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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Sondern die ganzen besitzergreifenden männlichen Triebe, die immer geschlummert hatten; von denen er gelesen oder gehört hatte, die er bei anderen beobachtet, von denen er sich selbst aber frei geglaubt hatte. Der Auslöser war ein Aroma im Raum, das Aroma eines Mannes, der Sex wollte … mit der Frau, mit Vs Ärztin.
    Mein.
    Das Wort flog ihn aus dem Nichts an, und im Schlepptau hatte es einen gewaltigen Drang zu töten. Vishous war so aufgebracht, dass er die Augen aufschlug.
    Als er den Kopf drehte, entdeckte er eine große Frau mit kurzen blonden Haaren. Sie trug eine randlose Brille, kein Make-up, keine Ohrringe. Auf ihrem weißen Kittel stand DR . JANE WHITCOMB, LEITERIN NOTFALLSTATION in schwarzer Schreibschrift.
    »Manny«, sagte sie. »Das ist doch verrückt.«
    V wandte seinen Blick dem dunkelhaarigen Mann zu. Er trug ebenfalls einen weißen Kittel; nur stand auf seinem Revers DR. MANUEL MANELLO, CHEFARZT, CHIRURGIE.
    »Das ist überhaupt nicht verrückt«, erwiderte der Mann.
Seine Stimme war tief und herrisch, seine Augen klebten viel zu intensiv an Vs Ärztin. »Ich weiß, was ich will. Und ich will dich.«
    Mein, dachte V. Nicht dein. MEIN.
    »Ich kann nicht morgen nicht nach New York fahren«, sagte sie. »Selbst wenn zwischen uns etwas wäre, dann müsste ich immer noch gehen, wenn ich weiterkommen will.«
    »Etwas zwischen uns.« Jetzt lächelte der Blödmann. »Heißt das, du denkst darüber nach?«
    »Darüber?«
    »Über uns.«
    Vs Oberlippe zog sich über seine Fänge hoch. Während er zu knurren begann, kreiste immer weiter das eine Wort durch seinen Kopf, eine Granate mit gezogenem Splint: MEIN.
    »Ich weiß nicht«, sagte Vs Ärztin.
    »Das ist ein Nein, oder? Jane? Das ist ein Nein.«
    »Nein … ist es nicht.«
    »Gut.« Der Mann blickte nach unten und wirkte überrascht. »Sieh mal einer an … da ist jemand wach.«
    Und ob ich wach bin, dachte V. Und wenn du sie anfasst, dann reiße ich dir deinen beschissenen Arm an der Schulter ab.

9
    Faye Montgomery war eine praktisch veranlagte Frau, weshalb sie eine so großartige Krankenschwester abgab. Sie war schon ausgeglichen auf die Welt gekommen. Ihre Ausgeglichenheit gehörte zu ihr wie ihr dunkles Haar und ihre dunklen Augen, und in Krisensituationen war sie unschlagbar. Mit einem Ehemann bei den Marines, zwei Kindern zu Hause und zwölf Jahren Berufserfahrung auf der Intensivstation konnte man sie nicht so leicht aus der Fassung bringen.
    Doch in diesem Augenblick im Schwesternzimmer der Intensivstation hatte sie die Fassung verloren.
    Auf der anderen Seite der Trennwand standen drei Männer in der Größe von Kleinlastern. Einer hatte lange, bunte Haare und gelbe Augen, die nicht echt wirkten, so leuchtend waren sie. Der Zweite war hinreißend schön und hatte eine so starke sexuelle Ausstrahlung, dass sie sich bewusst daran erinnern musste, glücklich verheiratet zu sein. Der Dritte hielt sich im Hintergrund, außer einer Red-Sox-Kappe,
einer Sonnenbrille und einer Aura des reinen Bösen, die nicht zu seinem attraktiven Gesicht passte, war nicht viel zu erkennen.
    Hatte einer von ihnen eine Frage gestellt? Sie glaubte schon.
    Da keine der anderen Schwestern der Sprache mächtig zu sein schien, stammelte Faye: »Entschuldigung? Äh … was haben Sie gesagt?«
    Der mit den irren Haaren – meine Güte, waren die wirklich echt? – lächelte knapp. »Wir suchen Michael Klosnick, er wurde als Notfall eingeliefert. In der Aufnahme sagte man uns, er sei nach seiner Operation hierher verlegt worden. «
    Wahnsinn, diese Iris hatten die Farbe von Butterblumen im Sonnenschein, ein schimmerndes Gold. »Sind Sie Angehörige ?«
    »Wir sind seine Brüder.«
    »Gut, aber er kommt gerade erst aus dem OP, und wir können Sie nicht …« Aus keinem ersichtlichen Grund änderten Fayes Gedanken plötzlich die Richtung, wie eine Spielzeugeisenbahn, die von einem Gleis hochgehoben und auf ein anderes gesetzt wurde. Sie hörte sich sagen: »Den Flur entlang, Zimmer sechs. Aber nur einer von Ihnen kann rein und auch nur kurz. Und Sie müssen warten, bis seine Ärztin – «
    In dem Augenblick kam Dr. Manello auf sie zu. Er musterte die Männer und fragte: »Alles in Ordnung hier?«
    Faye nickte, während ihr Mund sagte: »Ja, alles wunderbar. «
    Dr. Manello runzelte die Stirn und sah den Männern nacheinander in die Augen. Dann krümmte er sich leicht und rieb sich die Schläfen, als hätte er Kopfschmerzen. »Ich bin in meinem Büro, falls Sie mich

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