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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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doch, dass Omegas »Blut« den Anwärtern zuerst eingefüllt wurde, bevor das Herz entfernt wurde.

    Also hatte Vishous, was er von ihrem Feind benötigte.
    Er betrachtete den Schädel des ersten Bruders und zögerte nicht, die heilige Reliquie für einen gesetzwidrigen Zweck zu gebrauchen. Er zog einen seiner Dolche, schnitt sich ins Handgelenk und blutete in die Silberschale, die auf dem Totenkopf befestigt war. Danach quetschte er das Herz des Lesser mit der Faust aus.
    Schwarze Tropfen des reinen Bösen quollen hervor und mischten sich mit dem Rot seines Blutes. Die flüssige Sünde besaß Zauberkräfte, von der Art, die den Regeln der Rechtschaffenen zuwiderlief, von der Art, die Folter in Vergnügen verwandelte, von der Art, die den Unschuldigen Schmerz zufügte und es genoss … doch in ihr lag auch die Ewigkeit.
    Und genau das brauchte er für Jane.
    »Nein!«
    Er wirbelte herum.
    Die Jungfrau der Schrift war hinter ihn getreten, die Kapuze vom Gesicht gezogen, das durchsichtige Gesicht eine Maske des Entsetzens. »Das darfst du nicht tun.«
    Er wandte sich ab und hob den Schädel neben Janes Kopf. Flüchtig schoss ihm ein eigenartiger tröstlicher Gedanke durch den Kopf: Sie wusste, wie das Innere seiner Brust aussah, und er würde gleich erfahren, wie ihr Inneres beschaffen war.
    »Darin liegt kein Gleichgewicht! Kein Preis wurde gezahlt! «
    V zog die Lederjacke von seiner Frau. Der Blutfleck darunter, auf seinem T-Shirt, sah aus wie eine Zielscheibe mitten zwischen ihren Brüsten.
    »Sie wird nicht zurückkommen, wie du sie kanntest«, zischte seine Mutter. »Sie wird böse zurückkehren. Das wirst du damit erreichen.«

    »Ich liebe sie. Ich kann mich um sie kümmern, wie ich mich um Butch kümmere.«
    »Deine Liebe wird das Ergebnis nicht verändern, ebenso wenig wie deine Kraft Omegas Substanz verändern kann. Das ist untersagt!«
    Jetzt drehte er sich zu seiner Mutter um, er hasste sie und ihren albernen Yin-und-Yang-Quatsch. »Du willst Gleichgewicht ? Einen Handel? Willst du mir etwas aufbürden, bevor ich das hier tun kann? Schön! Was soll’s denn sein? Rhage hast du seinen Fluch für den Rest seines verdammten Lebens aufgeladen. Was willst du mir antun?«
    »Die Symmetrie ist nicht mein Gesetz!«
    »Wessen Gesetz dann? Und wie viel bin ich schuldig?«
    Die Jungfrau der Schrift schien einen Moment zu brauchen, um sich zu fassen. »Das liegt jenseits dessen, was ich gewähren kann oder nicht. Sie ist fort. Es gibt keine Rückkehr, wenn ein Körper einmal so wie ihrer brachlag.«
    »Blödsinn.« Er beugte sich wieder über Jane, bereit, ihren Brustkorb zu öffnen.
    »Damit wirst du sie verdammen. Sie wird nirgendwohin gehen können außer zu Omega, und dorthin wirst du sie schicken müssen. Sie wird böse sein, und du wirst sie zerstören müssen.«
    Er betrachtete Janes lebloses Gesicht. Erinnerte sich an ihr Lächeln. Versuchte, es auf ihrer fahlen Miene zu finden.
    Konnte es nicht.
    »Gleichgewicht … «, flüsterte er.
    Er berührte ihre kalte Wange mit seiner guten Hand und überlegte, was alles er geben, was er eintauschen konnte.
    »Hier geht es nicht nur um das Gleichgewicht«, sagte die seine Mutter. »Manche Dinge sind untersagt.«
    Als ihm die Lösung einfiel, hörte er seiner Mutter nicht mehr zu.

    Er hob seine kostbare normale Hand, die, mit der er Leute und Dinge anfassen konnte, die so war, wie sie sein sollte, keine verfluchte Bürde der Zerstörung.
    Seine gute Hand.
    Er legte sie auf den Altar, spreizte die Finger und drückte das Gelenk flach auf den Stein. Dann nahm er die Klinge seines Dolchs und legte sie auf die Haut. Als er sein Gewicht darauflegte, glitt die scharfe Schneide geradewegs durch bis auf den Knochen.
    »Nein!«, schrie die Jungfrau der Schrift.

29
    Jane lief die Zeit davon. Und sie wusste das auf die gleiche Art und Weise, wie sie es wusste, wenn sich der Zustand eines Patienten verschlechterte. Ihre innere Uhr lief ab, ihr Wecker begann zu piepen.
    »Ich will ihn nicht loslassen«, sagte sie zu niemandem.
    Ihre Stimme trug nicht weit, und sie bemerkte, dass der Nebel dichter wurde … so dicht, dass er schon ihre Füße verhüllte. Und dann dämmerte es ihr. Sie waren nicht verhüllt. Mit kaltem Entsetzen erkannte sie, dass, wenn sie nicht bald etwas unternahm, sie sich auflösen und ihren Platz innerhalb der Mauern des sie umgebenden Nichts einnehmen würde. Sie wäre für immer allein und einsam, sich nach der Liebe verzehrend, die sie einst empfunden

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