Black Dagger 12 - Vampirträume
wollen.«
John schüttelte den Kopf und schickte Blaylock eine SMS: Später ZeroSum ? Gibt Neuigkeiten in Sachen Q.
»Er wird antworten, dass er nicht kommen kann. Vorausgesetzt, du fragst ihn gerade, ob er sich mit uns treffen will.«
Qhuinn blickte sich über die Schulter, als das Handy piepte. Blays Antwort lautete: Kann heute nicht, Familienkram. Melde mich.
John steckte das Telefon in die Tasche. Was ist denn passiert?
»Nichts. Alles. Ich weiß auch nicht –«
Das schwere Klopfen an der Tür stammte eindeutig von einer Faust in der Größe eines Kopfes.
»Ja?«, rief Qhuinn.
Wrath kam herein. Der König wirkte noch finsterer als vorher, so als wären noch weitere schlechte Nachrichten bei der Bruderschaft eingetrudelt. In der Hand hielt er eine schwarze Metallkiste und ein paar Lederbänder.
Beides hob er hoch und sah Qhuinn eindringlich an. »Es versteht sich wohl von selbst, dass du mit dem hier keinen Blödsinn anstellst, oder?«
»Äh, sicher. Was ist es denn?«
»Deine beiden neuen besten Freunde.« Der König stellte die Kiste aufs Bett, ließ die Schlösser aufschnappen und hob den Deckel.
»Wow.«
Wow, machte auch John.
»Gern geschehen.«
In der Kiste lagen, in grauer Eierkartonpolsterung, zwei tödliche Heckler & Koch, fünfundvierzig Millimeter Selbstlader. Nachdem er die Kammer der einen überprüft hatte, überreichte Wrath Qhuinn die schwarze Waffe mit dem Griff voran.
»V wird dir einen Ausweis in der Alten Sprache basteln. Wenn’s mal kritisch wird, zeigst du ihn vor, und wer auch immer dir auf den Sack geht, wird sich mit mir auseinandersetzen müssen. Fritz bestellt dir genug Munition, um einen Trupp Marines vor Neid erblassen zu lassen.« Der König warf Qhuinn die Lederbänder hin, die sich als Brustgeschirr herausstellten. »Du bist niemals unbewaffnet, wenn du mit ihm unterwegs bist. Nicht mal in diesem Haus. Haben wir uns verstanden? So läuft die Sache.«
Als Qhuinn die Pistole in der Hand wog, rechnete John fest damit, dass sein Kumpel einen Scherz über gut geladene Kanonen machen würde, doch stattdessen sagte er: »Ich möchte freien Zugang zum Schießstand. Ich werde dreimal die Woche dort trainieren. Minimum.«
Wraths Mundwinkel zuckte auf einer Seite. »Wir werden das Ding nach dir benennen, wie wär’s damit?«
John kam sich vor wie ein Voyeur, wie er so zwischen den beiden stand und kein Wort sagte. Gleichzeitig war er fasziniert
von Qhuinns Wandlung. Keine Spur mehr von dem ewigen Witzbold. Er war voll und ganz bei der Sache, plötzlich viel härter drauf als seine harten Klamotten.
Qhuinn deutete auf eine Tür. »Führt die in sein Schlafzimmer ?«
»Exakt.«
»Schönen Abend, die Damen.«
Vishous kam hereinspaziert, und Qhuinns Augen waren nicht die einzigen, die aufflackerten. In den Händen hielt der Bruder ein Stück schwere Kette mit einer Plakette an einem Ende, eine Zange und eine Angelköderkiste.
»Hinsetzen, Kleiner«, sagte V.
»Nur zu.« Wrath deutete mit dem Kopf aufs Bett. »Zeit, dich an die Kette legen zu lassen – auf der Plakette ist Johns Wappen eingeprägt. Außerdem wirst du tätowiert. Das hier gilt lebenslänglich, wie ich schon sagte.«
Wortlos setzte Qhuinn sich, und V stellte sich hinter ihn, legte ihm die schwere Kette um den Hals und bog das offene Glied zu. Das Medaillon hing knapp unter seinem Schlüsselbein.
»Das kommt nur ab, wenn du tot bist oder gefeuert wirst.« V klopfte Qhuinn auf die Schulter. »Übrigens – falls du tatsächlich gefeuert werden solltest, dann kriegst du dein Entlassungsschreiben in Form einer Guillotine. So kriegen wir dann auch die Kette wieder ab. Falls du allerdings einfach so stirbst, schneiden wir eines der Stahlglieder auf. Leichen schänden ist irgendwie geschmacklos. Und jetzt zu deinem Tattoo.«
Qhuinn machte Anstalten, sein Shirt auszuziehen. »Ich wollte schon immer eins –«
»Das kannst du anbehalten.« Als er den Deckel der Köderkiste aufklappte und eine Tätowiernadel herausholte, schob Qhuinn den Ärmel bis zur Schulter hoch. »Nein, deinen Arm kann ich auch nicht brauchen.«
Qhuinn sah ihn fragend an, und Vishous stöpselte das Kabel ein und zog Latexhandschuhe an. Er öffnete ein kleines schwarzes Glas und ein kleines rotes und einen großen Behälter mit einer durchsichtigen Flüssigkeit.
»Dreh dich mit dem Gesicht zu mir.« Der Bruder holte ein Stück weißen Stoff und ein Sterilisierungspäckchen heraus, während Qhuinn sich herumdrehte und die Hände auf die
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