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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sogar Gedanken über diese arme Auserwählte, die für all ihre Schwester geradestehen musste.
    Er sah auf die Uhr. Acht. Jane müsste doch sicher bald nach Hause kommen –
    Das Garagentor im Nachbargebäude rollte mit einem jammernden Geräusch nach oben, und ein gähnend langweiliger Minivan setzte rückwärts heraus. Die Bremsen gaben ein leises Quietschen von sich, als der Fahrer bremste, das Lenkrad einschlug und dann den ersten Gang einlegte.
    V legte die Stirn in Falten, seine Instinkte regten sich ohne ersichtlichen Anlass. Er schnüffelte in die Luft, stand aber gegen den Wind zu dem Wagen, weshalb er keinen Geruch aufschnappen konnte.
    Na super, jetzt war er auch noch paranoid – was zusätzlich zu seinen allgemeinen Angstzuständen und dem Narzissmus, den er in letzter Zeit an den Tag legte, bedeutete,
dass er heute Nacht fast alle Symptome von Geisteskrankheit aufwies.
    Wieder sah er auf die Uhr, nur so aus Spaß. Zwei Minuten später. Na großartig.
    Als sein Handy klingelte, hob er erleichtert ab, weil er sich dadurch etwas die Zeit vertreiben konnte. »Schön, dass du es bist, Bulle.«
    Butchs Stimme klang nicht gut. »Bist du schon bei ihr?«
    »Ja, aber sie ist nicht hier. Was ist los?«
    »Irgendwas stimmt nicht mit deinen Computern.«
    »Nämlich?«
    »Nämlich, dass einer der Tracer, die du im Krankenhauscomputer installiert hast, Alarm gegeben hat. Jemand hat die Krankenakte von Michael Klosnick aufgerufen.«
    »Macht nichts.«
    »Es war der Chefarzt. Manello.«
    Mann, wie V den Klang dieses Namens hasste. »Und weiter? «
    »Er hat heute auf seinem eigenen Rechner nach den Aufnahmen von deinem Herzen gewühlt. Eindeutig auf der Suche nach der Datei, die Phury zerstört hat, während wir dich evakuiert haben.«
    »Interessant.« V fragte sich, wie der Bursche wohl darauf aufmerksam geworden war … vielleicht ein Ausdruck eines Fotos mit Datum und Zeit? Selbst wenn kein Patientenname darauf vermerkt war, wäre dieser Manello bestimmt clever genug, ihn bis in den OP zurückzuverfolgen und auszutüfteln, wer da auf Janes Tisch gelegen hatte. An sich war das keine große Sache, denn die Krankenakte zeigte, dass Michael Klosnick nach der Operation das Krankenhaus auf eigene Gefahr verlassen hatte. Aber trotzdem … »Ich glaube, ich sollte dem guten Onkel Doktor mal einen Besuch abstatten.«

    »Äh, tja, ich dachte mir, dass wir diesen Auftrag vielleicht lieber outsourcen sollten. Warum lässt du mich das nicht übernehmen?«
    »Weil du nicht weißt, wie man Erinnerungen auslöscht, oder?«
    Schweigen. »Leck mich. Aber du hast nicht ganz Unrecht. «
    »Ist der Kerl jetzt gerade eingeloggt?«
    »Ja, von seinem Büro aus.«
    Unschön, eine Konfrontation an einem öffentlichen Ort, selbst nach Dienstschluss, aber Gott allein mochte wissen, wo der Doc sonst noch seine Nase reinstecken würde.
    Mist, dachte V. Das genau war es, was er Jane zu bieten hatte: Geheimnisse. Lügen. Gefahr. Er war ein selbstsüchtiger, berechnender Dreckskerl, und was noch schlimmer war: Er ruinierte Phurys Leben, nur um Janes auch ruinieren zu können.
    Ein Auto bog in die Straße ein, und im Licht einer Straßenlaterne konnte er erkennen, dass es Janes Audi war.
    »Scheiße«, sagte er laut.
    »Kommt sie gerade?«
    »Ich kümmere mich um Manello. Später.«
    Als er auflegte, war er nicht sicher, ob er ihr das antun durfte. Wenn er jetzt ginge, würde er es noch rechtzeitig auf die Andere Seite schaffen, bevor Phury den Eid des Primals ablegte.
    Verdammt.

20
    Jane parkte rückwärts in ihrer Garage, nahm den Gang heraus und blieb einfach dort sitzen, bei laufendem Motor. Auf dem Beifahrersitz neben ihr lagen die Ergebnisse des CT, das Manello und sie heimlich gemacht hatten. Kristallklar. Kein Anzeichen von einem Tumor oder Aneurysma oder sonstigem Defekt.
    Sie hätte erleichtert sein sollen, aber die fehlende Erklärung setzte ihr zu, weil ihre Denkprozesse weiterhin langsam und schwerfällig waren. Es war beinahe, als müssten ihre Nervenbahnen eine Art Hindernis in ihrem Gehirn umgehen. Und ihre Brust schmerzte auch immer noch höllisch.
    Ein Mann trat ins Licht ihrer Scheinwerfer … ein riesiger Mann mit dunklem Haar und einem Ziegenbärtchen und Lederklamotten. Hinter ihm verschwamm die Landschaft, als wäre er aus einem Nebel getreten.
    Übergangslos brach Jane in Tränen aus.

    Dieser Mann … diese Erscheinung … er war der Schatten, der ihr im Kopf herumspukte. Er war, was sie kannte, doch nicht erkennen

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