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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einer Frau begegnet, deren Augen ihm den einzigen Reichtum stehlen, den er besitzt … Ein Blick in ihre Augen, und sie raubt ihm seine Träume und Visionen und Luftschlösser und ersetzt sie durch Hoffnung. Jetzt gerade erklärt er ihr, wer er ist … und am Ende des Solos wird er sie fragen, wer sie ist.«
    »Wie heißt dieses Lied?«
    »›Che Gelida Manina‹.«
    »Ihr hört es oft, nicht wahr?«
    »Es ist meine absolute Lieblingsarie. Zsadist …«
    »Was ist mit Bruder Zsadist?«
    »Nichts.« Er schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    Zur immer lauter anschwellenden Stimme des Tenors breitete sie seine Haare über den Schultern aus und begann ihr Werk. Mit vorsichtigen, sanften Strichen bürstete sie die dichten Strähnen. Das knisternde Geräusch der Borsten gesellte sich zu den Klängen der Oper, und es musste den Primal wohl getröstet haben, denn sein Brustkorb dehnte sich in einem tiefen, langen Atemzug aus.
    Selbst, als alle Strähnen entwirrt waren, kämmte sie weiter, folgte mit der freien Hand glättend dem Strich der Bürste. Je trockener sein Haar wurde, desto stärker kamen die Farben zum Vorschein und desto dicker wurde es; sobald
die Borsten sie freigaben, sprangen die Wellen wieder in ihre Form und seine gewohnte Mähne trat zutage.
    Sie konnte nicht ewig weitermachen. Wie schade. »Ich glaube, ich bin fertig.«
    »Du hast vorne noch nicht gekämmt.«
    Genau genommen schon, größtenteils zumindest. »Ist gut.«
    Sie trat vor ihn. Die Art, wie er seine Oberschenkel weit öffnete, als wollte er, dass sie sich dazwischen stellte, war nicht zu übersehen.
    Also machte sie einen Schritt nach vorn in den Raum, den er für sie zwischen seinen Beinen geschaffen hatte. Seine Augen waren geschlossen, die goldenen Wimpern lagen auf seinen hohen Wangenknochen, die Lippen waren leicht geöffnet. Auffordernd hob er den Kopf leicht – dieselbe Art von Einladung, die sein Mund und seine Knie aussprachen.
    Sie nahm sie an.
    Erneut zog sie die Bürste durch sein Haar, und mit jedem Strich spannten sich seine Halsmuskeln an, um seinen Kopf still zu halten.
    Cormias Fänge schossen aus ihrem Gaumen.
    Im selben Augenblick schnellten seine Augenlider hoch. Leuchtendes Gelb begegnete ihrem Blick.
    »Du hast Hunger«, stellte er mit seltsam kehligem Ton fest.
    Sie ließ die Hand mit der Bürste sinken. Ihre Stimme war weg, sie konnte nur nicken. Im Heiligtum brauchten die Auserwählten sich nicht zu nähren; hier allerdings verlangte ihr Körper nach Blut. Was auch der Grund für ihre Lethargie war.
    »Warum hast du mir nicht längst Bescheid gesagt?« Er neigte den Kopf. »Falls es daran liegt, dass du mich nicht benutzen
willst, dann ist das in Ordnung. Wir können jemand anderen für dich finden.«
    »Warum … warum sollte ich Euch nicht wollen?«
    Er tippte sich auf die Prothese. »Ich bin nicht vollständig. «
    Das war wahr, dachte sie traurig. Er war nicht vollständig, wobei das nichts mit dem fehlenden Unterschenkel zu tun hatte.
    »Ich wollte mich nicht aufdrängen«, gab sie zurück. »Das ist der einzige Grund. In meinen Augen seid Ihr mit oder ohne unteres Bein wohlgestalt.«
    Überraschung zeichnete sich auf seiner Miene ab, und dann vernahm sie ein seltsames Geräusch … ein Schnurren. »Du drängst dich nicht auf. Wenn du an meine Ader möchtest, dann lasse ich sie dir gern.«
    Sie rührte sich nicht, der Blick in seinen Augen und die Veränderung seiner Gesichtszüge zu einem Ausdruck, den sie noch nie zuvor bei jemandem erblickt hatte, bannten sie.
    Sie wollte ihn, dachte sie. Unbedingt.
    »Geh auf die Knie«, verlangte er mit dunkler Stimme.
    Die Bürste fiel ihr aus der Hand, als Cormia auf die Knie sank. Ohne ein Wort neigte sich der Primal ihr entgegen, seine massigen Arme umschlossen sie. Er zog sie nicht an sich. Er löste ihr Haar zur Gänze, den Knoten und auch den Zopf.
    Mit einem Knurren breitete er ihr Haar um ihre Schultern aus. Sie merkte, dass er zitterte. Da umfasste er ohne Vorwarnung ihren Nacken und zog sie an seinen Hals.
    »Nimm von mir«, verlangte er.
    Cormia zischte wie eine Kobra, und ehe sie wusste, was sie tat, schlug sie ihre Fänge in seine Halsader. Er stieß einen bellenden Fluch aus und sein gesamter Körper zuckte.
    Heilige Mutter der Worte … Sein Blut war wie Feuer, zuerst
in ihrem Mund, dann weiter unten in ihrem Inneren; eine allmächtige Woge, die sie erfüllte, ihr eine Kraft verlieh, die sie nie zuvor gekannt hatte.
    »Fester«, stieß er hervor. »Saug an mir

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