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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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auch mitten auf der Straße angehalten, wenn dichter Verkehr geherrscht hätte.
    Jane saß auf dem Beifahrersitz. Aufrecht angeschnallt, der Sicherheitsgurt hielt sein T-Shirt als Verband auf ihrer Brust fest.

    Er wandte den Kopf nicht.
    Er konnte sie nicht ansehen.
    Er starrte nur unverwandt auf die doppelte gelbe Linie der Straße. Vor ihm flitzten die Scheibenwischer hin und her, das rhythmische Klatschen klang wie eine altmodische Uhr, tick … tack … tick … tack …
    Doch das Verstreichen der Zeit war nicht länger von Bedeutung. Genauso wenig wie seine Eile.
    Tick … tack … tick …
    Er hatte das Gefühl, er müsste auch tot sein, bei diesem Schmerz in seiner Brust. Er hatte keine Ahnung, wieso er immer noch auf den Beinen war, wenn es doch so wehtat.
    Tack … tick …
    Vor ihm machte die Straße eine Kurve, der Wald reichte bis an den Seitenstreifen heran. Abwesend stellte er fest, dass die Bäume sehr dicht zusammenstanden, die kahlen Zweige ineinander verflochten, den Anschein von schwarzer Spitze erweckend.
    Tack …
    Die Vision, die er hatte, schlich sich still und leise an. Zuerst wusste er nicht, dass das, was seine Augen registrierten, sich verändert hatte. Doch dann entdeckte er eine Mauer, eine diffuse Mauer … erleuchtet von einem hellen, hellen Schein. Noch überlegte er, was wohl die Quelle dieses Lichts war …
    Da erkannte er, dass es Autoscheinwerfer waren.
    Das Dröhnen einer Hupe weckte ihn aus seiner Starre, und er trat aufs Gas, während er gleichzeitig das Steuer nach rechts zog. Das andere Fahrzeug schlingerte auf dem glitschigen Asphalt vorbei, fing sich dann wieder und verschwand in der Dunkelheit.
    V konzentrierte sich wieder auf den Wald und empfing den Rest der Vision in schneller Abfolge, wie einen Film.
Mit benommener Gleichgültigkeit sah er sich selbst dabei zu, wie er gewissenlose Maßnahmen ergriff, erlebte die Zukunft in ihrer Entfaltung, prägte sich alles ein. Als nichts mehr enthüllt wurde, raste er in verzweifelter Absicht los, entfernte sich mit doppelt so hoher Geschwindigkeit wie erlaubt von Caldwells Stadtgrenze.
    Sein Handy klingelte, und er zog das Gerät aus seiner Lederjacke, die er auf den Rücksitz geworfen hatte. Er schaltete es aus, dann hielt er am Straßenrand an und brach das Gehäuse auf. Er holte den GPS -Chip heraus, legte ihn auf das Armaturenbrett und zertrümmerte ihn mit der Faust.
     
    »Wo zum Henker ist er?«
    Phury zog den Kopf ein, während Wrath in seinem Arbeitszimmer auf und ab tigerte, und auch die anderen Brüder hielten sich außerhalb der Reichweite des Königs. Wenn er so in Fahrt war, stand man ihm besser nicht im Weg, sonst stampfte er einen in den Teppich.
    Allerdings wartete er ganz offenbar auf eine Reaktion. »Führe ich hier beschissene Selbstgespräche? Wo zum Henker ist V?«
    Phury räusperte sich. »Wir wissen es nicht so genau. Das GPS hat vor ungefähr zehn Minuten den Geist aufgegeben. «
    »Den Geist aufgegeben?«
    »Sagt keinen Mucks mehr. Normalerweise müsste es aufflackern, wenn er es bei sich hat, aber … wir empfangen nicht mal das.«
    »Wunderbar. Einfach großartig.« Wrath schob seine Sonnenbrille hoch und rieb sich mit einer Grimasse die Augen. In letzter Zeit hatte er öfter Kopfweh, wahrscheinlich, weil er zu viel zu lesen versuchte, und es war deutlich sichtbar,
dass ein desertierender Bruder nicht gerade die beste Medizin für seinen Schädel war.
    Ihm gegenüber fluchte Rhage und klappte sein Handy zu. »Er ist immer noch nicht bei Havers aufgetaucht. Hört mal, vielleicht ist er irgendwohin gefahren, um sie zu begraben? Der Boden ist gefroren, aber mit seiner Hand wäre das kein Problem.«
    »Glaubst du wirklich, dass sie tot ist?«, murmelte Wrath.
    »Soweit ich gesehen habe, wurde sie mitten in die Brust getroffen. Als ich den Lesser erledigt hatte und zurückkam, waren die beiden weg, zusammen mit dem Auto. Aber … ja, ich glaube nicht, dass sie das überlebt hat.«
    Wrath sah Butch an, der kein Wort gesagt hatte, seit er in den Raum gekommen war. »Hast du eine Ahnung, wie man eine der Frauen auftreiben könnte, mit denen er Sex hatte und von denen er sich genährt hat?«
    Der Ex-Cop schüttelte den Kopf. »Keinen Schimmer. Diesen Teil seines Lebens hat er sehr geheim gehalten.«
    »Also können wir ihn so auch nicht aufspüren. Lauter gute Nachrichten. Gibt es einen Anlass, zu glauben, er wäre in sein Penthouse gefahren?«
    »Ich bin auf dem Rückweg dort vorbeigefahren«, sagte Butch. »Er

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