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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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über den Rasen in den Wald Richtung Grotte los.
    Keiner von beiden sagte auch nur ein Wort, bis Phury vor dem Eingang zur Höhle anhielt und sie aus dem Wagen stiegen.
    »Ich rieche Blut«, bemerkte Butch. »Ich glaube, wir haben sie!«
    Ja, da lag ein schwacher Hauch von menschlichem Blut in der Luft … zweifellos, weil V Jane in die Grotte getragen hatte.
    Shit. Im Laufschritt machten sie sich auf den Weg in den hinteren Teil der Höhle, schlüpften durch den verborgenen Eingang und durch das Eisentor. Ein Flügel stand offen und man sah Fußspuren mitten in die Halle der Kanopen führen.
    »Er ist hier!«, stieß Butch erleichtert hervor.

    Das schon, aber warum sollte ausgerechnet V, der doch seine Mutter hasste, die Frau, die er liebte, gemäß den Traditionen der Jungfrau der Schrift beerdigen?
    Das würde er nicht tun.
    Auf dem Weg hinunter in die Halle beschlich Phury eine unheilvolle Ahnung … besonders, als er weiter unten eine leere Stelle in einem Regal bemerkte, wo eine Lesser -Kanope fehlte. O nein. O … bitte nicht, gütige Jungfrau. Sie hätten mehr Waffen mitbringen sollen. Falls V getan hatte, was Phury befürchtete, dann sollten sie besser bis an die Zähne bewaffnet sein.
    »Warte!« Er blieb stehen, riss eine Fackel von der Wand und gab sie Butch. Dann nahm er sich selbst auch eine und hielt den Ex-Cop am Arm fest. »Mach dich auf einen Kampf gefasst.«
    »Warum? Vielleicht wird V sauer, weil wir hergekommen sind, aber doch nicht gewalttätig.«
    »Jane ist diejenige, auf die du aufpassen musst.«
    »Wovon zum Henker redest du da – «
    »Ich glaube, er könnte versucht haben, sie zurückzuholen – «
    Da entlud sich ein strahlender Lichtblitz und machte den Raum taghell.
    »Fuck!«, brüllte Butch. »Sag mir, dass er das nicht tun würde.«
    »Wenn Marissa sterben würde und du die Möglichkeit dazu hättest, würdest du?«
    Wie auf Kommando rasten sie beide los und stürmten in die Höhle. Und blieben wie angewurzelt stehen.
    »Was ist das?«, flüsterte Butch.
    »Ich … ich habe keine Ahnung.«
    Auf langsamen, leisen Sohlen liefen sie hinunter zum Altar, gebannt von dem Anblick vor sich. Mitten auf der Felsplatte
stand eine Skulptur, eine Büste … von Janes Kopf und Schultern. Die Plastik war aus dunkelgrauem Stein, die Abbildung so exakt wie eine Fotografie. Oder vielleicht ein Hologramm. Kerzenlicht flackerte über die Züge, warf Schatten, die das Gesicht zum Leben zu erwecken schienen. Ganz rechts auf dem Altar befanden sich eine zertrümmerte Kanope, der heilige Schädel der Bruderschaft sowie etwas, das aussah, wie ein ausgepresstes, von Öl umhülltes menschliches Herz. Hinter dem Altar hockte V an die Wand der Namen gelehnt, die Augen geschlossen, die Hände im Schoß.
    Eines seiner Handgelenke war fest mit einem schwarzen Stoffstreifen umwickelt, und einer seiner Dolche fehlte. Es roch nach Rauch, aber es lag keiner in der Luft.
    »V?« Butch ging zu ihm und kniete sich neben seinen Mitbewohner.
    Phury überließ es dem Ex-Cop, sich um V zu kümmern, und trat an den Altar. Die Skulptur war ein perfektes Ebenbild Janes, so real, als wäre sie es tatsächlich. Er konnte nicht anders, er musste das Gesicht berühren, doch in der Sekunde, in der sein Zeigefinger sie berührte, verlor die Büste ihre Form. Verdammt. Sie war nicht aus Stein, sondern aus Asche, und jetzt lag da nur mehr ein lockerer Haufen von dem, was Janes sterbliche Überreste sein mussten.
    Phury wandte sich an Butch. »Bitte sag mir, dass V lebt.«
    »Zumindest atmet er noch.«
    »Dann bringen wir ihn nach Hause.« Phury betrachtete die Asche. »Bringen wir sie beide nach Hause.«
    Er brauchte etwas, worin er Jane transportieren konnte, und er würde mit Sicherheit nicht die Kanope des Lesser benutzen. Suchend blickte er sich um. Da war nichts.
    Also zog Phury sein Seidenhemd aus und breitete es auf dem Altar aus. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein.
    Der Tag brach an. Und das war nicht verhandelbar.

30
    Zwei Tage später beschloss Phury, auf die Andere Seite zu gehen. Die Directrix drängte auf ein Treffen und ließ einfach nicht locker, und er wollte sie nicht länger hinhalten. Außerdem musste er unbedingt mal vor die Tür.
    Janes Tod hatte ein Leichentuch über das Anwesen gebreitet, alle gebundenen Vampire waren davon betroffen. Der Verlust einer Shellan – was sie gewesen war, auch wenn sie und V nicht offiziell geheiratet hatten – war immer die größte Angst eines Kriegers. Aber wenn sie durch die

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