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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihn besuchen käme. Und es wäre auch nicht angemessen, da er der Primal wäre. Da würde es keinen guten Eindruck machen, wenn er einer Frau aus der Außenwelt private Audienzen gab – selbst wenn sie die Shellan seines Zwillingsbruders war. Absolute Ausschließlichkeit gegenüber seinen Auserwählten in Gedanken, Taten und Erscheinung lautete sein Gebot als Primal.
    Dann fiel ihm plötzlich etwas ein. Das Baby. Er würde nie das Kind sehen, das sie von Z erwartete. Außer vielleicht auf Bildern. Die Bürste strich unter seine Haare und in den Nacken hinauf. Mit geschlossenen Augen gab er sich dem rhythmischen Ziehen auf seinem Kopf hin.
    »Ich wünsche mir, dass du dich verliebst«, sagte sie.
    Ich bin verliebt. »Ist schon okay.«
    Doch sie hielt inne und trat vor ihn. »Ich möchte, dass du jemanden ganz real liebst. Nicht so, wie du glaubst, mich zu lieben.«
    Er runzelte die Stirn. »Nimm mir das nicht übel, aber du kannst nicht wissen, was ich – «
    »Phury, du liebst mich nicht wirkl – «
    Er stand auf und sah ihr direkt in die Augen. »Bitte gewähre mir den Respekt, dir nicht anzumaßen, meine Gefühle besser zu kennen als ich selbst.«
    »Du warst noch nie mit einer Frau zusammen.«
    »Doch, letzte Nacht.«
    Das machte sie vorübergehend sprachlos. Dann sagte sie: »Nicht dort im Club. Bitte nicht …«
    »In einer der Toiletten im hinteren Bereich. Und gut war
es auch. Andererseits war sie natürlich ein Profi.« Okay, jetzt benahm er sich wie ein Arschloch.
    »Phury … nein …«
    »Kann ich meine Bürste zurückhaben? Ich glaube, meine Haare sind jetzt glatt genug.«
    »Phury -«
    »Die Bürste. Bitte.«
    Nach einem Augenblick, der ihm vorkam wie ein Jahrhundert, streckte sie ihm die Hand entgegen. Als er ihr die Bürste abnehmen wollte, waren sie für einen Atemzug durch den hölzernen Griff miteinander verbunden, dann ließ sie den Arm sinken.
    »Du verdienst etwas Besseres als das«, flüsterte sie. »Du bist besser als das.«
    »Nein, bin ich nicht.« O Mann, ihren todunglücklichen Blick konnte er wirklich nicht länger ertragen. »Dein Mitleid verwandelt mich nicht in einen Prinzen, Bella.«
    »Das ist Selbstzerstörung. Das alles.«
    »Wohl kaum.« Er ging zur Kommode, hob seinen Joint auf und zog daran. »Ich will es so.«
    »Ehrlich? Zündest du dir deshalb schon den ganzen Nachmittag roten Rauch an? Das gesamte Haus riecht danach. «
    »Ich rauche, weil ich süchtig bin. Ich bin ein Drogensüchtiger mit einem schwachen Willen, Bella, der gestern Nacht in einer Disco bei einer Prostituierten war. Du solltest mich verurteilen, nicht bemitleiden.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Versuch nicht, dich vor mir hässlich zu machen. Das klappt nicht. Du bist ein Mann von Wert …«
    »Ach, verflucht nochmal – «
    »… der für seinen Bruder viel geopfert hat. Wahrscheinlich zu viel.«

    »Bella, hör auf damit.«
    »Ein Mann, der sein Bein gab, um seinen Zwillingsbruder zu retten. Der tapfer für seinesgleichen gekämpft hat. Der seine Zukunft für das Glück eines anderen Bruders opfert. Viel tapferer kann man nicht sein.« Ihr Blick wich seinem nicht aus. »Sag du mir nicht, wer du bist. Ich sehe dich viel deutlicher als du dich selbst.«
    Unstet wanderte er im Zimmer herum, bis er sich wieder vor der Kommode fand. Er hoffte, es gäbe auf der Anderen Seite keine Spiegel. Er hasste seinen Anblick. Das hatte er schon immer getan.
    »Phury – «
    »Geh«, forderte er heiser. »Bitte geh einfach.« Als sie keine Anstalten dazu machte, drehte er sich um. »Um Gottes willen, willst du, dass ich vor dir zusammenbreche? Ich brauche meinen Stolz. Das ist das Einzige, was mich jetzt noch aufrecht hält.«
    Erschrocken legte sie sich die Hand auf den Mund und blinzelte. Dann straffte sie die Schultern und sprach in der Alten Sprache. »Dir sei ein glückliches Schicksal beschieden, Phury, Sohn des Ahgony. Mögen deine Füße einem ruhigen Pfad folgen und die Nacht sanft auf deine Schultern fallen.«
    Er verneigte sich. »Wie auch dir, Bella, geliebte Nalla meines Bruders von Fleisch und Blut Zsadist.«
    Als die Tür sich hinter ihr schloss, ließ Phury sich auf das Bett sinken und hob den Joint an die Lippen. Dann sah er sich in dem Zimmer um, das er bewohnt hatte, seit die Bruderschaft auf dieses Anwesen gezogen war. Es war ihm kein Heim, stellte er fest. Es war nur ein Gästezimmer … ein luxuriöses, anonymes Gästezimmer … vier Wände voller hübscher Ölgemälde und teurer Teppiche und

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