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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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so ein Widerspruch: Seine Umgebung musste tadellos und penibel geordnet sein, doch seine Körperhygiene und Garderobe war überhaupt kein Thema. Obwohl es vielleicht logisch war. Gefangen in seinen verworrenen Gedanken war er zu sehr von seinen Illusionen abgelenkt, um sich seiner selbst bewusst zu sein.
    Doch die Medikamente zeigten Wirkung. Das merkte man, als seine Augen ihre trafen, und er Ehlena tatsächlich wahrnahm.
    » Geliebte Tochter « , sagte er in der Alten Sprache. » Wie geht es dir heute Nacht? «
    Sie antwortete auf seine bevorzugte Art, in der Muttersprache. » Gut, mein Vater. Und dir? «
    Er verbeugte sich mit der Anmut des Aristokraten, der er von Geburt her gewesen war. » Dein Anblick ist wie immer eine Freude. Ah, ja, die Doggen hat mir den Saft bereitgestellt. Wie aufmerksam von ihr. «
    Ihr Vater setzte sich mit einem Rascheln seiner Kleidung und hob den Keramikbecher an, als wäre es feinstes englisches Porzellan. » Wohin des Weges? «
    » Zur Arbeit. Ich gehe zur Arbeit. «
    Ihr Vater verzog das Gesicht, während er nippte. » Du weißt sehr wohl, dass ich deine Beschäftigung außer Haus nicht gutheiße. Eine Dame von Stand sollte ihre Stunden nicht auf dieses Weise füllen .«

    » Ich weiß, mein Vater. Aber es macht mich glücklich. «
    Sein Ausdruck wurde weicher. » Nun, dann ist es etwas anderes. Ich verstehe die junge Generation zwar nicht mehr, aber sei es drum. Deine Mutter leitete den Haushalt und kümmerte sich um die Dienerschaft und die Gärten, und das war mehr als genug, um sie allnächtlich zu beschäftigen. «
    Ehlena senkte den Blick und dachte, dass ihre Mutter weinen würde, wenn sie sie so sähe. » Ich weiß. «
    » Doch du sollst deinen Neigungen folgen, und ich werde dich dafür nur umso mehr lieben. «
    Sie lächelte bei diesen Worten, die sie schon ihr Leben lang hörte. Und wo sie schon dabei waren...
    » Vater? «
    Er ließ den Becher sinken. » ja? «
    » Ich werde heute etwas später heimkommen. «
    » Tatsächlich? Warum? «
    » Ich trinke Kaffee mit einem Mann -«
    » Was ist das? «
    Der veränderte Tonfall ließ sie aufhorchen. Sie sah sich um, was ihn verursacht – Oh nein...
    » Nichts, Vater, wirklich, es ist nichts. « Schnell ging sie zu dem Löffel, mit dem sie die Tabletten zerstoßen hatte, und eilte damit zur Spüle, als hätte sie sich verbrannt und bräuchte dringend kaltes Wasser.
    Die Stimme ihres Vaters zitterte. » Was... was hatte dieses Ding dort zu suchen? Ich - «
    Ehlena trocknete den Löffel hastig ab und ließ ihn in die Schublade gleiten. » Siehst du? Schon weg. Siehst du? « Sie deutete auf die Stelle, wo er gelegen hatte. » Die Arbeitsfläche ist sauber. Dort ist nichts. «
    » Es war da... Ich habe es gesehen. Metallobjekte dürfen nicht offen herumliegen... das ist gefährlich... Wer... wer hat ihn liegengelassen? Wer hat diesen Löffel liegengelassen - «

    » Unser Dienstmädchen. «
    » Das Dienstmädchen! Schon wieder! Sie muss entlassen werden. Ich habe es ihr gesagt - Metall darf nicht offen herumliegen Metall darf nicht offen herumliegen Metall darf nicht offen herumliegensie-beobachten-uns-undsiewerdenjenebestrafendiesichwidersetzensies indnäheralswirahnenund- «
    Am Anfang, bei den ersten Anfällen ihres Vaters, war Ehlena zu ihm gegangen, wenn er sich aufregte, weil sie glaubte, eine Berührung an der Schulter oder eine tröstende Hand, die seine hielt, würde ihm helfen. Mittlerweile wusste sie es besser: Je weniger Reize sein Hirn empfing, desto schneller legte sich die Hysterie. Auf Anraten seiner Krankenschwester hin zeigte Ehlena ihm einmal die Realität und verhielt sich dann ruhig und reglos.
    Doch es war nicht einfach zuzusehen, wie er litt, und ihm nicht helfen zu können. Insbesondere, wenn es ihre Schuld war.
    Der Kopf ihres Vaters wippte vor und zurück, die Erregung stellte sein Haar zu einer Gruselperücke von Krauslocken auf, während der rote Saft in seiner zitternden Hand aus dem Becher schwappte und sich auf die venendurchzogene Hand, den Ärmel seines Morgenmantels und den wackeligen Pressspantisch ergoss. Mit bebenden Lippen presste er das Stakkato der Silben hervor, als sich seine innere Schallplatte immer schneller drehte und der Strom der Worte in seinem Hals aufstieg und in den Wangen brannte.
    Ehlena betete, dass es kein schlimmer Anfall war. Die Anfälle waren unterschiedlich stark und lang, und die Medikamente wirkten dagegen an. Doch manchmal gewann die Krankheit gegen den chemischen

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