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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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eigene Haut ab.
    Er bückte sich und drückte ihr die Lippen auf die Stirn. »Ich liebe dich. Für immer.«
    Bevor er ging, sah er sich noch in ihrem Schlafzimmer um, dann wanderte er ins Bad. Er konnte einfach nicht anders. Er hatte nicht die Absicht, jemals hierher zurückzukehren, und brauchte eine Vorstellung von ihrer Umgebung.
    Das obere Stockwerk entsprach ihr viel mehr. Alles war schlicht und schnörkellos, die Möbel unaufdringlich, die Wände frei von überflüssigen Bildern. Es gab nur einen Luxus, und das war einer, den er liebte und dem er ebenfalls frönte: Bücher. Überall waren Bücher. In ihrem Schlafzimmer verliefen die Regale bis zur Decke, jedes Brett gefüllt
mit Bänden über Naturwissenschaften und Philosophie und Mathematik. Im Flur stand ein Schrank mit Glasfront, hinter der sich Shelley und Keats, Dickens, Hemingway, Marchand und Fitzgerald drängten. Selbst im Badezimmer standen ein paar Taschenbücher neben der Wanne, als wollte sie ihre Lieblinge immer in der Nähe haben.
    Auch Shakespeare mochte sie ganz offensichtlich. Was er guthieß.
    Das war eine Wohnungseinrichtung nach seinem Geschmack. Ein aktiver Geist brauchte keine Ablenkungen in seiner physischen Umgebung. Er brauchte eine Sammlung herausragender Bücher und eine gute Lampe. Vielleicht noch was zum Knabbern.
    Als er sich umdrehte, erhaschte V einen Blick auf den Spiegel über den beiden Waschbecken. Er stellte sich vor, wie sie hier stand und sich das Haar kämmte. Die Zähne putzte. Sich die Nägel schnitt.
    Ganz normale Dinge, die Millionen jeden Tag überall auf der Welt machten, Vampire wie Menschen: ein Beweis, dass die beiden Spezies in gewissen prosaischen Aktivitäten gar nicht so unterschiedlich waren.
    Er hätte dafür getötet, sie noch einmal dabei zu beobachten.
    Oder noch besser, er wollte es mit ihr zusammen machen. Ihr Waschbecken. Sein Waschbecken. Vielleicht würden sie darüber streiten, dass er die Zahnseide halb neben den Mülleimer geworfen hatte.
    Zusammen. Leben.
    Jetzt streckte er die Hand aus, legte eine Fingerspitze auf den Spiegel und strich über das Glas. Danach zwang er sich dazu, sich zu dematerialisieren, ohne noch einmal an ihr Bett zu treten.
    Als er dieses Mal endgültig verschwand, dachte er sich,
wäre er ein Mann, der weinte, würde er jetzt hemmungslos heulen. Doch er dachte an den Grey Goose, der in der Höhle auf ihn wartete. Er hatte den festen Vorsatz, sich die nächsten zwei Tage eine Volldröhnung zu verabreichen.
    Für diese verwünschte Primalszeremonie würden sie ihn mit vereinten Kräften wieder in die Hugh-Hefner-Hose stecken und senkrecht halten müssen.

16
    Um Mitternacht lag John auf dem Bett und starrte die Zimmerdecke an.
    Es war eine hohe, noble Decke, mit viel Stuck und Verzierungen in den Ecken, daher gab es einiges anzustarren. Genau genommen erinnerte sie ihn an eine Geburtstagstorte. Nein … eine Hochzeitstorte. Besonders, weil in der Mitte eine Lampe mit lauter Verschnörkelungen hing, wie die oberste Kuchenschicht, auf der die kleinen Braut- und Bräutigampüppchen befestigt wurden.
    Aus irgendeinem seltsamen Grund gefiel ihm das. Er hatte zwar keinen blassen Schimmer von Architektur, aber die Üppigkeit zog ihn an, die edle Symmetrie, die Balance zwischen den Ornamenten und der Glätte …
    Na gut, vielleicht trödelte er hier auch absichtlich herum.
    Mist.
    Vor ungefähr einer halben Stunde war er aufgewacht, ins
Bad gegangen, und hatte sich danach zurück ins Bett gelegt. Heute Abend war kein Training, und eigentlich müsste er lernen, bevor er ausging, aber diese ganze Hausaufgabensache ging heute einfach nicht.
    Er hatte etwas zu erledigen.
    Was im Augenblick steinhart auf seinem Bauch lag.
    Die ganze Zeit lag er jetzt schon rum und überlegte hin und her, ob er das schaffen würde. Wie es sich wohl anfühlte. Ob es ihm überhaupt Spaß machen würde. Was, wenn er zwischendurch schlaff wurde? Mann, dieses Gespräch mit Z schwebte die ganze Zeit über ihm. Wenn er nicht … erfolgreich wäre, dann hieß das, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
    Mein Gott nochmal, er musste endlich einfach von der Brücke springen.
    Zaghaft legte John seine Hand auf seinen Brustkorb, fühlte wie die Lungen sich ausdehnten und wieder zusammenzogen. Sein Herz klopfte heftig. Mit zusammengekniffenen Augen schob er die Hand tiefer, auf dieses Pochen zu, das praktisch mit ihm redete, so laut war es. Das ganze Ding lechzte nach Berührung, bettelte darum, sich zu entladen. Und

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