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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Zündete ihn an und ließ sich in die Kissen sinken. Seine Prothese hatte er abgelegt und an den Nachttisch gelehnt, und er trug einen königsblau-blutroten Morgenmantel. Sein Lieblingsstück.
    Sich wieder mit Bella zu vertragen, hatte ihn beruhigt. Wieder zurück in seinem Zimmer zu sein, hatte ihn beruhigt. Noch mehr roter Rauch hatte ihn beruhigt.
    Die Directrix wieder von der Decke zu pflücken, hatte ihn nicht beruhigt.
    Die Frau war ungefähr eine halbe Stunde nach ihm und Cormia im Haus aufgetaucht, und sie hatte einen Riesenwirbel veranstaltet, weil eine ihrer Auserwählten fehlte. Phury hatte sie in die Bibliothek gebracht und im Beisein Wraths erklärt, dass alles in bester Ordnung war: Er hatte es sich einfach nur anders überlegt und ein bisschen Zeit mit ihr hier verbringen wollten.
    In unangenehm hochmütigem Tonfall hatte sie ihn darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie als Repräsentantin der Auserwählten verlangte, mit Cormia über das, was im Tempel vorgefallen war, zu sprechen – um zu ermitteln, ob die Primalszeremonie wirklich abgeschlossen war.
    An diesem Punkt war Phury zu dem Schluss gekommen, dass er sie nicht leiden konnte. Ihre verschlagenen Augen hatten ihm verraten, dass sie wusste, dass kein Sex stattgefunden hatte; und er hatte deutlich den Eindruck gehabt, dass sie nur deshalb Einzelheiten wollte, weil sie sich schon darauf freute, Cormia zur Schnecke zu machen.
    So weit käme es noch. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht hatte Phury die P-Bombe gezündet und die Zicke daran erinnert,
dass er ihr als Primal keinerlei Rechenschaft schuldig war, und dass er und Cormia dann wieder zurück auf die Andere Seite kämen, wenn ihm verdammt noch mal danach wäre. Und keinen Augenblick früher.
    Eingeschnappt beschrieb ihre Reaktion nicht mal annähernd, aber sie hatte gegen ihn nichts in der Hand, und das wusste sie auch. Ihre Augen hatten hasserfüllte Blitze ausgesandt, als sie sich verneigte und dematerialisierte.
    Zur Hölle mit ihr, befand er und zog ernsthaft in Betracht, sie vor die Tür setzen zu lassen. Er war sich zwar nicht ganz sicher, wie so was vonstatten ging, aber jemand wie sie sollte lieber nicht das Kommando haben. Sie war bösartig.
    Phury inhalierte und atmete den roten Rauch nicht sofort wieder aus. Er wusste nicht, wie lange er Cormia hierbehalten sollte. Vielleicht wollte sie ja jetzt schon wieder zurück. Das Einzige, was er mit Sicherheit wusste, war, dass er sie erst zurückbringen würde, wenn es ihr eigener Wunsch war, nicht, weil diese Auserwählten-Schreckschrauben sie dazu zwangen.
    Und was ihn betraf – tja, halb wollte er immer noch Abstand zwischen sich und das Haus bringen. Andererseits war Cormia eine Art Puffer. Außerdem würden sie sowieso irgendwann zurück auf die Andere Seite gehen und dortbleiben.
    Er stieß den Rauch aus und rieb sich geistesabwesend über das rechte Bein, dort, wo es unterhalb des Knies endete. Es war wund, aber das war es meistens gegen Ende der Nacht.
    Das Klopfen an der Tür überraschte ihn. »Komm rein.«
    An der Art und Weise, wie die Tür geöffnet wurde, erriet er, wer es war: zaghaft und nur einen Spaltbreit.
    »Cormia? Bist du das?« Er setzte sich auf, wobei er die Decke über seine Beine zog.

    Ihr blonder Kopf tauchte auf, aber ihr Körper blieb im Flur.
    »Alles okay bei dir?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. In der Alten Sprache sagte sie: »Wenn es gestattet wäre, dürfte ich bitte Eure Kammer betreten, Herr?«
    »Aber natürlich. Und du musst nicht so förmlich fragen.«
    Rasch schlüpfte sie herein und schloss die Tür. In all den weißen Stoff gehüllt wirkte sie so zerbrechlich, mehr wie ein Kind als eine Frau, die schon die Wandlung hinter sich hatte.
    »Was ist denn?«
    Statt zu antworten, schwieg sie, die Augen niedergeschlagen, die Arme um sich geschlungen.
    »Cormia, sprich mit mir. Erzähl mir, was los ist.«
    Sie verbeugte sich tief und sprach aus dieser Haltung heraus: »Euer Gnaden, ich bin – «
    »Nicht so förmlich. Bitte.« Er wollte vom Bett rutschen, da fiel ihm ein, dass er seine Prothese nicht angeschnallt hatte. Also blieb er, wo er war, unsicher, wie sie reagieren würde, wenn sie erführe, dass ihm ein Körperteil fehlte. »Sprich einfach mit mir. Was brauchst du?«
    Sie räusperte sich. »Ich bin Eure Partnerin, oder?«
    »Äh, ja.«
    »Sollte ich mich dann nicht in Eurer Kammer aufhalten? «
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich dachte, es wäre besser, wenn du dein eigenes Zimmer

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