert?
    Panik durchfuhr ihn … was ihn keinen Schritt weiterbrachte. Sein Körper war nichts als ein Stück Fleisch, und der Schlauch in seiner Kehle bedeutete sehr wahrscheinlich, dass eine Maschine seine Lunge antrieb. Ganz offensichtlich hatten sie ihn gnadenlos sediert.
    O mein Gott. Wie kurz vor Morgengrauen war es? Er musste hier weg. Wie würde er …
    Seine Fluchtgedanken rissen abrupt ab, als seine Instinkte brüllend zum Leben erwachten, das Ruder übernahmen, die Kontrolle an sich rissen.
    Allerdings brach sich nicht der Kämpfer in ihm Bahn.

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