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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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gegangen wäre. So sehr begehrte er sie.
    Er runzelte die Stirn. Gütiger … er hatte sie von Anfang an begehrt, nicht wahr?
    Aber es war mehr als das.
    Er dachte daran, wie sie ihm das Haar gekämmt hatte,
und stellte verblüfft fest, dass es ihr in diesen Augenblicken tatsächlich gelungen war, ihn zu beruhigen – und nicht nur durch die Bürstenstriche. Ihre bloße Anwesenheit tat ihm wohl, von ihrem Jasminduft über ihre fließenden Bewegungen bis hin zum weichen Klang ihrer Stimme.
    Niemand, nicht einmal Bella, konnte ihn besänftigen. Konnte die Anspannung in seinem Brustkorb lösen. Gestattete ihm, tief durchzuatmen.
    Cormia schon.
    Cormia schaffte das.
    Was bedeutete, dass er sich auf ungefähr jeder Ebene nach ihr sehnte, die ihm zur Verfügung stand.
    Was hat das Mädel nicht für ein Glück, spottete der Zauberer. Hey, sag ihr doch, dass du sie zu deiner neuen Lieblingsdroge machen willst. Sie wird entzückt sein, zu erfahren, dass sie deine nächste Sucht sein darf, dass sie versuchen darf, dich aus deinem eigenen, kaputten Kopf zu befreien.
    Ich meine, das ist doch der absolute Traum jeder Frau – und außerdem wissen wir ja alle, dass du der Meister gesunder Beziehungen bist. Ein richtiger Goldjunge auf diesem Gebiet.
    Phury ließ den Kopf in den Nacken fallen, inhalierte tief und behielt den Rauch in der Lunge, bis sie brannte wie ein Buschfeuer.

12
    Als an jenem Abend die Nacht über Caldwell hereinbrach und absolut gar nichts an der schwülen Luft änderte, stand Mr D in dem heißen Badezimmer des Bauernhauses und nahm einen Verband ab, den er viele Stunden zuvor um seinen Unterleib gewickelt hatte. Der Mull war schwarz verfärbt. Die Haut darunter sah viel besser aus.
    Wenigstens ein Umstand zu seinen Gunsten, wenn es auch der einzige war. Weniger als vierundzwanzig Stunden nach seiner Ernennung zum Haupt- Lesser fühlte er sich, als hätte ihm jemand in den Benzintank seines Trucks gepisst, seinem Hund verdorbenes Fleisch gefüttert und seine Scheune angezündet.
    Er hätte ein einfacher Soldat bleiben sollen.
    Andererseits hatte er nicht gerade die Wahl gehabt.
    Er warf den schmutzigen Verband in den Futtereimer, den die toten Menschen offenbar als Papierkorb verwendet hatten, und beschloss, ihn nicht zu ersetzen. Die inneren Verletzungen waren, den Schmerzen und der Tiefe, in
die der schwarze Dolch eingedrungen war, nach zu urteilen, gravierend gewesen. Doch für Lesser bestand der Darmtrakt aus nutzlosem Fleisch. Dass seine Gedärme todsicher völlig verknotet waren, spielte keine Rolle, solange nur die Blutung gestillt war.
    Junge, Junge, gestern Abend hatte er es mit Mühe und Not lebendig aus dieser Sackgasse geschafft. Wäre dieser Bruder mit den schwulen Haaren nicht zur Ordnung gerufen worden, wäre Mr D entgrätet worden wie ein Wels, daran zweifelte er keine Sekunde.
    Ein Klopfen unten an der Tür schreckte ihn auf. Punkt zehn Uhr.
    Wenigstens waren sie pünktlich.
    Er schnallte sich seine Waffe um, nahm seinen Stetson und lief die Treppe hinunter. Draußen standen drei Trucks und ein zerbeulter Wagen in der Auffahrt, und zwei Abteilungen Lesser auf der Veranda. Sie überragten ihn allesamt um mindestens dreißig Zentimeter, und er sah ihnen an, dass sie nicht gerade begeistert von seiner Beförderung waren.
    »Ins Wohnzimmer«, dirigierte er sie.
    Als die acht an ihm vorbeiliefen, zog er seine Magnum .357 aus dem Holster und richtete sie auf den letzten in der Reihe.
    Er drückte ab. Zweimal. Dreimal.
    Es klang wie ein Donnerschlag; kein Vergleich mit dem gedämpften Ploppen einer Neuner. Die Kugeln drangen in den unteren Rücken des Lesser ein, zerfetzten ihm die Wirbelsäule und traten im vorderen Oberkörper wieder aus. Mit einem dumpfen Aufprall landete der Getroffene auf dem verdreckten Teppich, und eine kleine Staubwolke stieg auf.
    Während Mr D die Waffe wieder einsteckte, überlegte er, wann hier wohl zuletzt gesaugt worden war. Wahrscheinlich kurz nach dem Einzug.

    »Ich fürchte, ich muss hier vorab für klare Verhältnisse sorgen.« Er lief um den sich windenden Vampirjäger herum.
    Während öliges schwarzes Blut auf den braunen Läufer sickerte, stellte Mr D dem Lesser einen Fuß auf den Kopf und zog das Stück Tapete aus der Tasche, auf dem Omega das Bild des Gesuchten eingebrannt hatte.
    »Ich möchte nur sichergehen, dass ich jedermanns Aufmerksamkeit habe«, sagte er und hielt das Papier hoch. »Ihr findet diesen Vampir. Sonst knall ich euch einen nach dem anderen

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