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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war nicht da, und ich glaube auch ehrlich nicht, dass er dort landen würde. Nicht, wenn man bedenkt, wozu er die Wohnung benutzt hat.«
    »Und es bleiben nur noch zwei Stunden Dunkelheit.« Jetzt setzte Wrath sich an seinen Louis-XVI-Schreibtisch, legte aber die Hände auf die Stuhllehnen, als wollte er jeden Augenblick wieder aufspringen.
    Butchs Handy klingelte, und er ging hektisch dran. »V? Ach … hallo Baby. Nein, noch nichts. Das mache ich. Versprochen. Liebe dich.«
    Als der Polizist wieder auflegte, wandte sich Wrath dem
Feuer im Kamin zu und schwieg eine Weile, zweifellos abwägend – wie sie es alle taten –, welche Optionen ihnen zur Verfügung standen. Nämlich … keine. Vishous konnte inzwischen überall sein, selbst wenn die Brüder sich in alle vier Himmelsrichtungen zerstreuten, müssten sie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen. Außerdem lag ziemlich klar auf der Hand, dass Vishous den GPS-Chip absichtlich zerstört hatte. Er wollte nicht gefunden werden.
    Schließlich sagte Wrath: »Der Stift der Granate ist gezogen, Gentlemen. Bleibt nur die Frage, was in die Luft gejagt wird.«
     
    V wählte den Ort für den Autounfall sorgfältig. Er wollte nah an seinem Bestimmungsort sein, doch noch weit genug weg, um die Geheimhaltung zu wahren. Gerade als er ungefähr in Reichweite kam, bot sich eine Biegung in der Straße an. Perfekt. Er legte den Sicherheitsgurt an, stieg aufs Gas und konzentrierte sich. Der Motor des Audi heulte auf, die Reifen drehten sich schneller und schneller auf der glatten Straße. Ziemlich bald hörte es auf, ein Auto zu sein, und verwandelte sich in eine Riesenladung kinetischer Energie.
    Statt der scharfen Linkskurve zu folgen, fuhr V geradeaus auf den Waldrand zu. Wie eine wohlerzogene Kreatur ohne Überlebensinstinkt flog der Wagen aus der Kurve und hielt sich den Bruchteil einer Sekunde in der Luft.
    Die Landung katapultierte V vom Fahrersitz hoch, knallte seinen Kopf unter das Schiebedach des Autos und schleuderte ihn dann nach vorn. Airbags explodierten aus dem Lenkrad und dem Armaturenbrett und den Türen, als die Limousine durch Unterholz und junges Gehölz donnerte und …

    Die Eiche war gewaltig. Groß wie ein Haus. Und genau so stabil.
    Nur die verstärkte Fahrgastzelle des Audi bewahrte V vor der Auslöschung, als der vordere Teil des Wagens sich zu einem Akkordeon zusammenknautschte. Die Wucht des Aufpralls ließ Vs Kopf auf seinem Hals zurückschnellen und drückte sein Gesicht dann erneut in den Airbag, während ein Ast sich durch die Windschutzscheibe bohrte.
    Hinterher klingelte es in seinen Ohren, als hätte er einen Feueralarm darin ausgelöst, und sein Körper führte einen kleinen Selbstcheck durch, ob alles noch heil war. Benommen, aus Kratzern blutend, die der Ast hinterlassen hatte, löste er den Sicherheitsgurt, drückte die Tür auf und taumelte aus dem Auto. Als er tief durchatmete, hörte er das Zischen des Motors und das Pfeifen der Luft, die aus den Airbags strömte. Mit stetiger anmutiger Teilnahmslosigkeit fiel der Regen, tropfte von den Bäumen in flache Pfützen auf dem Waldboden.
    Sobald er konnte, ging er um das Auto herum zu Jane. Der Aufprall hatte sie nach vorn geschleudert, ihr Blut klebte jetzt auf der Windschutzscheibe und dem Handschuhfach und dem Sitz. Genau das war seine Absicht gewesen. Er bückte sich ins Auto und löste ihren Gurt, dann hob er sie so vorsichtig hoch, als wäre sie noch am Leben, hielt sie so in seinen Armen, dass es möglichst bequem für sie gewesen wäre. Bevor er durch den Wald loslief, holte er noch seine Lederjacke aus dem Auto und deckte sie damit zu, um sie vor der Kälte zu schützen.
    Vishous begann seinen Weg, wie jeder Weg beginnt. Er setzte einen Fuß vor den anderen. Und noch einmal. Und noch einmal.
    Er stapfte durch den Wald, wurde immer nasser und nasser, bis er so wurde wie die Bäume – einfach nur ein weiteres
Objekt, von dem das Wasser tropfen konnte. Er wählte einen Umweg, der sie zu ihrem Bestimmungsort führte, bis seine Arme und sein Rücken von Janes Gewicht schmerzten.
    Endlich erreichte er den Eingang einer Höhle. Er machte sich nicht die Mühe, zu überprüfen, ob ihm jemand folgte. Er wusste, dass er allein war.
    Er betrat den erdigen Schacht, der Klang des Regens wich, je weiter er eindrang. Blind fand er die Arretierung und betätigte den Riegel. Eine drei Meter hohe Steintafel glitt zur Seite, er betrat die dahinter liegende Halle und ging auf ein Eisentor zu. Den

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