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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hast.«
    »Ach.«
    Jetzt runzelte er die Stirn. Sie wollte doch sicher nicht bei ihm sein.
    Während die Stille sich ausbreitete, dachte er, offenbar wollte sie das doch.

    Er fühlte sich irrsinnig unbeholfen, als er sagte: »Ich meine, wenn du willst … kannst du natürlich hierbleiben. Ich kann noch ein Bett hierherbringen lassen.«
    »Was stimmt denn nicht mit dem, das Ihr habt?«
    Sie wollte bei ihm schlafen? Warum – ach, klar.
    »Cormia, du musst dir keine Gedanken über die Directrix oder die anderen machen, weil du glaubst, deine Pflicht nicht zu erfüllen. Niemand wird erfahren, was du hier machst.«
    Oder nicht machst, in diesem Fall.
    »Das ist es nicht. Der Wind … zumindest glaube ich, dass es der Wind ist … er peitscht ums Haus, nicht wahr?«
    »Stimmt, im Moment ist es ziemlich stürmisch. Aber wir sind von massiven Steinmauern umgeben.«
    Während er noch vergeblich darauf wartete, dass sie fortfuhr, fiel bei ihm endlich der Groschen. O Mann, war er bescheuert. Er hatte sie aus der einzigen Umgebung gerissen, die sie je gekannt hatte, und sie in eine völlig neue Welt verpflanzt. Was für ihn normal war, verwirrte sie. Wie konnte sie sich sicher fühlen, wenn sie nicht unterscheiden konnte, welche Geräusche gefährlich waren und welche nicht?
    »Wenn du hier bei mir bleiben möchtest, gern.«
    Er sah sich um und überlegte, wo man ein Feldbett aufstellen könnte. »Hier ist ausreichend Platz für eine extra Liege.«
    »Das Bett reicht mir vollauf.«
    »Ja, ich schlafe auf der Liege.«
    »Warum?«
    »Weil ich nicht so gerne auf dem Boden schlafe.« Zwischen den beiden Fenstern war genug Platz frei. Er würde Fritz bitten –
    »Aber das Bett ist groß genug für uns beide.«

    In Zeitlupe wandte Phury ihr den Kopf zu. Dann blinzelte er. »Äh … genau.«
    »Wir werden es miteinander teilen.« Immer noch hielt sie den Blick gesenkt, doch aus ihrer Stimme klang eine verblüffende Entschlossenheit heraus. »Dann werde ich zumindest sagen können, dass ich neben Euch gelegen habe.«
    Ach, darum ging es also. »Okay.«
    Sie nickte und ging um das Bett herum auf die andere Seite. Dort schlüpfte sie unter die Decke und kauerte sich mit dem Gesicht zu ihm zusammen. Was ihn überraschte. Genau wie die Tatsache, dass sie nicht die Augen zukniff und so tat, als schliefe sie.
    Phury drückte seinen Joint aus und beschloss, ihnen beiden einen Gefallen zu tun und auf der Decke zu schlafen. Doch vorher musste er noch ins Bad.
    Verdammt.
    Na ja, früher oder später müsste sie ja von seinem Bein erfahren.
    Er schob die Decke zur Seite, legte seine Prothese an und stand auf. Da hörte er ein Zischen, spürte ihren Blick auf sich und dachte sich, gütige Jungfrau, das muss sie ja zu Tode erschrecken. Als Auserwählte war sie an Vollkommenheit gewöhnt.
    »Mir fehlt ein Unterschenkel.« Ach nee. »Ist aber kein Problem. «
    Vorausgesetzt, seine Prothese war korrekt angepasst und funktionierte.
    »Bin gleich zurück.« Erleichtert machte er die Badezimmertür hinter sich zu und machte sich länger als üblich mit Zahnbürste, Zahnseide und Seife zu schaffen. Als er sich dabei ertappte, wie er die Wattestäbchen neu sortierte und das Medizinschränkchen aufräumte, ermahnte er sich selbst, dass er irgendwann ohnehin wieder raus müssen würde.

    Er öffnete die Tür.
    Sie lag genau so da wie vorher, ganz an den Rand gequetscht, und hatte ihm das Gesicht mit den offenen Augen zugewandt.
    Er wünschte sich, sie würde aufhören, ihn anzustarren. Besonders, als er die Prothese abschnallte und sich auf der Decke ausstreckte. Um das Bein zu verdecken, klappte er eine Ecke der Bettdecke darüber, dann versuchte er, eine bequeme Position zu finden.
    So ging das nicht. Ihm war kalt.
    Er schielte zur Seite, um den Abstand zwischen ihnen abzuschätzen. Die Matratze hatte die Größe eines Fußballfeldes. Da war so viel Platz, dass sie ebenso gut in einem anderen Zimmer hätte liegen können.
    »Ich mache jetzt das Licht aus.«
    Als ihr Kopf sich auf dem Kissen einmal hoch und wieder herunter bewegte, schaltete er die Lampe aus … und schlüpfte unter die Decke.
    In der schwarzen Leere lag er starr neben ihr. Noch nie hatte er mit jemandem in einem Bett geschlafen. Gut, das eine Mal während Bellas Triebigkeit mit Butch und V, aber nur, weil sie alle praktisch im Koma gelegen hatten. Außerdem waren sie alle Männer, wohingegen … also, Cormia war definitiv kein Mann.
    Er atmete tief ein. Ja, ihr Jasminduft verriet sie

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