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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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gelesen, aber sicher konnte sie sich nicht sein.
    Sie hob ein Satinkissen mit Quasten an allen vier Ecken auf, drückte es sich an die Brust und streichelte über die seidigen Troddeln, versuchte, sich durch das stetige weiche Gefühl an ihren Händen zu beruhigen.
    Das ist meine Strafe, dachte sie. Der Raum erdrückte sie und überanstrengte ihre Augen. Das hatte sie davon, dass sie die Andere Seite hatte verlassen wollen, um sich ihren eigenen Weg zu suchen.
    Nun war sie an dem Ort, den zu erreichen sie gebetet hatte.
    Und sie wollte nur noch nach Hause.

24
    Jane saß in ihrer Küche, einen leeren Becher vor sich. Auf der anderen Straßenseite ging die Sonne auf, ihre Strahlen blinzelten durch die Äste der Bäume. Vishous war vor etwa zwanzig Minuten gegangen, und davor hatte er ihr noch den Kakao gemacht, den sie gerade ausgetrunken hatte.
    Sie vermisste ihn schmerzlich, was völlig unlogisch war, wenn man bedachte, wie viel Zeit sie in der vergangenen Nacht miteinander verbracht hatten. Nachdem V mit Manny gesprochen hatte, war er zurückgekommen und hatte ihr versichert, dass ihr Chef noch am Leben und unversehrt war. Dann hatte er seine Arme um sie geschlungen und sie festgehalten … und sie geliebt. Zweimal.
    Trotzdem war es so, dass er jetzt eben weg war, und sie warten musste, bis die Sonne endlich unterging, bevor sie ihn wiedersehen würde.
    Klar, es gab Telefon und E-Mail und SMS, und heute Abend würden sie sich treffen. Trotzdem reichte das nicht
aus. Sie wollte neben ihm schlafen, und nicht nur ein paar Stunden lang, bevor er zum Kämpfen loszog oder zurück zu seinem Haus fuhr.
    Und apropos Logistik … was sollte sie wegen des Jobs an der Columbia unternehmen? Die Arbeit wäre noch weiter weg von ihm, aber spielte die Entfernung überhaupt eine Rolle? Er konnte jederzeit an jeden beliebigen Ort reisen. Dennoch wäre es keine gute Idee, so weit weg zu sein. Immerhin war er schon einmal angeschossen worden. Was, wenn er sie bräuchte? Sie konnte sich ja schlecht zu ihm … verpuffen.
    Aber wie sollte es dann beruflich für sie weitergehen? Der Wunsch nach einer Führungsposition lag in ihrem Wesen, und die Stelle an der Columbia war momentan die beste Option, auch wenn es noch gut und gerne fünf Jahre dauern konnte, bis sie dort die Leitung übernehmen könnte.
    Vorausgesetzt, man zog sie dort immer noch in Betracht. Vorausgesetzt, sie bekäme den Posten überhaupt.
    Jane betrachtete den leeren Becher mit den Schokoladenschlieren darin.
    Die Idee, die ihr kam, war verrückt. Total verrückt. Und sie tat sie als Beweis dafür ab, dass ihr Kopf noch nicht so ganz wiederhergestellt war.
    Also stand sie auf, stellte den Becher in die Spülmaschine, ging duschen und zog sich an. Eine halbe Stunde später fuhr sie aus der Garage, und als sie auf die Straße bog, setzte ein Minivan in die kurze Einfahrt nebenan.
    Eine Familie. Na großartig.
    Gott sei Dank verlief die Fahrt in die Stadt reibungslos. Auf der Trade Street war kaum Verkehr, und sie hatte eine grüne Welle, bis sie an der Ampel gegenüber den Büros des Caldwell Courier Journal ankam.

    Als sie anhielt, klingelte ihr Handy. Sicher ihr Bereitschaftsdienst.
    »Whitcomb.«
    »Hallo, Frau Doktor. Hier spricht Ihr Mann.«
    Sie lächelte. Ein breites, zufriedenes Grinsen. »Hallo.«
    »Hi.« Man hörte ein gedämpftes Rascheln von Stoff, als würde V sich im Bett umdrehen. »Wo bist du?«
    »Auf dem Weg zur Arbeit. Wo bist du?«
    »Ich liege auf dem Rücken.«
    Sie konnte sich ungefähr vorstellen, wie gut er unter der schwarzen Bettwäsche aussah.
    »Also, Jane.«
    »Ja?«
    Er wurde leiser. »Was hast du an?«
    »Einen Kittel.«
    »Mmmmm. Klingt sexy.«
    Sie musste lachen. »Das ist nur eine Stufe besser als ein Kartoffelsack.«
    »An dir nicht.«
    »Und was hast du an?«
    »Gar nichts … und rate mal, wo sich meine Hand befindet, Doc.«
    Die Ampel schaltete um, und Jane musste kurz überlegen, wie man ein Auto eigentlich steuerte. Atemlos fragte sie: »Wo denn?«
    »Zwischen meinen Beinen. Kannst du erraten, wo genau? «
    Ach … du lieber Himmel. Während sie aufs Gas trat, sagte sie: »Nämlich?«
    Er antwortete, und sie rammte beinahe einen geparkten Wagen. »Vishous …«
    »Sag mir, was ich tun soll, Frau Doktor. Sag mir, was ich mit meiner Hand tun soll.«

    Jane schluckte heftig, hielt am Straßenrand an … und gab ihm detaillierte Instruktionen.
     
    Phury bröselte roten Rauch in ein Blättchen, leckte es an und drehte den Joint zu.

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