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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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erhitzte.
    Und sie war schwanger.
    Cormias Augen wanderten zum Primal. Schwanger, aber nicht von ihm. Seine Miene drückte Sehnsucht aus, nicht Besitz.
    Aha. Deswegen also war er eingesprungen, als sich die Umstände den Sohn des Bloodletter betreffend geändert hatten. Der Primal wollte sich von dieser Frau lösen, weil er sie liebte und nicht haben konnte.
    Er trat von einem Fuß auf den anderen, den Blick in den Raum gerichtet. Dann lächelte er zaghaft. »Wie viele Minuten hast du noch?«
    Die Frau … Bella … erwiderte das Lächeln. »Elf.«
    »Ganz schön weiter Weg den Flur runter. Du solltest lieber aufbrechen.«
    »So lange brauche ich auch wieder nicht.«
    Die Blicke der beiden kreuzten sich. Zuneigung und Traurigkeit brachten ihre Augen zum Leuchten. Und die zarte Rötung seiner Wangen deutete darauf hin, dass ihn das, was er vor sich sah, mehr als bezauberte.
    Cormia zog den Vorhang höher ans Kinn, um ihren Hals zu bedecken.

    »Wie wäre es, wenn ich dich zu deinem Zimmer bringe?«, fragte Phury und bot Bella seinen Arm an. »Ich wollte sowieso mit Z sprechen.«
    Die Frau verdrehte die Augen. »Das ist doch nur eine Ausrede, um mich ins Bett zu bekommen.«
    Cormia zuckte zusammen, als der Primal lachte und murmelte: »Ja, so was in der Art. Und, klappt es?«
    Die Frau kicherte und legte ihre Hand in seine Armbeuge. Mit etwas heiserer Stimme sagte sie: »Es klappt wirklich gut. Wie immer bei dir … klappt es wirklich gut. Ich bin so froh, dass du hier bist … wie lange auch immer.«
    Dir Röte auf seinen Wangen wurde noch etwas stärker. Dann sah er Cormia an. »Ich begleite sie und danach bin ich in meinem Zimmer, wenn du etwas brauchst, okay?«
    Cormia nickte und sah zu, wie sich die Tür hinter den beiden schloss.
    Allein gelassen, setzte sie sich wieder auf das Bett.
    Gütige Jungfrau … Sie kam sich winzig vor. Winzig auf der großen Matratze. Winzig in dem riesigen Raum. Winzig vor dem wuchtigen Eindruck der ganzen Farben und Formen um sie herum.
    Genau das hatte sie sich ja gewünscht. Während der Besichtigungszeremonie hatte sie sich gewünscht, winzig zu sein.
    Leider fühlte sie sich dabei nicht so wohl, wie sie gehofft hatte.
    Sie konnte nicht erfassen, wo sie sich befand, und sie vermisste die Geborgenheit ihres kleinen weißen Raums auf der Anderen Seite.
    Als sie von dort hier angekommen waren, hatten sie in der Schlafkammer nebenan Gestalt angenommen, seiner Kammer, wie er sagte. Ihr erster Gedanke war gewesen, dass sie den Geruch darin liebte. Leicht rauchig, mit diesem
dunklen würzigen Duft, den sie als seinen erkannte. Ihr zweiter Gedanke war, dass der Ansturm von Farben und Formen übermächtig war.
    Und das war, bevor sie hinaus in den Korridor traten und sie vollständig überwältigt wurde. Denn wahrlich, er lebte in einem Palast. Die Eingangshalle war so groß wie die größten Tempel auf der Anderen Seite. Die Decke war so hoch wie der Himmel, die Gemälde von Kriegern in der Schlacht so strahlend wie die Edelsteine, die sie so sehr liebte. Sie hatte ihre Hände auf das Geländer der Balustrade gelegt und sich vornübergebeugt, der tiefe Blick auf den Mosaikfußboden war schwindelerregend gewesen, atemberaubend.
    Dann hatte er sie in das Zimmer geführt, in dem sie jetzt saß, und sie hatte sich verblüfft umgesehen.
    Inzwischen empfand sie nicht mehr diese Ehrfurcht. Jetzt stand sie wegen Reizüberflutung unter Schock. Die Luft auf dieser Seite war eigenartig, voller fremder Gerüche, und sie fühlte sich in ihrer Nase trocken an. Zudem bewegte sie sich unentwegt. Hier gab es Strömungen, die um ihr Gesicht und ihre Haare und den Vorhang strichen, den sie noch immer um sich gewickelt hielt.
    Sie warf einen Blick zur Tür. Selbst die Geräusche waren hier seltsam. Das Haus um sie herum ächzte, und gelegentlich hörte sie Stimmen.
    Sie zog die Füße hoch, dann betrachtete sie den edlen Tisch seitlich des Bettes. Sie war nicht hungrig, hätte aber auch nicht gewusst, worum sie bitten sollte, wenn sie es gewesen wäre. Und sie hatte keine Ahnung, wie man diesen Gegenstand, den er Telefon genannt hatte, bediente.
    Vor dem Fenster hörte sie ein Brüllen und drehte blitzschnell den Kopf dem Geräusch zu. Gab es auf dieser Seite Drachen? Sie hatte von diesen Kreaturen gelesen, und wenn sie auch Phury vertraute, was ihre Sicherheit betraf,
so sorgte sie sich doch um die Fährnisse, die sie nicht sehen konnte.
    Vielleicht war es nur der Wind? Davon hatte sie ebenfalls schon

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