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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sein –
    John sprang auf die Füße.
    »Verflucht, es geht los«, sagte Qhuinn und stand ebenfalls auf.
    Ich gehe allein.
    Qhuinn tippte sich auf die Kette um den Hals. »O nein.«
    John stützte die Fäuste auf den Tisch, beugte sich vor und fletschte die Fänge.
    »Was soll der Mist?«, zischte Qhuinn, während Blay hektisch nach den umliegenden Tischen schielte. »Was zum Henker soll das werden?«
    Ich gehe allein.
    Qhuinns Augen funkelten angriffslustig, doch dann setzte er sich wieder auf die Bank. »Na schön. Von mir aus. Aber lass dich nicht anquatschen.«
    John lief los, erstaunt, dass außer ihm niemand das Schwanken des Fußbodens zu bemerken schien. Kurz bevor er den Flur mit den VIP-Toiletten erreichte, überlegte er es sich anders, machte kehrt und schlich sich an der Absperrung vorbei.
    Draußen manövrierte er sich mit der Anmut eines Wasserbüffels durch die dichte Menge, blieb mit dem Ellbogen
an Leuten hängen, prallte gegen Wände, kippte nach vorn und lehnte sich dann weit nach hinten, um nicht flach auf den Boden zu donnern.
    Er stieg die Treppe zum Zwischengeschoss hinauf und boxte sich bis zum Männerklo durch.
    Da standen zwei Kerle am Urinal und einer am Waschbecken. John sah keinem von ihnen in die Augen, sondern ging ganz nach hinten zur letzten Kabine. Er zog die Tür zum Behindertenklo auf, entschied sich dann aber aus schlechtem Gewissen doch für das vorletzte. Als er den Riegel vorschob, kreiselte sein Magen wie ein Zementmischer.
    Shit. Warum hatte er nicht einfach eine der Einzeltoiletten im VIP-Bereich genommen? Brauchte er wirklich diese drei Dumpfbacken als Publikum, wenn er in den Clinch mit der Kloschüssel ging?
    Mannomann, war er breit.
    Bei dem Stichwort drehte er sich um und glotzte in die Toilette. Sie war schwarz, wie beinahe alles im ZeroSum schwarz war, aber er wusste, dass sie sauber war. Rehv führte einen sauberen Laden.
    Also, mal abgesehen von der Prostitution. Und den Drogen. Und den illegalen Wetten.
    Okay, der Laden war sauber im Sinne von blitzblank geputzt, nicht laut Strafgesetzbuch.
    John ließ den Kopf nach hinten gegen die Metalltür fallen und schloss die Augen. Der wahre Grund für seine Sauferei stieg brodelnd in ihm hoch.
    Woran um alles in der Welt wurde ein Mann gemessen? An seinen Kämpfen? Am Stemmen von Gewichten? Am Üben von Vergeltung?
    Daran, dass man seine Gefühle unter Kontrolle behielt, wenn die ganze Welt sich drehte wie ein Karussell? Daran,
jemanden zu lieben, selbst wenn die Gefahr bestand, dass er einen für immer verlassen könnte?
    Am Sex?
    Aua, schwerer Fehler, die Augen zuzumachen. Oder auch nur zu denken. Er hob mühsam die Lider und konzentrierte sich auf die schwarze Decke mit den eingelassenen, sternartigen Lampen.
    Das Wasser am Waschbecken wurde abgedreht. Zwei Urinale spülten. Die Tür zum Club ging auf und zu und wieder auf und zu.
    Ein paar Kabinen weiter hörte man ein Schniefen. Noch eins. Dann ein Schnauben und ein Aaaaaaahhhh. Schritte, Wasserrauschen. Gelächter von der irren Sorte. Wieder quietschte die Tür auf und knallte zu.
    Allein. Er war allein. Wobei das sicher kein Dauerzustand wäre, denn bestimmt käme bald wieder jemand rein.
    John hielt den Kopf über die schwarze Schüssel und forderte seinen Magen auf, zur Sache zu kommen, falls er ihm die Peinlichkeit, gehört zu werden, ersparen wollte.
    Wollte er offenbar nicht. Oder vielleicht … doch? Nein? Mist …
    Er wartete darauf, dass sein Würgereiz sich für das eine oder andere entschied, als er plötzlich seinen Magen vergaß und erkannte, wo er war.
    Er war in einer Toilette geboren worden. Auf die Welt gekommen an einem Ort, an dem Leute sich übergaben, nachdem sie zu viel getrunken hatten … war als Winzling sich selbst überlassen worden von einer Mutter, die er nie gekannt, und einem Vater, der ihn nie gekannt hatte.
    Wenn Tohr wieder fortging …
    Hastig wirbelte John herum und fummelte am Riegel, um herauszukommen. In wachsender Panik riss er an dem schwarzen Mechanismus, bis er sich endlich löste. Er
stürmte aus der Kabine und raste auf die Tür zu, kam aber nicht so weit.
    Über jedem der sechs Kupferwaschbecken hing ein goldgerahmter Spiegel.
    Er holte tief Luft, stellte sich vor den Spiegel, der der Tür am nächsten lag, und betrachtete zum ersten Mal sein erwachsenes Gesicht.
    Seine Augen waren noch dieselben … exakt dasselbe Blau und dieselbe Form. Alles andere erkannte er nicht wieder, weder das kantige Kinn über dem massigen

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