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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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aufhörte, Tüten anzuschleppen.
    » Wie viel insgesamt? «
    » Zweiundsiebzigtausendsiebenhundertvierzig. Ich habe sie in Hundert-Dollar-Bündeln zusammengebunden. «
    Lash hob eines der Bündel auf. Das waren nicht die sauberen, glatten Scheine, wie sie von der Bank kamen. Das hier war dreckiges, zerknittertes Geld aus Gesäßtaschen von Jeans, fast leeren Portemonnaies oder fleckigen Jacken. Er konnte die Verzweiflung förmlich riechen, die an den Scheinen klebte.
    » Wie viel Ware haben wir übrig? «
    » Genug für zwei weitere Nächte wie heute, aber nicht mehr. Und es sind nur noch zwei Dealer übrig. Abgesehen von dem Großen. «
    » Mach dir keine Gedanken wegen Rehvenge. Um den kümmere ich mich. Und töte die übrigen Dealer nicht – bring sie ins Überzeugungszentrum. Wir brauchen ihre Kontakte. Ich will wissen, wo und wie sie einkaufen. « Natürlich handelten sie höchstwahrscheinlich mit Rehvenge, aber vielleicht gab es ja noch einen zweiten Versorger. Einen Menschen, der formbarer war. » Als Erstes besorgst du heute Morgen ein Schließfach für dieses Geld. Das hier ist unser Startkapital, und wir werden es nicht verlieren. «
    » Ja, Sir. «
    » Wer hat mit dir zusammen verkauft? «
    » Mr N und Mr I. «
    Na super. Die Idioten, die Grady hatten entwischen lassen. Andrerseits hatten sie sich auf der Straße bewährt, und Grady war zu einem ebenso fantasievollen wie unangenehmen Ende gekommen. Außerdem war Lash dadurch in den Genuss gekommen, Xhex in Aktion zu sehen. Letztlich war es also gar nicht so schlecht gelaufen.
    Er würde dem ZeroSum einen Besuch abstatten.
    Und was N und I betraf – der Tod war mehr, als sie verdienten, aber im Moment brauchte er diese Idioten für die Geldbeschaffung. » Die beiden sollen heute Abend weiter verchecken. «
    » Ich dachte, Sie wollten … «
    » Erstens: Du denkst nicht. Und zweitens: Wir brauchen mehr davon. « Er warf die zerknitterten Scheine zurück auf den Haufen. » Ich habe kostspielige Pläne. «
    » Ja, Sir. «
    Auf einmal überlegte es sich Lash anders und hob das Bündel wieder auf, das er zurückgeworfen hatte. Es war nicht leicht, das Zeug loszulassen, selbst, wenn alles davon ihm gehörte, und irgendwie erschien ihm der Krieg auf einmal weniger interessant.
    Er bückte sich, nahm eine der Supermarkttüten und füllte sie auf. » Du kennst diesen Lexus. «
    » Ja, Sir. «
    » Hol ihn dir. « Er langte in die Tasche und warf Mr D den Wagenschlüssel zu. » Das ist dein neues Auto. Wenn du mein Mann auf der Straße bist, solltest du auch ein bisschen repräsentieren können. «
    » Ja, Sir! «
    Lash verdrehte die Augen. Mit welch einfachen Mitteln sich diese Idioten motivieren ließen. » Verpatz nichts, solange ich weg bin, okay? «
    » Wo wollen Sie hin? «
    » Manhattan. Ich bin auf dem Handy erreichbar. Später. «

18

    Ein kalter Tag dämmerte, und einzelne Wolken standen an einem milchig blauen Himmel. José de la Cruz fuhr durch die Tore des Pine Grove Friedhofs und schlängelte sich durch das Meer der Grabsteine. Die engen, kurvigen Wege erinnerten ihn an das » Spiel des Lebens « , dieses alte Brettspiel, das er in seiner Kindheit immer mit seinem Bruder gespielt hatte. Jeder Spieler bekam ein kleines Auto mit sechs Löchern und fing mit einem Plastikpin an, der ihn selbst darstellte. Im Verlauf des Spiels fuhr man die Straße entlang und sammelte weitere Pins ein, die für Frau und Kinder standen. Ziel war es, eine Familie, Geld und Ereigniskarten zu erwerben, die Löcher im Auto zu verstöpseln und die Leerstellen auszufüllen, mit denen man anfing.
    De la Cruz sah sich um. Das Spiel » Wirkliches Leben « endete damit, dass man allein ein Loch in der Erde ausfüllte. Doch das war wohl kaum das Erste, was man seinen Kindern auf die Nase binden wollte.
    Er parkte auf dem gleichen Platz wie in der letzten Nacht, als er bis ungefähr eins Chrissys Grab beobachtet hatte. Ein Stück voraus parkten drei Polizeiautos. Vier Beamte in Parkas standen an einem gelben Absperrband mit der Aufschrift » Crime Scene « , das um vier Grabsteine gewickelt ein kleines Karree bildete.
    De la Cruz nahm seinen Kaffee mit, obwohl er nur noch lauwarm war. Als er auf die Gruppe zuging, entdeckte er schon die Sohlen eines Paars Schuhe durch den Kreis der Beine seiner Kollegen.
    Einer der Polizisten blickte über die Schulter, und sein Gesichtsausdruck warnte José vor, was den Zustand der Leiche betraf: Hätte man dem Mann eine Kotztüte angeboten, hätte

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