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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wir das Tier zurückgeben können, wenn es nicht funktioniert oder dir nicht gefällt. Es besteht keinerlei Verpflichtung, Wrath. «
    Er wollte schon sagen, dass sie den Hund wegbringen sollten, als er ein leises Winseln hörte und wieder dieses Klingeln.
    » Nein, George « , mahnte Mary. » Du kannst nicht zu ihm gehen. «
    » Er will zu mir? «
    » Wir haben ihn mit einem Hemd von dir trainiert. Er kennt deinen Geruch. «
    Wrath schwieg lange, dann schüttelte er den Kopf. » Ich weiß nicht, ob ich der Hundetyp bin. Außerdem, was ist mit Boo… «
    » Er ist hier « , meldete sich Beth. » Er sitzt neben George. Er kam gestern herunter, als der Hund ins Haus kam, und ist seitdem nicht von seiner Seite gewichen. Ich glaube, sie mögen sich. «
    Verdammt, selbst der Kater fiel ihm in den Rücken.
    Wrath schwieg erneut.
    Dann steckte er langsam den Dolch in die Scheide und machte zwei große Schritte nach links, um den Schreibtisch zu umgehen. Dann kam er vor und blieb in der Mitte vom Arbeitszimmer stehen.
    George winselte leise, und wieder klingelte sein Geschirr.
    » Lass ihn zu mir kommen « , brummte Wrath und fühlte sich bedrängt, was ihm gar nicht behagte.
    Er hörte, wie das Tier auf ihn zukam, das Tapsen von Pfoten und das Klingeln des Halsbands kam näher und dann …
    Eine samtweiche Schnauze stupste seine Handfläche und eine raue Zunge schleckte kurz über seine Haut. Dann duckte sich der Hund unter seine Hand und drückte sich sanft an seinen Schenkel.
    Die Ohren waren seidig und warm, das Fell des Tiers leicht gekräuselt.
    Es war ein großer Hund mit dickem, eckigem Kopf. » Was für einer ist er? «
    » Ein Golden Retriever. Fritz hat ihn ausgesucht. «
    Der Doggen sprach von der Tür aus, als fürchte er bei dieser angespannten Stimmung hereinzukommen. » Ich hielt es für die perfekte Rasse, Sire. «
    Wrath tastete sich an den Flanken des Hundes entlang und fand das Geschirr um seine Brust, von dem aus ein Griff abging, an dem sich der Blinde festhalten konnte. » Was kann er denn so? «
    Mary ergriff das Wort: » Alles, was du brauchst. Er kann sich das Haus merken. Wenn du ihm befiehlst, dich in die Bibliothek zu führen, tut er das. Er kann dir in der Küche helfen, das Telefon beantworten, Sachen finden. Er ist ein fantastisches Tier, und wenn ihr beide fit seid, hast du mit ihm die Unabhängigkeit, nach der du dich sehnst. «
    Dieses Miststück. Sie wusste genau, was ihn nervte. Aber war ein Tier die Antwort?
    George winselte leise, als wollte er den Job unbedingt haben.
    Wrath ließ den Hund los und trat einen Schritt zurück. Er fing an zu zittern. » Ich weiß nicht, ob ich das kann « , krächzte er heiser. » Ich weiß nicht, ob ich … blind sein kann. «
    Beth räusperte sich leise, als schnürte sich ihr die Kehle zu, weil seine das tat.
    Nach einem Moment sprach Mary in ihrer freundlichen, festen Art die harte Wahrheit aus, die ausgesprochen werden musste: » Wrath, du bist blind. «
    Das ungesagte » Also finde dich damit ab « tönte in seinem Kopf und warf ein Schlaglicht auf die Realität, durch die er sich geschleppt hatte. Klar, er hatte aufgehört, jede Nacht mit der Hoffnung aufzuwachen, dass er sein Sehvermögen zurückerlangen würde. Er hatte mit Payne gekämpft und mit seiner Shellan geschlafen, deshalb fühlte er sich nicht körperlich schwach, und er hatte gearbeitet und sich um seine Königspflichten gekümmert und all das. Aber das hieß noch lange nicht, dass irgendetwas rosig war: Er stolperte durch die Gegend, rempelte gegen Möbelstücke, schmiss Sachen runter … klammerte sich an seine Shellan – die wegen ihm seit einem Monat nicht aus dem Haus gegangen war … brauchte seine Brüder, um ihn herumzuführen … er war allen eine Last und hasste es.
    Diesem Hund eine Chance zu geben bedeutete nicht, dass er seine Blindheit freudig annahm, sagte er sich. Aber vielleicht konnte er sich mit ihm wieder selbstständig bewegen.
    Wrath drehte sich, so dass er und George in die gleiche Richtung blickten, dann trat er näher an den Hund. Er beugte sich zur Seite, fand den Griff und umfasste ihn.
    » Also, wie funktioniert das jetzt? «
    Nach einer erschrockenen Stille, als hätte er seine Zuschauerschaft komplett überrumpelt, folgten Erklärungen und Demonstrationen, von denen er nur ein Viertel aufnahm. Offensichtlich reichte es aber fürs Erste, denn bald drehten er und George eine Runde durch das Arbeitszimmer.
    Der Griff musste bis zum Ende ausgefahren werden,

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