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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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kühlen. »Ist schon gut.«
    Verzweifelt stöhnte er: »Nein, alles ist überwuchert. Die Statuen … sie sind fort … ich bin fort.«
    Das Entsetzen in seinem gelben Blick gefror ihr das Blut in den Adern. Er halluzinierte, er war eindeutig nicht bei sich, aber was auch immer er sah, war für ihn sehr real – er wurde zusehends aufgeregter, sein Körper wand und krümmte sich auf dem weißen Laken.
    »Der Efeu…o Himmel, der Efeu kommt mich holen … er ist überall auf meiner Haut …«
    »Sch-sch.« Vielleicht konnte sie das nicht allein schaffen. Vielleicht … andererseits – wenn sein Geist krank war, dann … »Phury, hör mir zu. Wenn der Efeu alles überwuchert, dann werden wir ihn beseitigen.«
    Sein Zappeln verlangsamte sich, der Blick schärfte sich leicht. »Ja?«
    Sie dachte an die Landschaftsgärtner, die sie auf der Anderen Seite beobachtet hatte. »Ja. Wir beseitigen ihn.«
    »Nein … das können wir nicht. Er wird gewinnen … Er wird –«
    Sie beugte sich tief über ihn, unmittelbar vor sein Gesicht. »Wer sagt das.«
    Ihre energische Stimme schien seine Aufmerksamkeit zu erregen. »Und jetzt sag mir: Wo sollen wir anfangen, ihn zurückzuschneiden? «
    Er begann, den Kopf zu schütteln, doch sie umschloss seinen Kiefer mit der Hand. »Wo sollen wir anfangen?«

    Jetzt blinzelte er gehorsam. »Äh … am schlimmsten ist es auf den Statuen der vier Lebensabschnitte …«
    »Gut. Dann nehmen wir uns die zuerst vor.« Sie versuchte, sich die vier Statuen vorzustellen … Kindesalter, Jugend, mittleres Alter und der Lebensabend. »Wir beginnen mit dem Kind. Welches Werkzeug werden wir benutzen?«
    Der Primal schloss die Augen. »Die Heckenschere. Wir werden die Heckenschere benutzen.«
    »Und was machen wir mit der Schere?«
    »Der Efeu … der Efeu wuchert an den Statuen hinauf. Man kann … man kann die Gesichter schon nicht mehr erkennen. Er … erstickt die Statuen. Sie sind nicht frei … sie können nichts sehen …« Der Primal begann zu weinen. »O mein Gott. Ich kann nichts mehr sehen. Ich konnte noch nie … das Unkraut in diesem Garten hat mir immer schon den Blick verstellt …«
    »Bleib bei mir. Hör mir zu – das werden wir ändern. Zusammen werden wir es ändern.« Cormia nahm seine Hand und presste sie sich an die Lippen. »Wir haben eine Heckenschere. Gemeinsam werden wir den Efeu abschneiden. Und wir fangen bei der Statue des Kindes an.« Phurys tiefer Atemzug, als wollte er sich an ein großes Werk machen, ermutigte sie. »Ich werde den Efeu vom Gesicht des Kindes zupfen, und du schneidest ihn ab. Kannst du mich sehen?«
    »Ja …«
    »Kannst du dich sehen?«
    »Ja.«
    »Gut. Und jetzt möchte ich, dass du das Stück Efeu abschneidest, das ich in der Hand halte. Komm.«
    »Ja, das … das mache ich.«
    »Und du legst das, was du abgeschnitten hast, auf den Boden zu deinen Füßen.« Sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht. »Und jetzt noch einmal. Und noch einmal …«

    »Ja.«
    »Und weiter.«
    »Ja.«
    »Kannst du jetzt das Gesicht der Statue erkennen?«
    »Ja … ja, ich kann das Gesicht des Kindes sehen …« Eine Träne rann ihm über die Wange. »Ich kann es sehen … ich kann mich darin sehen.«
     
    In Lashs Haus auf der anderen Seite blieb John auf der Treppe stehen und überlegte, ob der Gruselfaktor des düsteren Kastens sein Gehirn kurzgeschlossen hatte.
    Denn es war völlig unmöglich, dass Lash dort unten im Schneidersitz auf dem Fußboden des Flurs saß, während ein wabernder Luftstrom um ihn kreiselte.
    Während John sich noch den Kopf zerbrach, was Realität war und was auf keinen Fall wirklich sein konnte, bemerkte er den süßlichen Geruch von Talkum in der Luft, so intensiv, dass er sie beinahe rosa färbte. Ekelhafterweise überdeckte er den widerlichen Duft des Todes nicht – er verstärkte den Verwesungsgestank noch. Der Grund, warum ihm von diesem Geruch schon immer schlecht geworden war, war, dass er dem Duft des Todes so ähnlich war.
    In diesem Moment sah Lash auf. Er schien genauso erschrocken wie John selbst, doch dann verzog er den Mund zu einem Lächeln.
    Aus dem Strudel heraus wehte seine Stimme die Stufen hinauf, sie schien aus einer größeren Entfernung als lediglich den paar Metern zwischen ihnen zu kommen.
    »Na so was, John-Boy.« Das Lachen klang gleichzeitig vertraut und grotesk und hallte merkwürdig wider.
    John legte die Hand um seine Waffe, hielt sie mit beiden Händen und richtete sie auf das, was dort unten war.
    »Wir sehen uns

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