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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Ölgemälde und Generationen von albernen Familienandenken, die sorgfältig aufgehoben worden waren.
    Dann warf er einen Blick auf das Esszimmer.
    Die Schaufeln, dachte er, waren in der Garage.
    Er fand zwei an dem Brett lehnend, an dem das Gartengerät hing. Er wählte die mit dem hölzernen Stiel und dem breiten, rot emaillierten Blatt.
    Als er damit ins Freie trat, wunderte er sich, dass es immer noch dunkel war, obwohl es ihm vorkam, als wäre er Stunden um Stunden bei Omega gewesen. Oder war schon morgen? Oder sogar übermorgen?
    Lash ging in den Garten und suchte sich eine Stelle unter einer Eiche aus, die Schatten auf die breiten Fenster des Arbeitszimmers warf. Beim Graben wanderten seine Augen immer mal wieder flüchtig zu den Glasscheiben und dem Raum dahinter hoch. Auf der Couch waren immer noch Blutflecken. Wie albern, das festzustellen. Als würden die sich von allein aus dem Seidenstoff verflüchtigen.
    Er hob ein Grab aus, das eineinhalb Meter tief, mehr als zwei Meter lang und einen guten Meter breit war.
    Der entstandene Erdhaufen war größer, als er erwartet hatte, und er roch wie eine Wiese nach einem schweren Regenguss, üppig und süßlich. Oder vielleicht war auch er selbst für den süßlichen Teil verantwortlich.
    Als es im Osten zu leuchten begann, warf er die Schaufel aus dem Loch und sprang heraus. Er musste sich beeilen,
die Sonne ginge bald auf. Seinen Vater legte er zuerst in die Grube, dann seine Mutter. Er ordnete sie so an, dass sie in Löffelchenstellung lagen, sein Vater hinter seiner Mutter.
    Dann betrachtete er die beiden.
    Es überraschte ihn, dass er das tun musste, bevor er einen weiteren Trupp seiner Männer hierherbeordern konnte, um das Haus auszuräumen. Diese beiden waren im ersten Abschnitt seines Lebens seine Eltern gewesen, und obwohl er sich einzureden versuchte, dass sie ihm völlig egal waren, stimmte das nicht. Er würde nicht zulassen, dass diese Lesser ihre verwesenden Leichen schändeten. Das Haus? Von ihm aus, bitte schön. Aber nicht die Leichen.
    Bei Sonnenaufgang, als goldene Strahlen durch die grünen Laubarme der Eiche fielen, erledigte er einen Anruf, dann schaufelte er die Erde zurück in das Loch.
    Wahnsinn, dachte er am Ende. Es sah wirklich aus wie ein Grab, mit der gewölbten Oberfläche aus lockerer Erde.
    In der Garage, wo er die Schaufel zurückstellte, hörte er das erste der Autos vor dem Haus vorfahren. Zwei Lesser stiegen aus, während die Limousine noch ausrollte, es folgten ein Ford F-150 und ein Minivan.
    Die ganze Bande roch so süß wie der Sonnenschein, während sie im Gänsemarsch in sein Elternhaus trabte.
    Als Letztes traf der Umzugswagen mit Mr D am Steuer ein.
    Der Haupt- Lesser übernahm das Kommando, und die Plünderung begann. Lash ging nach oben und duschte rasch in seinem alten Zimmer. Beim Abtrocknen stellte er sich vor seinen Schrank. Klamotten … Klamotten … irgendwie machte ihn das Zeug, das er in letzter Zeit getragen hatte, nicht mehr an, und er nahm einen stylischen Prada-Anzug aus dem Schrank.
    Seine militaristisch-minimalistische Phase war so was von
vorbei. Er war nicht mehr der brave kleine Jungsoldat der Bruderschaft.
    Sexy und wild kam er sich vor und ging zu seiner Kommode, zog die Schmuckschublade auf –
    Wo zum Henker war seine Uhr? Die Jacob & Co mit den Diamanten?
    Was war hier …
    Lash sah sich um und schnupperte. Dann wechselte er auf Blausicht, so dass die Fingerabdrücke eines jeden, der seine Sachen angefasst hatte, pink aufleuchteten. Das hatte ihm sein Vater beigebracht.
    Frische Abdrücke ohne Muster – viel deutlicher als die, die er selbst vor kurzem hier hinterlassen hatte – waren auf der Kommode zu erkennen. Wieder atmete er ein. John … John und Qhuinn waren hier gewesen … und einer dieser erbärmlichen kleinen Penner hatte seine verdammte Uhr geklaut.
    Lash holte das Jagdmesser von seinem Schreibtisch und schleuderte es mit einem Aufbrüllen quer durch den Raum in eines seiner schwarzen Kissen.
    Mr D tauchte im Türrahmen auf. »Sir? Was ist denn –«
    Lash wirbelte herum und hielt dem Kerl einen Finger unter die Nase. Nicht um ihm etwas zu verdeutlichen, sondern um eine weitere neue Fähigkeiten, die sein Vater ihm geschenkt hatte, auszuprobieren.
    Doch dann holte er tief Luft. Ließ den Arm sinken. Zog sich den Anzug glatt.
    »Mach mir …« Er musste sich die Wut aus der Kehle räuspern. »Mach mir Frühstück. Serviert haben will ich es im Wintergarten, nicht im Esszimmer.«
    Mr D

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