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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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das riesige Büro. Der Mensch saß an einem imposanten Schreibtisch und wühlte in irgendwelchen Unterlagen, obwohl es zwei Uhr morgens war.
    Jetzt runzelte er die Stirn und blickte auf. »Wer ist da?«
    Bring ihn nicht um. Das würde Jane total auf die Palme bringen.
    Aber V hätte es so gern getan. Er konnte das Bild von dem Kerl, der vor Jane auf den Knien lag, nicht verscheuchen, und es verbesserte seine Laune kein bisschen. Wenn
jemand ihre Frauen anbaggerte, machten gebundene Vampire gern den Deckel drauf. Den Sargdeckel.
    Vishous schob die Tür ganz auf, wühlte sich in den Kopf des Mannes und ließ ihn erstarren wie eine gefrorene Rinderhälfte. »Du hast Bilder von meinem Herzen, Doc, und die brauche ich zurück. Wo sind sie?«
    Der Kerl blinzelte. »Hier … auf meinem Schreibtisch. Wer sind Sie?«
    Die Frage kam überraschend. Normalerweise verfügten Menschen nicht mehr über unabhängiges Denkvermögen, wenn sie so lahmgelegt wurden.
    V stellte sich vor den Schreibtisch und betrachtete das Meer von Papier. »Wo genau?«
    Die Augen des Mannes bewegten sich in die linke obere Ecke. »Mappe. Dort. Wer … sind Sie?«
    Janes Mann, mein Bester, hätte V am liebsten gesagt.
    Verdammt, er wollte es dem Burschen auf die Stirn tätowieren, damit er niemals vergaß, dass sie absolut und unwiderruflich vergeben war.
    V fand die Mappe und klappte sie auf. »Die Computerdateien. Wo sind die?«
    »Weg. Wer … sind – «
    »Das geht dich nichts an.« Mann, der Typ war aber auch hartnäckig. Andererseits wurde man auch nicht Chefarzt, weil man ein überzeugter Lahmarsch war. »Wer weiß sonst noch von diesen Bildern?«
    »Jane.«
    Der Klang ihres Namens aus dem Mund dieses Penners machte V nicht gerade fröhlich, aber er ließ es trotzdem durchgehen. »Wer sonst noch?«
    »Niemand, soweit ich weiß. Hab versucht … sie an die Columbia zu faxen. Ging nicht durch. Wer sind Sie – «
    »Der Weihnachtsmann.« Nur um auf Nummer sicher zu
gehen, durchwühlte V den Kopf des Arztes. Da war eigentlich nichts. Zeit, einen Abflug zu machen.
    Wobei er eins noch wissen musste.
    »Sag mal, Doc. Wenn eine Frau verheiratet wäre, würdest du sie dann angraben?«
    Janes Chef legte die Stirn in Falten, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Nein.«
    »Na, so was aber auch. Das war die richtige Antwort.«
    Auf dem Weg zur Tür überlegte V, dass er dem Kerl gern ein Minenfeld von Schlüsselreizen in den Kopf legen und alle möglichen Nervenbahnen verschweißen würde, so dass er jedes Mal, wenn er sexuell an Jane dachte, Übelkeit oder Angst empfinden oder vielleicht wie ein Waschlappen in Tränen ausbrechen würde. Gegenreizkonditionierung war einfach ein Gottesgeschenk, wenn es ums Entwöhnen ging. Aber V war kein Symphath, deshalb würde es ihn beträchtlichen zeitlichen Aufwand kosten, so etwas zu bewerkstelligen. Außerdem konnte so was jemandem den Verstand rauben. Besonders, wenn man einen so starken Geist besaß wie dieser Manello.
    V warf einen letzten Blick auf seinen Rivalen. Der Arzt starrte ihn verwirrt, aber nicht verängstigt an, die dunkelbraunen Augen aggressiv und intelligent. Er gab es ungern zu, aber wenn V nicht wäre, hätte der Mann wahrscheinlich einen guten Partner für Jane abgegeben.
    Der Bastard.
    Gerade als V sich umdrehen wollte, hatte er eine Vision, so glasklar, wie sie früher gewesen waren, bevor seine Vorahnungen versiegt waren.
    Eigentlich war es keine Vision. Es war ein Wort. Das überhaupt keinen Sinn ergab.
    Bruder.
    Seltsam.

    V schrubbte das Gedächtnis des Arztes gründlich sauber und dematerialisierte sich.
     
    Manny Manello stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch, rieb sich die Schläfen und stöhnte auf. Der Schmerz in seinem Kopf hatte seinen eigenen Pulsschlag, und sein Schädel schien sich in einen Hallraum ver wandelt zu haben. Sein innerer Sendersuchlauf spielte total verrückt, unzusammenhängende Gedanken rutschten hin und her, ein gemischter Salat von Bedeutungslosigkeiten: Er musste sein Auto zur Inspektion bringen, die Bewerbungen auf die Assistenzstelle endlich sichten, das Bier war ihm ausgegangen, sein montagabendliches Basketball musste auf Mittwoch verschoben werden.
    Komisch, wenn er über dieses Chaos von Nichtigkeiten hinaus nachdachte, bekam er so eine dumpfe Ahnung, dass die hektische Geschäftigkeit … irgendetwas verbarg.
    Aus heiterem Himmel sah er die fliederfarbene gehäkelte Decke vor sich, die über der Rückenlehne des fliederfarbenen Sofas im

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