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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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bald«, sagte Lash, während er zweidimensional,
zu einem bloßen Bild seiner selbst wurde. »Und ich grüße meinen Vater von dir.«
    Seine Gestalt blinkte ein paarmal auf, verblasste wieder und verschwand dann gänzlich, verschlungen von dem wabernden Sog.
    John ließ die Waffe sinken, dann steckte er sie ins Holster. Denn das machte man, wenn es gerade nichts zu Erschießen gab.
    »John?« Qhuinns Stiefel donnerten hinter ihm auf der Treppe. »Was zum Henker machst du da?«
    Keine Ahnung … ich dachte, ich hätte –
    »Was?«
    Lash gesehen. Genau dort unten. Ich … also, ich dachte, ich hätte ihn gesehen.
    »Bleib hier.« Qhuinn zog seine Waffe und rannte an ihm vorbei, machte einen Rundgang durch das Erdgeschoss.
    Langsam ging John hinunter in den Flur. Er hatte Lash doch gesehen. Oder?
    Qhuinn kam zurück. »Alles im grünen Bereich. Komm, lass uns nach Hause fahren. Du siehst komisch aus. Hast du heute Nacht was gegessen? Und wenn wir schon dabei sind – wann hast du zum letzten Mal geschlafen?«
    Weiß nicht.
    »Na siehst du. Wir hauen ab.«
    Ich hätte schwören können –
    »Los jetzt.«
    Als sie sich zurück in den Innenhof des Anwesens materialisierten, dachte John, dass sein Freund bestimmt Recht hatte. Vielleicht sollte er einen Happen essen und –
    Sie schafften es nicht ins Haus. Genau in diesem Augenblick kam die Bruderschaft durch die prachtvolle Flügeltüre marschiert. Zusammen hatten sie genug Waffen bei sich, um als vollständige Miliz durchzugehen.

    Wrath durchbohrte John und Qhuinn mit einem Blick durch seine dunkle Panoramasonnenbrille. »Ihr beiden. In den Escalade mit Rhage und Blay. Außer ihr braucht noch Munition aus dem Haus.«
    Als beide die Köpfe schüttelten, dematerialisierte sich der König gemeinsam mit Vishous, Butch und Zsadist.
    Vom Rücksitz des Wagens fragte John: Was ist denn los?
    Rhage trat aufs Gas. Der Escalade heulte auf und sie schossen aus dem Hof heraus. Trocken meinte der Bruder: »Besuch von einem alten Lieblingsfeind. Die Sorte, die man niemals wiedersehen wollte.«
    Das konnte doch glatt als Motto des Abends durchgehen.

22
    Der Traum … die Halluzination … was auch immer es sein mochte, fühlte sich echt an. Total und absolut echt.
    Er stand im überwachsenen Garten seines Elternhauses im Alten Land unter einem strahlend hellen Vollmond und zog Efeuranken von Augen und Nase und Mund der dritten Statue, des Mannes, der so stolz sein eigenes Kind in den Armen hielt.
    Inzwischen war Phury schon ein richtiger Profi im Schneiden, und schon warf er eine weitere grüne Ranke auf den Haufen zu seinen Füßen.
    »Da ist er ja«, flüsterte er. »Da … ist er ja.«
    Die Statue hatte langes Haar wie er selbst und tiefliegende Augen wie er selbst, doch der leuchtend glückliche Gesichtsausdruck ähnelte ihm nicht. Und auch nicht das Kind in seinen Armen. Dennoch spürte er eine Befreiung, während er weiterhin Schicht um Schicht der Überwucherung löste.
    Als er fertig war, war der Marmor darunter von den Überresten
der Kletterpflanze überzogen wie von grünen Tränen, doch die Würde der Skulptur war wiederhergestellt.
    Ein Mann in der Blüte seiner Jahre mit seinem Kind auf dem Arm.
    Phury blickte sich über die Schulter. »Wie findest du sie?«
    Cormias Stimme war überall um ihn herum, in Stereo, obwohl sie unmittelbar neben ihm stand. »Ich finde sie wunderschön.«
    Phury lächelte sie an, in ihrem Gesicht erkannte er all die Liebe, die er in seinem Herzen für sie trug. »Eine noch.«
    Sie machte eine Handbewegung. »Aber sieh doch, die Letzte ist schon fertig.«
    Und so war es; das Unkraut war von der letzten Statue verschwunden, zusammen mit jeglicher Spur der Vernachlässigung. Der Mann war nun alt, mit einem Stab in der Hand saß er dort. Sein Gesicht war immer noch schön, doch nun war es Weisheit, nicht die Blüte der Jugend, die es dazu machte. Hinter ihm stand groß und stark der Sohn, den er einst in den Armen gehalten hatte.
    Der Zyklus war vollständig.
    Und das Unkraut war fort.
    Phury warf einen Blick zurück auf die dritte Statue. Sie war ebenfalls wunderbarerweise völlig sauber, genau wie die des Kindes und des jungen Mannes.
    Ja, der gesamte Garten war ordentlich und ruhte jetzt unter dem warmen, lieblichen Nachthimmel in üppiger, gesunder Blüte. Die Obstbäume neben den Statuen hingen schwer voller Birnen und Äpfel, und die Pfade waren gesäumt von kunstvoll beschnittenen Buchsbäumen. In den Beeten gediehen die Blumen in anmutiger

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